Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 30.05.07 21:28

Bezeichnung: GAM
Winzer/Produzent: Mitolo
Land / Region: Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang: 2004
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 15
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 39 Euro (im Handel) - Juni 2006
Bewertung: (96/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 22.06.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Mitolos GAM ist der shooting-star der australischen Weinszene. Australiens heiß gehandelter Önologe Ben Glaetzer (Amon Ra-Shiraz unter anderem), ist zuständig für die Vinifizierung. Sein Vater Colin war Schöpfer des E+E Black Pepper Shiraz. (Verkostungsnotiz, siehe dort). Seit Sohn Ben 2001 Partner des erst 1999 gegründeten Unternehmens des ehemals größten Kartoffelanbauers der südlichen Hemisphäre Frank Mitolo wurde, ist dem GAM ein Erfolg beschieden, der seine bisherige Krönung in Parkers 97 Punkten für diesen 2004er fand. Genau dem wiederum gab in seinem 2007er Annual Oliver nur 89 Punkte mit
der Begründung, er enthalte tote Frucht, klebrige Eiche, schmecke leicht gekocht Halliday gab ebenfalls 2007 solche einem "Scheusal" mit der Begründung 96 Punkte, der Wein weise saubere dunkle Fruchtaromen aus, erreiche eine Dichte, ohne Mundgefühl dafür zu opfern. Soviel wieder zum Thema, welche Schlangenkurven die Kritiker-Achterbahn aufweist.

Der GAM des in Familienbesitz befindlichen, von Halliday mit allen fünf Sternen ausgezeichneten 4000-Kisten-Gutes wächst im Willunga-Distrikt des Mc Laren Vales, das 2004 eine überragende, weil nicht "überhitzte" Ernte hatte, auf schwarzem und grauem, auf rotem Sandstein liegenden Lehm. Der Mostertrag von 40 Hektolitern pro Hektar fermentierte 1o Tage in Zweitonnern auf den Hülsen und reifte 18 Monate in 70 Prozent neuer französischer und US-Eiche, sowie 30 Prozent zweitgebrauchter US-Eiche, alles jeweils im Barrique-, bzw. Hogsheads-Format.

Die fast tintige Farbe des 15prozentigen Getränkes signalisiert Kompaktes. Der Nase gibt der nach den Initialen der Mitolo-Kinder benannte GAM sich gleich nach dem Aufziehen noch verschlossen, öffnet sich aber beim unbedingt notwendig ausgiebigem Dekantieren bei 19 Grad im großen Glas nach und nach zu enormer Geruchsfülle. Dieser mit exzellentem Tannin-Gerüst ausgestattete Wein ist ein Kau-Konzentrat, das den Gaumen noch im Abgang lang, lang anhaltend üppig auskleidet mit dem Geschmack erdig dunkler Waldfrüchte, pfeffriger Gewürze, Schoko/Mokkaton und dem vom Süßholz echter Lakritze. Auch die Säure ist erinnerungswürdig.

Unikat-Wein, dem sich die Zunge voll und ganz widmen sollte, ohne sie mit großem Essen noch dazu zu beladen.

Mit diesem Preis hat der GAM ein sehr gutes P/L-Verhältnis im Vergleich zu der inzwischen abenteuerlich überteuerten Spitze der australischen Premium-Oberliga, wo er qualitativ ganz entspannt mitspielen kann. 39 Euro war ein günstiger Preis.
Aber aufwärts geht wieder mal die Preispost: Andere deutsche Händler wollen schon rund 49 Euro nehmen.

Frank Mitolo meint eher zurückhaltend, daß sein 2004er GAM (der gar nicht als Flagschiff seiner Shiraz-Serie des 7-Weine-Programms gedacht ist, sondern der erheblich teurere Savitar) durchaus zehn Jahre zuverlässig lagern und dabei an Komplexität gewinnen kann. Parkers Junior Robert ist weniger zurückhaltend, gibt ihm begeistert 15 Jahre und schon vor der Vollreife den 97-Punkte-Segen. Nah zu den 100 hin zählt jeder Punkt quasi doppelt. Was den Thron manchen Jahrgangs des Penfold Grange und anderer Aussie-Ikonen ins Wackeln bringt. Winefront Monthly´s Campbell Mattinson begnügt sich in aller Zufriedenheit mit der Vergabe von 93 Punkten.

Punkte-Ping-Pong beiseite: Opulenter, doch ausbalancierter Shiraz der Spitze, der Australien weiteren Anlass gibt auf Weine dieser Traube stolz sein zu können.
Trinkreife: trinken oder lagern
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