Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 03.11.07 12:16

Bezeichnung: Shiraz
Winzer/Produzent: Schild Estate
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 2004
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 19,9 Euro je 0,75 l (im Handel) bei riesling&co - November 2007
Bewertung: (91/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 3.11.2007
Eingetragen von: eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: 1866 emigrierten die Schilds als verfolgte Juden aus Polen nach Australien.
1952 kaufte Nachkomme Ben die Three Springs Farm im Barossa, die
Sohn Ed übernahm. 1998 wurde die erste Weinernte mit 450 12er-Kisten produziert.Heute haut der von Halliday mit allen fünf Sternen versehene
Betrieb 20 000 Kisten raus. Fünf Weiße, sechs Rote bilden das Portfolio des Unternehmens, das in der Premium-Klasse agiert.

Haustrunk des Unternehmens, Flagschiff der augenverwirrend benannte Moorooro, ist dieser noch weniger als nur ein Viertel dessen kostender Shiraz. Seine Frucht stammt aus dem 2001 bereits bepflanzt gekauftem Areal Angus Brae Block, das auf rotem Lehm über Kalk im kühleren Teil des Barossa liegt. Die als Weinmacherin des Jahres 2006 ausgezeichnete Jo, Tochter der Merlot-Größe John Irvine, ließ als Kontraktberaterin den aus dem Barossa-Traumjahr 2004 stammenden Wein in nicht benannter Dauer in, 30 Prozent davon neu, US-Barriques reifen.

Weil dieser am Gut nur 20 Aussie-Dollar kostende, in Deutschland bislang erstmals und selten erhältliche Wein aufhorchen ließ, als er von Steinman im WineSpectator satte 96 und von Halliday angesichts des Preises immer noch geradezu sensationelle 94 erhielt, mit einiger Spannung den Korken gezogen.

Bei 17 Grad im großen Glas, undekantiert: Vanillemollige, weichkirschig wärmste Vollfruchtnase. Am Gaumen so schwer auf süß getoasteter Eiche, dass der Drogenberater konsultiert werden müsste. Erster Eindruck: Mehr Negerkuss als Wein, angelegt auf zu gefälligen Fix-Genuss. Zwei Stunden zu dekantieren empfiehlt der Händler. Mehr ist besser. Nächsten Tags hat sich der Wein aus seinem Zuckerwattefummel geschält und stellt sich klarer dar mit nahezu Vollkörper, schwarzen Beeren, Mokka, Lakritz, tanningesättigt, lebendiger Säure und gut anhaltend glattem Abgang. Ein strammes Barossa-Bürschel, das an der Luft sich zu nur noch kleiner, im Geschmacksbild angenehmer Süße besonnen hat, die von 14,5 Prozent Alkohol im Griff gehalten ist.

Steinmans Punkteregen kann ich nicht folgen. Vanille-Junkie? Auch des ansonsten Eichenskeptiker Hallidays kleinerem noch nicht. Des Händlers ehrenwert stocknüchternen 89+ ebenso nicht. 91 Punkte und Erwartungs+ drauf, obwohl Schild nur acht Jahre Trinkfähigkeit nach Veröffentlichung voraussagt. Jene Vorsicht ist angebracht, denn wissen kann es noch niemand angesichts eines Weines mit erst junger Geschichte. Halliday sieht mutig bis 2017 voraus.

P/L-Verhältnis geht wegen der auffälligen Importdifferenz als grenzwertig in Ordnung.

Essensempfehlung: Dunkles Grillfleisch, kräftig gesoßtes Bressehuhn, aber auch solofähig.

Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: -
Link 2: -
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 627 mal abgerufen

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2012 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung