Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 16.10.25 21:32

Bezeichnung: Müller Thurgau - Feldmarschall von Fenner zu Fennberg - Südtirol DOC
Winzer/Produzent: Tiefenbrunner
Land / Region: Italien - Südtirol
Lage: Feldmarschall (Margreid - Südtirol - Alto Adige) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Müller-Thurgau
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: L 4203
Preis: 21,4 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 26.03.2016
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 13.10.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 03.06.2016:

Goldgelb im Glas mit einigen rötlichen Reflexen, in der Nase gleich sehr dicht nach weißem Pfirsich, Andenbeere, und frischer Dattel duftend, weiters etwas Braunwürze. Geschmacklich gelber Pfirsich, im Laufe der Zeit auch noch Marulas und Gala-Melone. Auf der Zitrusseite Limette, Zitrone, später auch etwas Blutorange und ein leichtes Pomeranzen-Bitterchen. Das Ganze auf einem elegant-unaufdringlichen, etwas herben Steinbett. Ganz leicht auch Salbei und Zitronengras im Hintergrund. Auch hier eine sehr schöne Säure, die dem Extrakt perfekt gegenübersteht. Langer und -bei allem Gehalt- sehr frischer Abgang.

Wertung vom 03.06.2016: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 28.03.2021:

Ein leuchtendes Goldgelb im Glas, nasal gibt's ordentlich weißen Flint, etwas Phosphor und Edelkorund (das sind die rosa Schleifscheiben, die riechen beim Schleifen etwas anders als die blaugrauen...) vor Saltimbocca alla Romana mit Kaktusfeige und Limetten, mit Luft verschiebt sich das Ganze etwas zur (sekundär-) fruchtigen Seite hin. Geschmacklich setzt sich das so fort, hier eine knackige, kräuterige Säure nebst etwas Löwenzahn bzw. Rucola, fruchtseitig zeigt sich hier außer ein paar reduzierten Agrumen nichts mehr, sehr kühles Steinbett. Der ordentlich lange Abgang zeigt dann eine Mischung aus Limette, Lemon Pepper und der leicht salbeidotierten Verjus-Säure, im Finale Rucola-Salat mit Mairübchen und Verjus.

Dieser "Feld" zeigt noch keinerlei Reifenoten, mit dem weitgehenden Rückzug der Frucht und der Konzentration auf Mineralik und Kräuter präsentiert sich der Wein gerade hochfrisch und belebend bei schöner Diversität der Einzelaromen. Ganz klar einer der besseren Jahrgänge dieses Weins, an dem ich über lange Jahre meinen Narren gefressen habe.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: in der Nase jetzt eher heißgelaufener Reifen und Radiergummi sowie etwas Latex, am Gaumen schwingt das auch mit und verleiht dem "Feld" eine samtige Adstringenz. Auch der Abgang driftet in diese flauschig-kantige Richtung. Setzt sich nun stilistisch klar von dem ab, was ich von diesem MT so kenne, wirklich sehr interessant, dennoch war der Spaß am ersten Tag noch signifikant größer.

Wertung am dritten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 13.10.2025:

Farblich sind wir bei einem satten, leuchtenden Goldgelb, den Riechkolben erreicht ein dichter, reifer und doch auch frisch wirkender Fruchtmix mit gelber Orange, Kumquat, Tamarillo und Physalis, feine wie prägende Kräuterspur plus ein Hauch weißer Pfeffer, hier sind Thymian, Oregano und etwas Salbei im Spiel, leichte Großholzanmutung neben der Ankündigung kühler Mineralik mit VA-Schnitt und etwas Braunerde. Am Gaumen dann ebenfalls dieser jugendlich-reife Fruchtmix, halb primär, halb sekundär, mit dezenter Etherik ausgestattet, die Kräuterspur ist kantig und nobel zugleich, die Säure sehr klar, die Steinseite kühl-zitrisch, sogar eine leichte Schiefer-Anmutung. Der mehrminütige Nachhall zeigt ebenfalls eine sehr quirlig-jugendliche, jedoch komplett ausentwickelte Frucht, die hier noch einiges mehr an Extrakt bereitstellt, auch mit ganz leichter Süßewirkung; im Finale zeigt sich dann auch ein neckisches Pomelobitterchen der besten Art nebst Rucola und etwas Rettichkraut.

Puuhh, das ist nach wie vor ein supergoiler Müller, der auch im 12. Jahr nicht die Spur irgendwelcher Gebrechen zeigt, was wohl wesentlich auch dem verwendeten Schrauber zu verdanken ist. Juxigerweise hatte ich bei der letzten Flasche ja von einem Rückzug der Frucht berichtet, was der Wertung jedoch nicht abträglich war; jetzt ist sie anscheinend wieder erstarkt, an ein verschlußbedingtes Fruchtmanko der letzten Flasche glaube ich aufgrund der Verschraubung allerdings nicht. Für mich nach wie vor eindeutig groß, von welchem anderen Müller kann man das schon behaupten! Würde ich -wenn irgendwo noch vorhanden- auch noch als Sixpack nachkaufen!

Nachtrag nach 72 Stunden mit Luft: immer noch voll auf der Höhe, wesentliche Änderung bzw. Entwicklung ist die Intensivierung der Kräuterseite in fast schon sauvignonesker Weise. Sehr schöne Seitwärtsbewegung!
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/10/13/muller-mit-flint-relaunch/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2016/06/05/kleine-muenchener-zwischenrunde/
Link 3: -
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