Verkostungsnotiz: Dielen Cuvée 2006, Kalleske

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 18.10.08 16:35

Bezeichnung:	Dielen Cuvée
Winzer/Produzent:	Kalleske
Land / Region:	Australien - Barossa Valley
Jahrgang:	2006
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Grenache
Alkohol (Vol.%):	15,5
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:
Preis:	29,5 Euro je 0,75 l (im Handel) - Oktober 2008
Bewertung:	(95/100 Punkte)
Preis / Genuss:	gut
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	16.10.2008
Eingetragen von:	eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	Wer immer noch Zusatzbeweis braucht, das der australische Grenache nicht zwangsläufig dem Shiraz nachzustehen hat: Nach dem Erfolgs-Coup mit dem >Black Panther Shiraz 2004< (VKN, siehe dort) haben Lutz Eppard von >Riesling&Co< und der Holländer Bert Dielen, einer der europäischen Edel-Händler, das weitere Projekt eines Sonderweins am Start, das >Cuvée Dielen<, so benannt, weil der diesmal federführend war. Für die Zusammen-arbeit wurde ein Winzer gewonnen, der derweil zum >Barossa Winemaker of the Year 2008 gewählt ist: Troy Kalleske, (Grunddaten, unter VKN Greenock Shiraz 2005<) Angestelltes Editionsexemplar stammt von einer Einzellage. Er besteht zu hundert Prozent aus zertifiziert biologischer Grenachefrucht rund 100 Jahre alter Reben. Deren Ertrag brachte im für das Barossa Spitzenjahr 2006 knappe 1200 Flaschen. 18 Monate französisches und US-Barrique, 30 Prozent davon neu. Mit 15,5 Pro Alk kam der Wein auf die mit gebleichtem Kork gehobener Sorte versehenen Flasche. Bei 18 Grad füllt noch unbelüftet der Rubinrote bereits mit vollem Jobeer-Duft das große Glas. Der vertieft sich mit jeder Stunde. Anfangs ein mundrunder, schon gehaltvoller Papillenschmeichler, der am Gaumen Fülle reifer Himbeere und Erdbeere der Art bietet, als Erdbeeren noch nicht zu bloßen Styropor-Ballen mutiert wurden, also eher Richtung Walderdbeere. Zwei Mittrinkerinnen schmatzten schon jetzt undamenhaft nach. Und wehrten empört die vorläufige Einschätzung von 93 Punkten als zu niedrig ab. Mit jeder Stunde formt sich der Wein zu größerer Statur aus. Nach vier Stunden war er zu frisch selbstgebackenem mit neuseeländischem Thymianhonig angereichertem Mohnkuchen probiert, ein Traum von Nachspeisebegleiter, der Patissiers andächtig nicken lassen kann. Zeitraffer anregender Entwicklungsgeschichte: Nach acht Stunden absoluter Solowein, der zu Tag zwei sich beeindruckend weiter entfaltet. Bei aller gebotenen Verführung, diszipliniert kleine Schlückchen, um das mit zu bekommen, werden gelohnt. Vollfleischige Schwarzkirsche vertieft zum Mittelgaumen hin bis in den Abgang bruchlos das Geschmacksbild, Zimtnote bemerkbarer, samtiges Tannin, kultivierte Süße in Richtung eines Edelmarzipans, spielerische Säure, Bitterschoko-Prise. Kluger Umgang mit dem Holz. Vibrierender Nachhall jener Länge, die zu Seitenblick auf die Uhr verleiten kann. Die Alkdosis ist dem voluminösem Wein angemessen. Über Tag Drei gibt es nichts auszusagen, da besagte Frauen, wenn auch in aller Andacht, den >Dielen< komplett weggeschleckt hatten. Ein noch junger Niveau-Wein, der aber nicht als Baby, sondern imponierendes Teeny zur Welt gekommen ist und nach der unbedingt notwendig ausgiebigen Belüftung so großes Potential zeigt, dass auf Steigern durch Lagern günstige Wettchance besteht. Wer immer noch behauptet, Grenache, das sei doch eigentlich mehr nur süße Pulpe, hat Bestgrenache noch nicht und diesen Wein schon gar nicht gekostet. Das besondere Weihnachtsgeschenk für Kenner zu leistbarem Preis. Als Dreingabe stilvoll zurückhaltend gestaltetes Flaschendesign. 95+ Punkte. Damit ausgezeichnetes PL-Verhältnis. Falls bei solchem Wein kleines Monieren erlaubt sei: Mit einer französischen mehr, einer US- Daube dafür weniger, plus einem zusätzlichem Spritzer Säure, hätte es einen Punkt drauf geben können. Essenbegleiter? Bei bereits derzeitiger Entfaltung, keinen Widerspruch geduldet, angeordnerter Genußbefehl: Solo-Wein. Der Händler hält Fiorentina Steak für möglich. Ich würde mir diesen Wein durch einen Trinkbegleiter, und sei es dreisternige Speise, nicht mindern lassen wollen.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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Dielen Cuvée 2006 - Grenache (Kalleske) 

Wer immer noch  Zusatzbeweis braucht, das der australische Grenache nicht zwangsläufig  dem  Shiraz nachzustehen hat: Nach dem Erfolgs-Coup mit dem >Black Panther Shiraz 2004< (VKN, siehe dort) haben Lutz Eppard von >Riesling&Co< und der Holländer Bert Dielen, einer der europäischen Edel-Händler, das weitere Projekt eines Sonderweins am Start, das >Cuvée Dielen<, so benannt, weil der diesmal federführend war. Für die Zusammen-arbeit wurde ein Winzer gewonnen, der derweil zum >Barossa Winemaker of the Year 2008 gewählt ist: Troy Kalleske, (Grunddaten, unter VKN Greenock Shiraz 2005<)

Angestelltes Editionsexemplar stammt von einer Einzellage. Er besteht zu hundert Prozent aus zertifiziert biologischer  Grenachefrucht rund 100 Jahre alter Reben. Deren Ertrag brachte im für das Barossa  Spitzenjahr 2006 knappe 1200 Flaschen. 18 Monate französisches und US-Barrique, 30 Prozent davon neu. Mit 15,5 Pro Alk kam der Wein auf die mit gebleichtem Kork gehobener Sorte versehenen Flasche.

Bei 18 Grad füllt noch unbelüftet der Rubinrote bereits mit vollem Jobeer-Duft das große Glas. Der vertieft sich mit jeder Stunde. Anfangs ein mundrunder, schon gehaltvoller Papillenschmeichler, der am Gaumen Fülle reifer Himbeere und Erdbeere der Art bietet, als Erdbeeren noch nicht zu bloßen Styropor-Ballen mutiert wurden, also eher Richtung Walderdbeere. Zwei Mittrinkerinnen schmatzten schon jetzt undamenhaft nach.

Und wehrten empört die vorläufige Einschätzung von 93 Punkten als zu niedrig ab. Mit jeder Stunde formt  sich der Wein zu größerer Statur aus. Nach vier Stunden war er zu frisch selbstgebackenem mit neuseeländischem Thymianhonig angereichertem Mohnkuchen probiert, ein Traum von Nachspeisebegleiter, der Patissiers andächtig nicken lassen kann. 

Zeitraffer  anregender  Entwicklungsgeschichte: Nach acht Stunden absoluter Solowein, der zu Tag zwei sich beeindruckend weiter entfaltet. 

Bei aller gebotenen Verführung, diszipliniert kleine Schlückchen, um das mit zu bekommen, werden gelohnt. Vollfleischige Schwarzkirsche vertieft zum  Mittelgaumen hin bis in den Abgang bruchlos das Geschmacksbild, Zimtnote bemerkbarer, samtiges Tannin, kultivierte Süße in Richtung eines Edelmarzipans, spielerische Säure, Bitterschoko-Prise. Kluger Umgang mit dem Holz. Vibrierender Nachhall jener Länge, die zu Seitenblick auf die Uhr verleiten kann. Die Alkdosis ist dem voluminösem Wein angemessen.

Über Tag Drei gibt es nichts auszusagen, da besagte Frauen, wenn auch in aller Andacht, den >Dielen< komplett weggeschleckt hatten.

Ein noch junger Niveau-Wein, der aber nicht als Baby, sondern imponierendes Teeny zur Welt gekommen ist und nach der unbedingt notwendig ausgiebigen Belüftung so großes Potential zeigt, dass auf Steigern durch Lagern  günstige  Wettchance besteht.

Wer immer noch behauptet, Grenache, das sei doch eigentlich mehr nur süße Pulpe, hat Bestgrenache noch nicht und diesen Wein schon gar nicht gekostet.

Das besondere Weihnachtsgeschenk für Kenner zu leistbarem Preis. Als

Dreingabe stilvoll zurückhaltend gestaltetes Flaschendesign.

95+ Punkte. Damit ausgezeichnetes PL-Verhältnis.

Falls bei solchem Wein kleines Monieren erlaubt sei: Mit einer  französischen mehr, einer US- Daube dafür weniger, plus einem zusätzlichem Spritzer Säure, hätte es einen Punkt drauf geben können.

Essenbegleiter? Bei bereits derzeitiger Entfaltung, keinen Widerspruch geduldet, angeordnerter Genußbefehl: Solo-Wein. 

Der Händler hält Fiorentina Steak für möglich. 

Ich würde mir diesen Wein durch einen Trinkbegleiter, und sei es dreisternige Speise, nicht mindern lassen wollen.

 (95 Punkte)

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