Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 19.02.07 09:32

Bezeichnung: Terre de Bussière
Winzer/Produzent: Domaine de la Janasse
Land / Region: Frankreich - Rhone
Jahrgang: 2004
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 6,9 Euro je 0,75 l (im Handel) - Mai 2006
Bewertung: (85/100 Punkte)
Preis / Genuss: keine Angabe
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 5.11.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Parker nennt Domaine de la Janasse ein führendes Gut Frankreichs, das für die Rhone Maßstab sei, ausdrücklich nicht zuletzt durch das Können des Sprosses des 1967 gegründeten Familienbetriebes, Junior Christophe Sabon.

Die großen C9dP-Cuvées dieses Betriebes erhalten durchweg hohe bis höchste Wertungen der internationalen Weinkritik. 150 000 Flaschen vertreibt das Gut weltweit. Die Weine sind hergestellt aus, regional nicht so unüblich, Stöcken recht verstreut liegender Parzellen von insgesamt 55 Hektar.

Der in der Preisliste zum unteren Ende rangierende Vin de Pays Terre de Bussière de la Principauté d´Orange (so sein vollständiger Name, der erheblich länger als sein Abgang selbst bester Jahre ist) stammt aus bei Orange liegenden nicht mehr zum C9dP-Bereich gehörenden Lagen. Er hat einen hohen Merlotanteil, der im Jahr 2004, einem guten der Region für Rote, im von Jahr zu Jahr variierendem Cuvee 55 Prozent ausmacht. Dazu enthält der Wein diesmal 25 Syrah, zehn Grenach und zehn Cab. Merlot und Syrah ruhten 12 Monate in Fässern von jeweils 45-50 Hektolitern Volumen, davon 30 Prozent neue.

Bei 17-18 Grad im größeren Standard-Verkostungsglas undekantiert angetestet: Der 2004er Terre ist eine herbe Enttäuschung im Vergleich zum 2003er. In jenem Jahr zeichnete er sich durch phantastische Frucht, geradezu glyzerinrunden Körper und feine Tannine so aus, das man nichts als sich freuen konnte zu so einem Preis einen derartigen Wein zu erhalten. Parker gab 89-91 Punkte, und das mit dem Hinweis, vor solcher Qualität müsse sich mancher Chateauneuf in Acht nehmen.
Nun der 2004er: Tiefrot ist er wieder, aber blasse Nase bietet er, am Gaumen - nicht nur im Vorjahrsvergleich - karge Frucht und unharmonisch nahezu metallische Gerbstoffe als sei er überextrahiert. Der Abgang ist gleichfalls keinen Engelstusch wert.

Bei allen Wein-Unwegbarkeiten, selbst, wenn die leidigen verschiedene Abfüllchargen dazu gehören sollten: Wie kann ein Wein von einem guten zum nächsten guten Jahr so schwächeln? Unbestätigt geht das Gerücht um, Janasse habe für den Terre nicht wenige Hektarchen hingekauft. Von zuletzt 40 ist das Gut laut eigener Angabe auf aktuell 55 Hektar angewachsen. 2003 gab es vom Terre 30 000 Flaschen, 2004 waren es auf Schlag 40 000. Sollte das des Rätsels nicht angenehme Lösung sein? 2003 hatte der Wein 15 Prozent, 2004 grad 13,5. Aber es gibt eine angeblich rundere Übersee-Exportversion mit 14,5 Prozent. Solches Gebaren gibt Gerüchten eher Nahrung als das es sie zu widerlegen helfe.

Der 2003er war laut Händlerangabe noch aus bis zu 30 Jahren alten Rebbeständen gewonnen. Ein Bremer Händler ob des 2004er auch verwundert, fragte am Gut nach, was dem 2004er geschehen sei, ohne Antwort zu erhalten. Mit Bedauern: 85 wackelige Punkte. Und das seit sich der Wein seit Kauf im Mai auf der Flasche leicht verbessert hat im Sinne von eine Spur versammelter.
Dieser 2004er könnte als Gaumenklärer zu nicht allzu mächtigen Fleischspeisen wie Lammleber mit Salbei Verwendung finden.

Im Februar 2006 gab Parker diesem Jahrgang, den Hersteller Sabon als von "perfekten Reife- und Erntebedingungen" bezeichnet, 84 Punkte mit dem auffallend knapp gehaltenem Kommentar, er sei nicht annähernd so intensiv und anregend wie vorherige Ernten.

In Deutschland wird der Terre in erstaunlicher Preisdifferenz veräußert. Günstigstes
Angebot 6,90 Euro. Teuerstes seine bis hin 9,80 diesmal nicht wert. Lagerfähigkeit gewohnheitsgemäß drei bis vier Jahre ab Freigabe, heißt in diesem Fall ab 2006.

17.11.06: Ein mitleidender Leser der VKN hat mir eine Flasche der Exportversion zukommen lassen. Mit 14,5 Prozent hat diese tatsächlich ein runderes Mundgefühl als die Light-Version, ohne aber nur annähernd die samtene Fülle von 2003 zu erreichen. 87 Punkte.

Siehe auch VKN des Terre 2003 und 2004 durch avatar.
Trinkreife: keine Angabe
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