Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 15.08.08 10:20

Bezeichnung: Artemis
Winzer/Produzent: Stags Leap Wine Cellars
Land / Region: USA - Kalifornien - Napa Valley
Jahrgang: 2005
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,8
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 49,5 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Pro-Idee - Juli 2008
Bewertung:
Preis / Genuss: schlecht
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 14.08.2008
Eingetragen von: eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Beim 1972 von Warren Winiarski gegründetem Napa-Gut >Stags Leap Wine Cellars< sind seit 2007 >Antinori< und >St.Michelle Wine Estates< Teilhaber.
Der kalifornische Betrieb verfügt an eigener Frucht über 36 Acres CabSauv und einen an Merlot. Die Trauben wachsen vorwiegend auf vulkanisch geprägten Böden. Furore machte das Unternehmen als in Paris 1976 der 73ger->S.L.V Estate CabSauv< den ersten Platz belegte vor Großnummern von Mouton-Rothschild und Haut-Brion.

Liefernder Händler wirbt, das >Artemis<-Cuvée von >Stags Leap< sei seinerzeit jener Triumphator gewesen, der das Selbstbewusstsein Frankreichs Weinwelt erschütterte.
Schlicht unmöglich, denn 76 war der >Artemis< noch nicht im Programm des heutigen Neun-Weine -Portfolios, in dem er als Türöffner zu den gehobenen Roten des Hauses fungiert.

2005 war in statistischem Schnitt ein ausgezeichnetes, wenn auch nicht derart herausragendes Jahr wie 2001 an Erntequalität im Napa-Valley für Rote.
Auch >Stags Leap< spricht für die in Teilen bewässerten Reben des >Artemis< jenes Jahres von einer exzellenten Frucht, die zu 34 Prozent gutseigen, der grössere Anteil von Vertragsanbauern nach Maßgaben zugeliefert ist.

Das Cuvée besteht laut Gut aus 94 CabSauv, Rest Merlot – laut Händler nur zwei Prozent Merlot. Unbenannte Partieen der Frucht des >Fay< und des renommierten >S.L.V< wurden laut Gut hinzugefügt und 16 Monate ruhte der Wein in zu 57 Prozent neuer französischer Eiche. Die andere Fast-Hälfte ist nach Art und Belegung nicht benannt. Auf die mit ordentlichem, imprägniertem Naturkork versehene Flasche kam der >Artemis< mit 13,8 Pro Alk, 5,9 Gramm Säure, und 3 Restzucker bei einem PH-Wert von 3,62.
Noch unbelüftet bietet der Dunkelrote bei 19 Grad in großem Glas bereits eine animierende Nase von abgehangenem Wildfleisch, Pilzen und Waldboden, plus Karamellhauch. Das lässt mehr erhoffen, als im mittleren Körper des Dunkelroten nach gutem Antritt zu finden ist. Da drängen sich bei guter Säure die strammen Tannine so vor die Jobeer-Frucht, dass es zu einer eine offensiv adstringierenden Geschmackserfahrung gerät. In der Gaumenmitte tut sich trotz Merlotzusatz ein Loch auf, der so manchem CabSauv zu schaffen macht. Im Abgang, der kein Anlass zum Schwärmen ist, kann ein wenig Bitterschoko bemerkt werden.

Ist der Wein in vorübergehendem Verschluss? Wird er beim Lagern – über das vom Gut nichts verlautet, der Händler tippt auf acht Jahre - mehr bringen, falls die Frucht hält, die nicht sonnenverwöhntem Kaliforniens Traubenfülle im Glas repräsentiert? Oder war das schon alles? Tag Zwo schaffte keine Abhilfe.

Mit 49,50 Euro ist der >Artemis< von vorn herein deutlich kostspieliger eingepreist hierzulande im Vergleich zu den 45 bis 55 Dollar im Einzelhandel seiner Heimat. Nimmt man 50 Dollar als Mittelwert: 33,58 Euro nach Tageskurs 14. August. Was auch mehr ist als nur ein Bauernfrühstück, und sei es mit großer Gurke.

Aber zu dem, was der >Artemis< dann an kargem Genuss bietet, ist das PL-Verhältnis bei deutschem Preis gradzu inflationstreibend für einen Wein, der in
dieser Verfassung als Verdauungsbeschleuniger in Flüssigform zu fungieren vermag.



Trinkreife: keine Angabe
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