Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 27.06.07 08:34

Bezeichnung: Amarone Classico "gb"
Winzer/Produzent: Bussola
Land / Region: Italien - Venetien
Jahrgang: 2002
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 16
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 35 Euro je 0,75 l (ab Hof) - Oktober 2006
Bewertung: (92/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 22.10.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Tommaso Bussolas (Grunddaten über das Gut, siehe VKN Bussola Amarone Classico "tb" 2001) Amarone Classico "gb" ist benannt nach den Initialen seines Onkels Guiseppe, dessen Stil er, neben seiner eigenen neuem, als Traditionslinie beibehalten hat. Heißt: Fruchtdichter Stoff, robust, und "nur" zwei Jahre in auch erneut eingesetzten Fässern, dabei aber über die Jahre veränderter Zusammensetzung des Holzes.

2002 - auf dem Gut wird es hinter vorgehaltener Hand auf Nachfrage Auge zu Auge zugegeben - war auch für Bussola ein Jahr nicht den Durchschnitt erreichender Wachstums- und Erntebedingungen. Für den Norden Italiens war es einer der schlechtesten Jahre seit langem. Im Veneto nicht wegen der geradezu biblischen Regenfluten angrenzender Gebiete, sondern aufgrund ungewöhnlicher Kühle, die einigen Weißen gut tat, Reife der Roten jedoch erheblich behinderte.

Das Cuvee des 2002er ist wie stets klassisch, bestehend aus Corvina und Corvinone zu 65 Prozent, 30 Prozent der Rondinella und fünf von Molinara, sowie kleine Anteile weiterer Sorten. Nach zweimonatiger Fermentierung bei niedriger Temperatur erfolgte der Abstich bei einem Restzuckergehalt von 40 Gramm pro Liter. Umfüllen und Trennung vom Hefesatz fand nach weiteren zehn Tagen statt. 25 Prozent der Produktion wurde in Fässer aus neuer, slowenischer Sommereiche mit einer Kapazität von 12 bis 25 Hektolitern, und weitere 25 Prozent in US-Barrique und französische, neue Tonneaux gepackt. Die restliche Abfüllung von 50 Prozent erfolgte beim zweiten Durchlauf in Tonneaux. Nach zweijährigiger Lagerung im Holz wurden die Weine vereint. 30 000 Flaschen ergab das auch im Ertrag magere Jahr für den "bg". Begrüßenswert erfolgte die Abfüllung nicht in verschiedenen Chargen, sondern in einem Konstanz gewährenden Durchgang. Das Produkt weist einen Alkoholgehalt von 15,64 Prozent auf, an Gesamtsäure 5,62 Gramm pro Liter, Aschen 2,63, 30,10 reduziertem Extrakt und 3,30 Restzucker.

Flasche auf bei 19 Grad - Alkoholnase. Dekantieren. Der tiefdunkle Stoff gewinnt mit jeder weiteren Stunde. Leichte Rumtopftöne steigen auf, am Gaumen nicht ganz einig bleibend mit der Säure und angerauter Herbe, auch wegen fehlender, sonst gewohnter Frucht. Manierliche Dauer des Abgangs, aber gegenüber "gb"s guter Jahre deutlich kürzer und zum bittermandeligen Ende hin leicht austrocknend. Achtbarer Wein, sogar erstaunlich für ein schlechteres Jahr.

92 Punkte. Wird Lagern helfen? Wer Mut zum Risiko hat, das bei einem nicht berechenbarem Produkt wie Wein auch in besseren Jahren besteht. Sollte dieser "gb" sich erledigen, an zu wenig Säure wird es nicht liegen.

Als durchaus Wertschätzerin dieses alten Bussalo-"gb"-Amaronestils, in auf
Kurznotizen gestützte Erinnerung der Traumjahre 95 und 97, die auch des Gutes Recioto zu einem meiner Lieblingsweine machten, der Rat: Sich auf die bereits gegebenen, besseren der Jahrgänge des zweiten Jahrtausends freuen.

35 Euro? Knapp akzeptabel. Für einen in den Knieen knirschenden Jahrgang wäre deutlicher Preisnachlass vielleicht hilfreich, den Lagerabbau der in beträchtlicher Anzahl immer noch des Verkaufes harrenden 2002er "gb"s - eines ansonsten keine Umsatzsorgen kennenden Betriebes - zügiger vorangehen zu lassen.

PS: Am zweiten Dekantiertag gewann der "bg" als gerundeter ein kleines + hinzu.

VKN des "großen Bruders" Bussola Amarone Classico "tb" aus dem Jahr 2001, siehe dort.
Trinkreife: trinken oder lagern
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