Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 13.12.09 15:36

Bezeichnung: Schlehdorn Tafelwein trocken
Winzer/Produzent: Peter Jakob Kühn
Land / Region: Deutschland - Rheingau
Jahrgang: 2006
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben:
Preis: 75 Euro je 0,75 l (im Handel) - November 2009
Bewertung: (55/100 Punkte)
Preis / Genuss: schlecht
Autor/Verkoster: weinaffe
Verkostungsdatum: 28.11.2009
Eingetragen von: weinaffe
VKN im Detail: Optik:
kräftiges Goldgelb,dezente Trübung, wirkt unfiltriert.

Geruch:
deutliche Naphtalinnote (Mottenkugeln),stark oxidativ,muffiger Holzschrank, heißgelaufener Gummi, deutlich käsig, null Frucht, stark bakteriell negativ verändert.

Geschmack:
knalltrocken mit integrierter Säure, deutliches, aber nicht unangenehmes Tannin von der (teilweisen?) Maischegärung,dadurch kräftige Struktur, auf der Zunge Naphtalin, angebrannter Gummi, Muff (trotz Schraubverschluß),vergammelte Käserinde, stark oxidativ, eingebundener Alkohol, mittellanger, stark bakteriell beeinflusster Abgang, der an Mäuseln erinnert.

Fazit:
ich bilde mir ein, daß ich neuen und ungewohnten Weinen durchaus offen entgegentrete und schätze durchaus einen Vin Jaune, einen Sherry oder gereiften Madeira. Auch gibt es zweifellos ganz faszinierende und gelungene Beispiele von Maischegärung bei Weißweinen. Mir ist auch klar, daß die Meinungen sehr auseinandergehen können, ob ein Wein o. k. ist, ob ein Mangel oder gar ein Fehler vorliegt. Die Grenzen sind meist fließend und liegen in der Sensorik des Verkosters. Für mich sind hier bei diesem Wein auch unter Berücksichtigung von Toleranzgrenzen (wenn man das riskante "Winemaking" berücksichtigt) die Grenze zum Fehlerhaften deutlich überschritten. Der Wein ist stark bakteriell negativ verändert, etwas drastischer und kürzer könnte man den Wein auch als "vergammelt" bezeichnen.
Der Wein erinnert mich stark an das "Erstlingswerk" eines Hobbywinzers, der den Most in einem alten Holzfaß fast sich selbst überließ und über das Ergebnis sehr erschrocken war. "Den kann man wohl nicht mehr trinken", war sein treffender Kommentar. Er hat ihn auch dann brav "entsorgt"; auf die Idee, diesen Wein für 75 EURO als Tafelwein zu vermarkten, kam er in diesem Moment nicht. Wahrscheinlich war der Markt noch nicht ref für einen solchen Wein.....
Allerdings bin auch realistisch genug mit der Annahme, das selbst solch ein Experimental-Wein den einen oder anderen begeisterten Fan findet.

75 EURO im Handel, unterirdisches Preis-/Leistungsverhältnis
Trinkreife: keine Angabe
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