Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 04.02.09 20:12

Bezeichnung: Sessantanni
Winzer/Produzent: Feudi di San Marzano
Land / Region: Italien - Apulien
Jahrgang: 2005
Typ: Rotwein
Rebsorte: Primitivo
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 17,5 Euro je 0,75 l (im Handel) - Januar 2009
Bewertung:
Preis / Genuss: schlecht
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 03.02.2009
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Die apulische Genossenschaft >Feudi di San Marzano< geriet vor einigen Jahren gehörig ins Trudeln. Valentino Sciotti, der ehemalige Radrennfahrer, trat als beratender Weinmanager hinzu und krempelte den Betrieb um; auch das Portfolio, das auch heute noch mit vor allem Regionalsorten angefüllt ist. Das Marketing legte er mit dem Betrieb >Farnese< zusammen. Sonderlich Mühe machte das nicht, da Sciotti hautsächlich damit beschäftigt ist, für den Export >Farneses< in die Pedale zu treten. Für >Feudi di San Marzano< machte er den >Sessantanni<, einen 100prozentigen Primitivo aus über 60 Jahre alten Reben, der als Flaggschiff des Betriebes verstanden sein soll.

Vini-Daten sind für diesen Verkosteten nicht allgemein zugänglich, außer, dass der Wein einige Monate in Franz-Barriques und großen slowenischen Eichenfässern zugebracht hat und die Frucht von eisenreichen Böden über Kalk stammt.

Stämmig prangt die Flasche des 2005er-Jahrgangs. Insgesamt erinnert das Produkt optisch an australisches Outfit, das auf Wertigkeit aus ist. Und vom australischen Marketing hat Sciotti wie er eingesteht, gelernt. Leider nicht mit Blick auf die inhaltliche Substanz dortiger Spitzenwein-Konzepte, die sich zunehmend von massivem Herummodellieren am Wein distanzieren, sondern mit Auge auf Kopieren von internationaliserendem middle-of-the-road-Stil.
Der mit gutem Korken ausgestattete undurchsichtig Violettschwarze bringt undekantiert - wie später auch noch dekantiert - bei 17 Grad in großem Glas eine undefiniert süßliche Fruchtnase. Und so widerfährt es auch dem Gaumen mit an Heidelbeere erinnernde Frucht. Der Wein ist nicht überholzt vanillesüss, aber bei so zager Säure arg süßlich. Dazu ist er auf füllig onduliert. Das Gaumengefühl mag als cremig zu schätzen gemeint sein, ich hatte das umgehend Trinkmüdigkeit verursachende Gefühl flüssigen Gummi Arabicums. Jenes Mittelchen soll ja der eine oder andere Winzer im Dunkel des Kellers seinem Wein hinzufügen, um stattlicher wirken zu lassen was der Weinberg nur hergegeben hat. Phenole sind im >Sessantanni< zu unterstellen, aber für die Geschmacksknospen nicht ausfindig.
14,5 Pro Alk straffen aufgepumpten Körper auch nicht grade.
Tag Zwo geriet nicht etwa zum Bringer.
Ein Körperchen war hinterblieben. Der Wein schlich sich kläglich davon mit dem Abgang eines auf Entzug befindlichen Dopingverdächtigen.

Aufgemotztes, virtuelles Flauschgetränk.
Punkteverweigerung
Der Jahrgang erhielt 2007 bei welchem Wettbewerb denn wohl Gold?: >Mundus Vini<.
Bei dem Geschmacksblinden-Verein hätte auch eine eingereichte Cola eine Großchance. Selbst in Original-Flasche. Wenn das Anstell-Geld auf dem Konto ist.

Essensbegleiter? Auch nicht zu Nachspeisen, da selbst Flüssig-Pudding.

Lagerfähigkeit: Bis zu acht Jahren, sagt der Handel. Wenn da im achten nicht bloß noch Bonbons aus der Flasche kullern.

PL: Der Stolz des Hauses >Feudi di San Marzano< kostet im günstigsten Web- Einzelhandelsfall 17,50 Euro. Andere nehmen bis um 21 Euro.
Der >Primitivo Puglia< des Betriebes ist schon ab 5,80 Euro dafür zu haben einem die Lippen zu kandieren.

Siehe auch VKN durch >Feanor<.
Trinkreife: keine Angabe
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