Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 28.10.08 23:59

Bezeichnung: The Standish
Winzer/Produzent: Standish Wine Company
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 2003
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: -
Bewertung: (96/100 Punkte)
Preis / Genuss: keine Angabe
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 15.10.2008
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Parker bezeichnet Dan Standish als „den aufgehenden Superstern des Barossa“. Halliday gibt seinem Gut vier der fünf möglichen Sterne. Seit 99 hat der junge - aber bereits in sechster Familiengeneration -Weinmacher, der tagsüber immer noch bei >Torbreck< arbeitet, einen eigenen 800- 12er-Kisten-Betrieb. Dessen Website ist sehr übersichtlich. Sie besteht schlicht nur aus einer elektronischen Visitenkarte.

Standish, so jung er ist, hat Erfahrungen in Kalifornien, dem Rioja und der Rhone unter dem Gürtel. Nachdem der 2002er >The Standish< schon eine parkersche Bombenkritik erhalten hatte, rappelte es in Dan Standishs Verkaufskarton spätestens vollends, als der US-Weinguru im Oktober 2006 dem hier angestellten 2003er 99 Punkte verpasste. März 2008 gab Halliday in einer Kritik trotz lobenden Inhalts vergleichsweise mickerige 92 Punkte.
Standish ist Mitglied des letzten Jahres gegründeten Zusammenschlusses der > Gilde junger Barossa-Weinmacher<, die sich an frankophilen Geschmacksvorbildern orientiert, wie >Torbreck<, >Clarendon Hill< und >Greenock< schon des Längeren mit Erfolg und qualitativen Ergebnissen, die selbst Hermitage- und CNDP-Hardcores beeindrucken.


Die zu hundert Prozent Shirazfrucht des >Standish< stammt von 96 Jahre alten Reben biobewirtschafteten Trockenanbaus aus dem für das Barossa gutem Rot-Jahr 2003.Korbgepesst und mit wilden Hefen offen fermentiert kam der Wein 32 Monate in gebrauchte französische Barriques nicht benannter Belegung, um mit 14,5 Alk ungefiltert auf die mit Naturkork versehene Flasche gezogen zu werden. 300er 12er-Kisten gelangten davon auf den Markt, der den Wein glattweg aufsog.

Über die Entwicklung bei Belüftung ist nichts auszusagen, da bei Verkostung der Wein bereits einen Tag dekantiert anstand. Bei 17 Grad im großen Glas gab der Tiefrote eine wuchtige Fruchtnase, die zu recht Massives zu schmecken erhoffen ließ. Nahezu viskos wurde der Gaumen von vollreifer Dunkelfrucht ausgekleidet, extraktreich, lange, polierte Tannine, hinreichend Säure für eine gewisse Fruchtsüße. Bitterschoko-Anklang. Ansprechender Graphitton.Toastiness einer Art schmeckte hindurch, die nicht an nur französisches Holz und/oder leichte Röstung glauben lässt. Ein voluminöser Wein, der eine Mahlzeit ersetzt und nicht zu der Kategorie der Schwergewichte trinkenden sich Zählenden zu sättigend vorkommen mag. Denen wird allein der bruchlose Marathon-Abgang schon reichen. Üppigwein.

Parkers 99 Punkte sind mir zu üppig, Hallidays 92 zu mager. 96 Punkte. Könnte sein, das es mehr geworden wären, hätte dieser >Standish< nicht in der Reihe direkt ausgerechnet neben Guigals >La Mouline 2003< (VKN, siehe dort) gestanden bei einem Edel-Gelage von Erinnerungswürdigkeit, an dem Normalverdiener nicht einmal jedes Schaltjahr teilnehmen können.

Lagerfähigkeit: In der Kondition noch viele Jahre, wenn dieser Sumo nicht unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht.

Essenbegleiter? Nun wollen wir doch aber nicht noch ein Witzchen auch nur als Frage wagen. Solitär-Wein.

Im deutschen Handel ist der >Standish< als 2003er nicht mehr erhältlich. Bundesrepublikanische Händler nahmen bis 98 Euro. In den USA sind gegenwärtig einige Exemplare für Tageskurs umgerechnet rund 99 Euro zu erwerben. Bei Herausgabe kostete der Wein in den USA 60 Euro.

Preis: In diesem Fall mit Beklemmung akzeptiert, denn bei über 60 Euro spür ich stets ein Kneifen in der Region Brieftasche.
Trinkreife: trinken oder lagern
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