Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 30.12.06 12:23

Bezeichnung: Amarone Classico
Winzer/Produzent: Zeni
Land / Region: Italien - Venetien
Jahrgang: 1995
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: -
Bewertung:
Preis / Genuss: keine Angabe
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 27.12.06
Eingetragen von: eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Die Familie Zeni begann mit dem Weinmachen 1870. Heute weist das Portfolio des
Großgutes mit Sitz in Bardolino 24 Weine auf. Der Amarone Classico wird vom Hersteller zu den drei Spitzen des Programmes gezählt.

Die Marke Zeni läßt das Herz des Amarone-Liebhabers nicht umgehend höher schlagen. Aber 1995 war ein so herausragendes Jahr im Veneto für rote Passitos, das auch Produkte aus dem Mittelfeld gute Bewertungen erhielten. Im Jahr 2001 gab der sorgsam urteilende Andreas Merz in >Merum< dem Amarone Classico Zenis aus besagtem Jahr zwei bis drei Sterne, sprach dabei von recht intensiver Süsse, rundem Ansatz, intakter Frucht, guter Konzentration, frischer Säure, guten Tanninen und fruchtiger Länge mit der Bewertung, der Wein sei ausgewogen und rund.

Das Cuvee des 1995gers besteht aus 50 Prozent Corvina, 45 Rondinella und fünf Molinara; alle Sorten wachsen in überwiegend roter und brauner Erde auf Geröll mit Kalk und Basalt. Fünf bis sechs Monate trockneten die Trauben und ruhten
zwischen drei und vier Jahren in Eichenfässer von 30 bis 50 Hektolitern Grösse. Als
trinkfertig wird der Wein von drei bis fünf Jahren ab Produktion angegeben, je nach Jahrgangsgüte.

Auch nach vom Gut empfohlenem halbstündigem Dekantieren gibt der Wein von mittlerem durchscheinendem Rotbraun bei 18 Grad im großen Glas nicht mehr als abgehangenen Fleischton und leicht in die Nase schneidenden Alkohol. Am Gaumen wirkt er so flach, das eine Punktebewertung nicht in Frage kommt, denn auf Liegende soll man nicht treten.
Das war`s?
Nach trotzdem weiterem Dekantieren entwickelt sich binnen insgesamt zwei Stunden eine überraschend angenehme Nase, zwar immer noch alkoholisch, aber dazu leicht pfeffrig mit Bitterschokoton und Erde. Im Trunk bleibt der Wein aber nahezu körperlos, ist durch Fehlen jeglicher Frucht gradzu skelettiert. Ein deutlich holzender Bitterton läßt außerdem nicht zu, dass Freude aufkommen könnte an solchen Restknochen zu nagen. Der Wein hat sich so "dünne" gemacht, daß im nur Kurzabgang eine, dazu nicht ganz saubere Säure abgespalten torkelt. Merzens Prognose, der Wein könnte bis 2008 auf Trinkhöhe bleiben, ist nicht eingetreten, jedenfalls für diese (ordnungsgemäß gelagerte) Flasche, eine der allerdings in mehreren Chargen abgefüllten 25 000.

Der Preis des 2000 am Gut erstandenen Weines ließ sich nicht mehr ermitteln.
In Deutschland scheint der Jahrgang der ansonsten gut vertretenen Firma nicht mehr am Markt. In den USA werden für den 95ger durchschnittlich 40 Dollar verlangt. 2000er-Jahrgänge kosten im deutschsprachigen Raum gegenwärtig zwischen 20 und 25 Euro. Bei e-bay werden gegenwärtig bei Sofort-Kauf insgesamt 54 Euro für drei Flaschen des 2003er erwartet, einem in der Region sehr guten Jahrgang, dem auch Haltbarkeit vorausgesagt wird...

In der nicht ganz geschmeidigen Deutschübersetzung des Vinifizierungsblattes
empfiehlt Zeni zu dem toten Tropfen: "Schmeckt am besten zu totem Fleisch". Und meint: "Wein für Dämmerstunden und zum Meditieren". Zum wieder einmal Meditieren, wie früh für nicht zur Oberliga zählenden Amarones selbst guter Jahre die Dämmerstunde schlägt?

Trinkreife: keine Angabe
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