Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 21.02.07 09:24

Bezeichnung: Primitivo di Manduria
Winzer/Produzent: Felline
Land / Region: Italien - Apulien
Jahrgang: 2005
Typ: Rotwein
Rebsorte: Primitivo
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 7,5 Euro je 0,75 l (im Handel) - Februar 2007
Bewertung:
Preis / Genuss: keine Angabe
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 19.2.2007
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Felline ist ein apulische Gut, 1994 gekauft von Gregorio Perrucci, Sohn eines Verschnittweine produzierenden großen Großhändlers. Die Weine sind etikettiert als
abgefüllt von der Accedemia dei Racemi. Das ist keine wissenschaftliche, sondern eine Vermarktungsvereinigung von acht, einheimischen Traubenanbau pflegenden Betrieben. Deren Gründungs-Motor war wiederum Perrucci. In den Kelleranlagen de Racemis wird die Frucht getrennt vinifiziert und von dort mit Einzelwein-Etikett jeweiligen Gutes vertrieben. Nicht um die Sache damit überschaubarer zu machen, wird ein Wein mit Sammelfrucht unter dem Namen de Racemi heausgegeben.

Dieser Felline-Primitivo wächst an 40 bis 50 Jahre alten Stöcken auf über Eisengrund liegenden kalkhaltigen Böden. Die handvelesene Frucht lagerte 12 Monate in Allier-Barriques. 2005 war auch für Apulien ein qualitativ mäßiges Jahr.
Von diesem Jahrgang füllte Felline an Primitivo dieses Etiketts 60 000 Flaschen ab.

Der für die Traube farbtypisch tief Braunrote gibt undekantiert im großen Glas bei 18 Grad auf erste Nase süßdumpfen Duft , der an überkocht wirkende Primitivo alter Machart erinnert, die oxidativen Portton aufweisen können. Den Gaumen dagegen überfällt dieser Wein mit Gerbstoffen sprödester Art, die dazu den Kurzabgang austrocknen. Nichts findet sich von etwas Saftigkeit. Die können Primitivos derart haben, das sie anonym rangenommen werden Amarones dünner Jahre aufzupäppeln. Dieser Felline kann zu solch selbst in Italien strafbarer Handlung nicht mißbraucht werden. Er hat bereits an seinem eigenen mageren Körper so zu tragen, daß dem 14 Prozent zuviel sind.

Auch mehrstündiges Dekantieren bringt nichts. Den Wein zurück in Flasche und Kühlschrank verwiesen. An Tag Zwo noch einmal herangewagt. Tag Drei bringt, nicht mehr erwartet, etwas Trinkbesserung.
Aber bleibt ein arg "unterkühlter" Primitivo, der nicht mal - wie vom Handel versprochen - das angeblich sogar mit geschliffenen Tanninen einhergehende Feuer des Südens als denn auch nur als ein Aufglimmen vorzuweisen vermag.
Ob da vom Hersteller die vorausgesagte Lagerfähigkeit noch etwas bringen kann, oder wird das nur zehnjährige, sozusagen Bettlägerigkeit? Müsste vielleicht ein Doktor her. Aber den hat Felline mit seinem Haus-Önologen Cosimo Spina jeder Stunde zur Hand. Und der trägt sogar den Titel eines wahrhaftigen Doktors der Weinwirtschaft.

7,50 Euro. Sollte da Milde walten? Der Handel nimmt allerdings bis hin zu 10 Euro.
Und das ist um 5 Euro entschieden zu viel.

Der 2004er erhielt vom Gambero Rosso zwei der drei Gläser.

Als generell möchte bei dieser Gelegenheit angefragt sein, warum Rosso die Gläschen mit zunehmender Generosität um sich streut. Was inzwischen, auch bei all offensichlich angestiegenem Qualitätsschnitt der Italienproduktion, an den unbekümmerten Umgang eines Karnevalsprinzen mit Kamelle gemahnt.
Trinkreife: keine Angabe
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