Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 06.03.08 10:56

Bezeichnung: Jester Cabernet Sauvignon
Winzer/Produzent: Mitolo
Land / Region: Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang: 2007
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cabernet Sauvignon
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben:
Preis: 16,9 Euro je 0,75 l (im Handel) bei riesling&co - März 2008
Bewertung: (92/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 5.3.2008
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Flaschenpost ist über den großen Teich in Deutschland angelandet, geöffnet mit einiger Spannung , nicht nur, weil es ein Mitolo, auch, weil es einer der
ersten Aussie-Weine des Jahrgangs 2007 ist. Und der war, nach in Folge drei guten bis sehr guten, von schwierigsten Erntebedingungen über weite Teile Australiens hin.
Die einen trafen Rauchschäden der schweren Buschbrände. Andere litten unter schwersten Frost und/oder Dürrebedingungen. Obendrauf wurde, wenn auch auf wenige Felder begrenzt, im Yarra die Reblaus entdeckt.

Mitolos (Gut-Grunddaten unter GAM 2004) Frucht für den >Jester CabSauv< stammt aus dem Willunga-Distrikt des McLaren Vale. Dort litten die Reben nicht nur unter Hitze in selbst für Australien ungewöhnlichem Ausmaß. Zusätzlich zerschlug dreitägiger Dauerregen ausgerechnet in wichtiger Reifephase so viele Trauben, dass am Ende der sechs Wochen früher als gewöhnlich stattgefundenen Ernte im Schnitt nur ein Drittel des gewohnten Ertrags eingefahren werden konnte - niedrigstes Ergebnis seit drei Jahrzehnten in dem Gebiet.

Für qualitative Jahrgangsbeurteilung bietet sich noch kein Bild von auch nur angehender Übersichtlichkeit. Winzer geben verschiedenste Beurteilungen.
Die Dachorganisation Wine and Brandy Corporation liefert ebenso nicht übereinkommende Angaben. Die Fachkritik beginnt erst den Jahrgang zu erfassen.

Des Jesters Reben stehen auf Lehm über Kalkstein in maritim beeinflusstem Klima. Ab seinem Debut 2004 hat der Wein einen kleinen amaroneartigen Dreh:
20 Prozent der Trauben des 100prozentigen Cabernets werden angetrocknet, diesmal für rund sieben Wochen. Bei kühler Temperatur fermentierte die Maische sechs Tage auf den Hülsen. Abgepresst erhielt der Most zu Teilen seine Malofermentierung im Fass. Neun Monate Ausbau in französischer Eiche zweiter bis vierter Belegung folgte.

Bei 17 Grad im großen Glas gibt der violetten Rand aufweisende Blaurote noch undekantiert bereits eine tiefkirschige Nase. Für den Gaumen allerdings bedarf es ausgiebigem Belüftens, (dass Glaetzer für alle seine Weine, selbst für die auf frühe Trinkbereitschaft ausgelegte Jester-Linie empfiehlt). Brachte der „Jungfuchs“ am ersten Tag gutes Mundgefühl bis Gaumenmitte, hatte er die von Cabernets nicht unbekannte adstringierend antrocknende Lücke. Die dafür verantwortlichen Tannine besänftigten sich, wenn auch noch nicht gänzlich gesetzt, an der Luft Tag Zwo weitgehend, so das sich der Geschmacksverlauf harmonisierte. Im straff gebauten Körper an der Obergrenze der australischen Gewichtsklasse Mittelvoll, die vom Volumen international höher rangiert, Schwarzkirsche, schwarze Jo-Beere, beides in saftiger Fülle, Nelkenton, Echtlakritz, quicke Qualitätssäure. Auch Abgang, der in Länge und Ausklang nicht sich von selbst versteht für 16,90 Euro, die der Wein umgerechnet auch am Gut kostet.
Ein gar nicht so kleiner, preisgünstigerer Bruder des Cabernet-Flaggschiffs des Hauses namens >Serpico<. Vom mit 92 Punkten im Oktober 2007 bewerteten 2006er >Jester< meint Parkers Jay Miller sogar: Superber Wert.

Ob außer gewohntem Können ihm unter den widrigen Witterungsumständen auch Ernte-Glück zugekommen ist -immerhin brachte der >Jester< es auf 14,5 Prozent -, Erfolgs-Önologe Ben Glaetzer kann einen hochanständigen Wein vorstellen. Tag Zwo bringt der es auf knapp an die 92 Punkte mit einem fettgedruckt zu lesendem + wegen nicht unerheblicher Erwartung von Steigerung auf der Flasche. Entwicklung sagt Glaetzer, der durchweg zuverlässige Vini-Angaben vorlegt, bis 6 Jahre voraus.

Lagern höchstwahrscheinlich problemlos, ja, zu empfehlen gewagt.

Jetzt schon solofähiger Wein, dessen derzeit griffiges Tannin gut hilft, Fett gehaltvoller Speisen abzupuffern.
Trinkreife: trinken oder lagern
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