Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 18.01.16 18:43

Bezeichnung: Chateau Margaux 1er Grand Cru Classe
Winzer/Produzent: Chateau Margaux
Land / Region: Frankreich - Bordeaux-Margaux
Jahrgang: 1991
Typ: Rotwein
Rebsorte: Bordeaux-Cuvée
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: perfekte Füllhohe, langer intakter Korken.
Preis: 36 Euro je 0,75 l (Subskription) - Ende 1992
Bewertung: "grosser" Bordeaux (96/100 Punkte)
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: weinaffe
Verkostungsdatum: 17.01.2016
Eingetragen von: weinaffe
VKN im Detail: Optik:
sehr "gesunde" Farbe, kompakte Farbe im Kern, nur ganz dezent Ziegelrot im Aussenbereich.

Nase:
hochkomplexe Nase, tiefe Dunkelfrucht (Brombeere, Kirsche, etwas Himbeere), verwoben mit feinsten Sattelledernoten, Havannatabak, Zedernholz, Piment, verändert sich ständig, grosse Tiefe bei maximaler Finesse, ungeheuer ausgewogen und selbstverständlich, Margaux at it's best, nahezu perfekt.

Gaumen:
zunächst seidig und verführerisch mit dem optimalen Quantum an Säure, dann überrascht das durchaus noch nicht ganz abgeschmolzene Tannin, das aber extrem feinkörnig ist und dem Wein richtig Grip gibt, tolle Extraktsüsse, dichte Frucht (wiederum Kirsche, reife Cassis, Brombeere), völlig integriertes Holz, delikate Würze, angenehme, völlig hintergründige (Bret-)Animalik, die für weitere Komplexität sorgt, superelegant, Alkohol perfekt integriert, ellenlanger, fruchtig-würziger Abgang, der nicht mehr aufhören will.

Fazit:
Das ist mit Sicherheit der Top-Wein aus diesem "vergessenen" Jahr, das den Weingütern wirklich alles abverlangte. Zunächst reduzierte der Spätfrost im April 1991 die zu erwartende Menge gewaltig, dann regnete es auch noch im Erntezeitraum. Das verbliebene Traubengut hatte aber bis zum Eintritt des Regens erstklassige Qualität. Wer in diesem Jahr ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Vorgaben bis zum Exzess selektierte und die Ernte zügig nach Hause brachte, konnte, wenn auch nur in geringen Mengen, einen erstklassigen Wein auf die Flasche bringen. Und genau das hat Chteau Margaux bei einem Ertrag von gerade mal 18 hl/ha perfekt umgesetzt. Originalton Paul Pontallier (Weingutsleiter Chateau Margaux): "wenn nicht der Regen Ende September gekommen wäre, hätten wir einen Wein auf dem Niveau des 1945er oder 1961er erzeugen können". Leider habe ich weder bisher den 45er noch den 61 er probieren können (letzterer "träumt" aber noch in meinem Keller vor sich hin), kann aber diese Aussage von Monsieur Pontallier gut nachvollziehen. Für mich ohne wenn und aber ein großartiger Margaux, in dieser Flaschenform durchaus auf dem Niveau des ausgezeichneten 89er. Wer noch ein solche perfekt gelagerte Flasche im Keller hat, muss sich nicht beeilen. Aufgrund der Tanninstruktur und Fruchtdichte kann der Wein in den nächsten 10 Jahren eigentlich nur noch seidiger und feiner werden. Leider meine letzte und einzige Flasche dieses Superweins !!
Trinkreife: trinken oder lagern
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