Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 21.05.23 22:11

Bezeichnung: Chardonnay - Athenaïs - Bourgogne AC
Winzer/Produzent: Château de Béru
Land / Region: Frankreich - Burgund
Jahrgang: 2016
Typ: Weißwein
Rebsorte: Chardonnay
Alkohol (Vol.%): 12
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L 1MA 163517
Preis: 21 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Mes Bourgognes - 23.08.2018
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 21.05.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 23.03.2020:

Farblich zwischen Gold- und Cadmiumgelb, ganz leicht trüb, riecht nach sehr frischer, aber nur leicht grünlicher Banane, weiters Mirabellen und Kaktusfeigen, deutlich angekündigte Gerbstoffe. Gaumenseitig dann mit ganz leichtem Bizzel sehr niederviskos, die angegerbte, leicht reduktive Frucht wird durch ordentlich Verjus-Säure plus etwas Piment auf der knackig-frischen, anfangs fast schon bissigen Seite gehalten, als Gegenpart arbeitet aber nach und nach ein wachsender Hauch Lakritz an einer gewissen kantigen Eleganz. Der Abgang ist ziemlich lang und angenehm gerbfruchtig mit aufkommender weißer Rauchigkeit, dazu eine schöne, herb-reduktive Säurestruktur.

Sehr schöner, einerseits frisch grün-reduktiver, aber auch durch die lakritzige Frucht aufgepeppter Chardonnay mit hohem Trinkfluß bei fortgeschrittener Ernsthaftigkeit. Nicht wirklich freakig, aber eben auch nicht klassisch. Könnte auch als Vorbild für z.B. die Knewitz-Chardonnays herhalten, wobei mir die "Athenäis"-Stilistik aber mehr zusagt, da sie für mich weniger gewollt wirkt.

Wertung vom 23.03.2020: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 21.05.2023:

Ein minimal trübes Goldgelb im Glas, riechmäßig sprechen wir von einer frisch-kühlen Mixtur aus Reneclaude, unvergorenen Weintrauben aus der Muskatellerecke und Mirabellen, ganz leicht reduktiv mit etwas Essigbaum im Hintergrund. Am Gaumen kommt noch etwas Kohlrabi dazu, aber nur so viel, daß der Wein an sich nicht ins Vegetabile abgleitet, weiters Zitronenzesten (auch in etwas ankandiert) und Pomelo in Spalten- und Albedoform; das Ganze kommt mit einer sehr klaren und potenten Säure daher, bodenseitig denke ich an eine Mischung aus gelöschtem Kalk mit kleiner Graphitbeimengung, welche für ein gehauchtes Bitterchen sorgt. Dann ein Minutenabgang, der im Wesentlichen auf der zitrischen Seite spielt, im Finale ploppt ein bißchen gelbagrumale Extraktsüße auf.

Warum das "nur" ein Bourgogne AOC und kein Chablis ist, kann ich so rein geschmacklich nicht sagen, könnte aber auch aus Weingärten außerhalb des eigentlichen Chablis-Gebiets stammen. Weiters unterscheidet sich der Wein von "normalen" Chardonnays aus der Ecke insofern, als daß er tendenziell frischer und vor allem klarer daherkommt, der Wein hat aber jetzt nix per se Naturiges an sich, auch wenn die "Athenaïs"-Reihe des Gutes für Kreationen jenseits der (Chablis-) Klassik steht. Hat seit der Erstbegegnung leicht an Komplexität dadurch verloren, als daß sich die Fruchtseite leicht zurückgezogen hat und nichts Gleichwertiges nachkam. Letztlich bleibt aber immer noch ein sehr animierender Chardonnay zwischen anspruchsvollem Easy-Drinking und elegantem Genießen, nicht unbedingt akademisch, aber doch fern jeder Belanglosigkeit.
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/05/21/aus-der-nebenlinie/
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