Verkostungsnotiz: Shiraz Cabernet 1998, Penley Estate

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 26.11.07 00:46

Bezeichnung:	Shiraz Cabernet
Winzer/Produzent:	Penley Estate
Land / Region:	Australien - Sonstige
Jahrgang:	1998
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Cuvée
Alkohol (Vol.%):	14
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:
Preis:	-
Bewertung:	(91/100 Punkte)
Preis / Genuss:	keine Angabe
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	19.11.2007
Eingetragen von:	eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	Flaggschiff im 13-Weine-Portfolio des von Halliday mit viereinhalb von fünf Sternen ausgezeichneten Coonawarra-Gutes Penley ist als beständiger Punkte-Hamster ein Reserve aus - wie es sich für Coonawarra gehört - Cabernet Sauvignon. Hier angestellter Shiraz/Cab erreicht über die Jahre selten einmal die 90 Punkte-Marke. Der Besitzer-Weinmacher des 1988 gegründeten 35 000 12er-Kisten-Gutes, Kym Tolley, sagt, roten Wein im Blut zu haben. Darf er vielleicht als Weinmacher in fünfter Familiengeneration, der vor dem Schritt in die Guts-Selbständigkeit schon 17 Jahre im Gewerbe war. Nun diesen Wein ins eigene Blut zu lassen, soll kleines Vergnügen werden. Das Cuvee aus 60 Shiraz und 40 CabSauv mit aus Coonawarra, McLaren und Barossa stammt aus dem eigenen Bestand der 98 Gesamthektar. In jede der drei Regionen war 1998 schlichtweg Superb-Jahr an Erntequalität. Sieben Tage auf den Hülsen, danach Reife unbenannter Dauer „in US- und einiger französischer Eiche“ verlautet auf dem Rücketikett. Dort lässt Tolley außerdem wissen, Absicht sei gewesen einen Blend mit Geschmack, Struktur und Haltbarkeit zu schaffen. Subtile Tannine erlaubten frühen Genuss, aber Zeit werde Komplexität erhöhen bei 5 bis 10 Jahren Flaschenreife. Decanter gab zu unbenanntem Zeitpunkt vier von fünf Sternen, spricht von massiv strukturiert, konzentriert voller Dunkelfrucht und süßem Gewürz. Halliday gab ohne Angabe des Verkostungstermins 90 Punkte als an einen vollgaumigen Wein, dessen fassfermentierter Eichencharakter ebenso so viel zur Textur wie zum Geschmack beitrage. Eine kontrovers zu interpretierende Aussage. Parker mit ebenso 90 Punkten im Juni 2001: Top-flight-Angebot mit viel Frucht und Kraft, fleischig, rauchig, pfeffernder Wein, wird die nächsten 10 Jahre für Trinkvergnügen sorgen. Tatsächlich ein Aussie-Wein, dessen Trinkfenster von der Kritik nicht wie häufig zu groß dimensioniert getischlert ist: Bei undekantiert 17 Grad im großen Glas, auf Kondition verweisend, tüchtige Nase von Brombeere und Bleistift. Durch ein Stündchen Dekantieren gewinnt er sogar noch an Statur. Gut mit Brombeer/Schwarzkirsch-Frucht angefüllt mittlerer bis voller dunkelroter Körper, ausgestattet mit Säure, die ebenso fein ist wie die Tannine und das Rauchfähnchen. An schwarzem Pfeffer kommt einiges zusammen. Eiche bereitet keine Sorge. 14 aussie-amtliche Prozent Alkohol könnten höchsten der Leber zum Problem werden, so der Zunge passend aber nicht den Geschmacksorganen. Was will man mehr? 91 Punkte mit einem bereits inkludierten Plus für als gelungen in Altersschliff befindlich. Mehr leider nicht, weil der Wein – zwar wissen wir, dass in die Jahre kommende Herrschaften gern zeitiger zu Bett sind – sich etwas früh vorm hinteren Gaumen zum glatten Abgang aufmacht, das aber mit schöner schwarzer Jo-Beere zum überschaubaren Ende hin. Tags darauf immer noch propper zu trinken. Neuere Jahrgänge sind in Deutschland nicht erhältlich. Inzwischen ist der Wein auch im Programm des Gutes ganz als Produkt gestrichen. Im Hierzulande-Handel findet sich ein 97ger für 21 Euro, und ein 95ger bei anderem Händler, der mutig 30 Euro dafür zu erlösen erwartet. Beim österreichischem Importeur/Händler kostet der hier geteste 99ger seine auch schon stramme 18,10 Euro. Beim Schweizer Importeur/Händler ist der 2004er erhältlich für umgerechnet 16,50 Euro. Lagerfähigkeit und Essensempfehlung für den 98ger: Daumendrücken sollte kein verwegener Versuch und der Braten darf kross sein.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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Shiraz Cabernet 1998 - Cuvée (Penley Estate) 

Flaggschiff  im 13-Weine-Portfolio  des von Halliday mit viereinhalb von fünf Sternen ausgezeichneten Coonawarra-Gutes  Penley  ist als beständiger Punkte-Hamster ein Reserve aus - wie es sich für Coonawarra gehört - Cabernet Sauvignon.

Hier angestellter Shiraz/Cab erreicht über die Jahre selten einmal die 90 Punkte-Marke.

Der Besitzer-Weinmacher  des 1988 gegründeten 35 000 12er-Kisten-Gutes, Kym Tolley, sagt, roten Wein im Blut zu haben. Darf er vielleicht als Weinmacher in fünfter Familiengeneration, der vor dem Schritt in die Guts-Selbständigkeit schon 17 Jahre im Gewerbe war. 

Nun diesen Wein ins eigene Blut zu lassen, soll  kleines  Vergnügen werden.

Das Cuvee aus  60 Shiraz und 40 CabSauv mit aus Coonawarra, McLaren und Barossa stammt aus dem eigenen Bestand der 98 Gesamthektar.

In jede der drei Regionen war 1998 schlichtweg Superb-Jahr an Erntequalität.

Sieben Tage auf den Hülsen, danach Reife unbenannter Dauer  „in US- und einiger französischer Eiche“ verlautet auf dem Rücketikett. Dort lässt Tolley außerdem wissen, Absicht sei gewesen einen Blend mit Geschmack, Struktur und Haltbarkeit zu schaffen. Subtile Tannine erlaubten frühen Genuss, aber Zeit werde Komplexität erhöhen bei  5 bis 10 Jahren Flaschenreife.

Decanter gab zu unbenanntem Zeitpunkt vier von fünf Sternen, spricht von massiv strukturiert, konzentriert voller Dunkelfrucht und süßem Gewürz. Halliday gab ohne Angabe des Verkostungstermins  90 Punkte als an einen vollgaumigen Wein, dessen fassfermentierter Eichencharakter ebenso so viel zur Textur wie zum Geschmack beitrage. Eine kontrovers zu interpretierende Aussage.  Parker mit ebenso 90 Punkten  im Juni 2001: Top-flight-Angebot mit viel Frucht und Kraft, fleischig, rauchig, pfeffernder Wein, wird die nächsten 10 Jahre für Trinkvergnügen sorgen.

Tatsächlich ein Aussie-Wein, dessen Trinkfenster von der Kritik nicht wie häufig zu groß dimensioniert getischlert ist: Bei undekantiert  17 Grad im großen Glas, auf Kondition verweisend, tüchtige Nase von Brombeere und Bleistift. Durch ein Stündchen Dekantieren gewinnt er sogar noch an Statur. 

Gut mit Brombeer/Schwarzkirsch-Frucht angefüllt mittlerer bis voller dunkelroter Körper, ausgestattet mit Säure, die  ebenso fein ist wie die Tannine und das Rauchfähnchen. An schwarzem Pfeffer kommt einiges zusammen. Eiche bereitet keine Sorge. 14 aussie-amtliche Prozent Alkohol könnten höchsten der Leber zum Problem werden, so  der Zunge passend aber nicht den Geschmacksorganen.

Was will man mehr? 91 Punkte mit einem bereits inkludierten Plus für als gelungen in Altersschliff  befindlich. Mehr  leider nicht, weil  der Wein – zwar wissen wir, dass  in die Jahre kommende Herrschaften gern zeitiger zu Bett sind – sich  etwas früh vorm hinteren Gaumen  zum glatten Abgang aufmacht, das aber mit schöner schwarzer Jo-Beere zum überschaubaren Ende hin. Tags  darauf immer noch propper zu trinken.

Neuere Jahrgänge sind in Deutschland nicht erhältlich. Inzwischen ist der Wein  auch im Programm des Gutes ganz als Produkt gestrichen.  Im Hierzulande-Handel findet sich ein 97ger für 21 Euro,  und ein 95ger bei anderem Händler, der mutig 30 Euro dafür zu erlösen erwartet. Beim österreichischem Importeur/Händler

kostet der hier geteste 99ger  seine auch schon stramme 18,10 Euro. Beim Schweizer Importeur/Händler ist der 2004er erhältlich für  umgerechnet 16,50 Euro.

Lagerfähigkeit und Essensempfehlung für den 98ger: Daumendrücken sollte  kein verwegener Versuch  und der Braten darf kross sein.

 (91 Punkte)

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