Verkostungsnotiz: L´Esprit du Couvent 2000, Domaine Capmartin

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 22.03.08 22:54

Bezeichnung:	L´Esprit du Couvent
Winzer/Produzent:	Domaine Capmartin
Land / Region:	Frankreich - Madiran
Jahrgang:	2000
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Tannat
Alkohol (Vol.%):	14
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:
Preis:	19,95 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Gute Weine - Januar 2004
Bewertung:	(94/100 Punkte)
Preis / Genuss:	gut
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	22.03.2008
Eingetragen von:	eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	Madiran zählt zu den ältesten gallischen Weinbaugebieten, Obwohl Madiran mit Tannat assoziiert wird, war die Traube in der 1948 klassifizierten Heim-Appellation Anfang der 50ger mit nur noch zirka 50 Hektar existent. Winzer Alain Brumonts durch von Erfolg mit seinem Chateau Montus gekrönter Hartnäckigkeit ist das Stoppen des Aussterbens dieser Sorte zu verdanken. Entgegen der in den 70gern erlassenen Bestimmungen, dass Tannat nur bis zu einem Anteil von 60 Prozent und mit CabSauv und CabFranc zu verschneiden sei, um die Tannine zu zähmen, ist auch die Domaine Capmartin eines der an Zahl zunehmenden Güter, das die Sorte sortenrein präsentiert. Der >L´Esprit du Couvent<, Auslese des >Cuvee du Couvent< ist das Spitzenprodukt unter den vier Tannats des 16-Hektar-Hauses. Guy Capmartin, einer der Sprösslinge des in der Region einflussreichen Familien-Clans, bedient sich Produktionsmethoden, die sein Vater nie in Betracht zog und Erztraditionalisten der Gegend Stirnrunzeln verursacht(e). So lässt der den Wein entgegen alter Väter Sitte lange auf der Hefe und in neuen Barriques reifen. 2000 war statistisch für Madirans Rote durchweg ein Traumjahr an Erntequalität, so auch, laut Guide Hachette, für die Domaine Capmartin. Bettane dagegen schätzt Capmartins Produktion jenes Jahres lediglich als durchaus gehoben gut ein. Was alles über jeweiligen Einzelwein nichts konkret besagen kann. Tannats brauchen ihre Jahre der Flaschenreife, selbst als mikrooxidierte noch. Das Verfahren wurde in der Region von Patrick Ducourneau erfunden und hat entgegen anfänglicher Vorbehalte auch in renommierten Gütern Bordeaux Einzug gehalten. Domaine Capmartin macht keine Konzession an solch vorgezogene Zugänglichkeit: Heißt, drum nach nun über den Daumen mehr als sieben Jahren immer noch vorsichtig an die Flasche herangeschlichen. Bei immer noch notwendig ausgiebigem Dekantieren bietet sich nach zehn Stunden Belüftung der fast schwarz tintig undurchsichtige„Klostergeist“ bei 18 Grad im großen Glas der Nase als von genauso schwarzer Frucht gesegnet. Die gibt es auch zu kauen reichlich. Ein konzentrierter Brummer, dessen Kennzeichen als Stichwort >Schwarz< ist: Im festen, fokussierten Vollkörper reif Schwarzkirschiges, pralle schwarze Jobeere, Tabak, Echtlakritz. Dazu Wildkräuter, best montiertes Holz mit Zederanklang, erfrischende Säure und ein Fuder von Tanninen, die in der Entwicklung zu feiner Süße sind. Dichter, ebener Abgang mit leichter Adstringenz. Soviel Farbpigmente hat der Wein, dass er nach Genuss die Zahnreihen als habe man gepriemt und das Glas wie von innen lackiert aussehen lässt. Die 14 Prozent Alk passen dem schon fast geschliffenen Brocken. Tag Zwo steht der geöffnete Wein unbeeindruckt. Großwein. Derzeit 94 Punkte auf dem Weg zu weiteren. So, selbst angesichts des Zinsverlustes bei frühem Kauf, mit 19.95 Euro ein Wein exzellenten P/L-Verhältnisses. Dieser ist einer der Weine der „Arme-Nachbarn-Gegend“, der bekanntermaßen selbst Bordeaux-Snobs mehr als nur allen Respekt abnötigt. Schade, nie zu wissen, wie grad ein solcher Wein sich auf seine notwendige Lagerlänge zu entwickeln anschickt. Drum nur eine Flasche seinerzeit erstanden. Auf der anderen Seite ist einen Wein bereits schmeckfertiger Art sich kistenweise hinzulegen ein anderes Risiko, das hinsichtlich Haltbarkeit. Wein ist halt dankenswerter Weise keine H-Milch. Doch stets teurer, auch wiederum andererseits. Aber ganz andererseits: Der Händler hat noch Bestände des 2000er Und das zu gehaltenem Preis. Der 2005er kostet 22,50 Euro. Lagerfähigkeit: Selbstverständlich nach Gesagtem Essensbegleiter?: Nicht doch.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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L´Esprit du Couvent 2000 - Tannat (Domaine Capmartin) 

Madiran zählt zu den ältesten gallischen Weinbaugebieten, Obwohl Madiran mit Tannat

assoziiert wird, war die Traube in der 1948 klassifizierten Heim-Appellation  Anfang der 50ger mit nur noch zirka 50 Hektar existent.  Winzer Alain Brumonts  durch von Erfolg mit seinem Chateau  Montus gekrönter Hartnäckigkeit ist das Stoppen des Aussterbens dieser Sorte zu verdanken. 

Entgegen der in den 70gern erlassenen Bestimmungen, dass Tannat nur bis zu einem Anteil von 60 Prozent und  mit CabSauv und CabFranc zu verschneiden sei, um die Tannine zu zähmen, ist auch die Domaine Capmartin eines der an Zahl zunehmenden Güter, das die Sorte sortenrein präsentiert. Der >L´Esprit du Couvent<, Auslese des >Cuvee du Couvent< ist das Spitzenprodukt unter den vier Tannats des 16-Hektar-Hauses.

Guy Capmartin, einer der Sprösslinge des in der Region einflussreichen Familien-Clans,

bedient sich Produktionsmethoden, die sein Vater nie in Betracht zog und Erztraditionalisten

der Gegend Stirnrunzeln verursacht(e). So lässt der den Wein entgegen alter Väter Sitte lange auf der Hefe und  in neuen Barriques reifen.

2000 war statistisch für Madirans Rote durchweg ein Traumjahr an Erntequalität, so auch, laut Guide Hachette, für die Domaine Capmartin. Bettane dagegen schätzt Capmartins Produktion jenes Jahres lediglich als durchaus  gehoben gut ein. Was alles  über jeweiligen Einzelwein nichts konkret besagen kann.

Tannats brauchen ihre Jahre der Flaschenreife, selbst als mikrooxidierte  noch. Das Verfahren wurde in der Region von Patrick Ducourneau erfunden und hat entgegen anfänglicher Vorbehalte auch in renommierten Gütern Bordeaux Einzug gehalten. Domaine Capmartin macht keine Konzession an solch vorgezogene Zugänglichkeit: Heißt, drum nach nun über den Daumen mehr als sieben Jahren immer noch vorsichtig an die Flasche herangeschlichen.

Bei immer noch notwendig ausgiebigem Dekantieren bietet sich nach zehn Stunden Belüftung der  fast schwarz tintig undurchsichtige„Klostergeist“ bei 18 Grad im großen Glas der Nase als von genauso schwarzer Frucht gesegnet. Die gibt es auch zu kauen reichlich. Ein konzentrierter Brummer, dessen Kennzeichen als Stichwort >Schwarz< ist: Im festen, fokussierten  Vollkörper reif Schwarzkirschiges, pralle schwarze Jobeere, Tabak, Echtlakritz. Dazu Wildkräuter, best montiertes Holz mit Zederanklang, erfrischende Säure und ein Fuder von Tanninen, die in der Entwicklung zu feiner Süße sind. Dichter, ebener Abgang mit leichter Adstringenz. 

Soviel Farbpigmente hat der Wein, dass er nach Genuss die Zahnreihen als habe man gepriemt und das Glas wie von innen lackiert aussehen lässt. Die 14 Prozent Alk passen

dem schon fast geschliffenen Brocken. Tag Zwo steht der geöffnete Wein unbeeindruckt.

Großwein. Derzeit 94 Punkte auf dem Weg zu weiteren. So, selbst angesichts des Zinsverlustes bei frühem Kauf, mit 19.95 Euro ein Wein exzellenten P/L-Verhältnisses.

Dieser ist einer der Weine  der „Arme-Nachbarn-Gegend“, der bekanntermaßen selbst Bordeaux-Snobs  mehr  als nur allen Respekt abnötigt.

Schade, nie zu wissen, wie grad ein solcher Wein sich auf seine notwendige Lagerlänge zu entwickeln anschickt. Drum nur eine Flasche seinerzeit erstanden. Auf der anderen Seite ist einen  Wein bereits schmeckfertiger Art sich kistenweise hinzulegen  ein anderes Risiko, das hinsichtlich Haltbarkeit. Wein ist halt dankenswerter Weise  keine H-Milch. Doch stets teurer, auch wiederum andererseits.  Aber ganz andererseits: Der Händler hat noch Bestände des 2000er

Und das zu gehaltenem  Preis. Der 2005er kostet 22,50 Euro.

Lagerfähigkeit: Selbstverständlich nach Gesagtem

Essensbegleiter?: Nicht doch.



 (94 Punkte)

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