Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 06.12.06 18:25

Bezeichnung: Comte de M.
Winzer/Produzent: Chateau Kefraya
Land / Region: Libanon - Sonstige
Jahrgang: 1998
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,8
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 62 Euro je 0,75 l (im Handel) - September 2006
Bewertung: (95/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 14.09.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Mit 300 Hektar ist das im Herzen des Landes im Beekatsal gelegene Aktionärsunter nehmen Chateau Kefraya flächenmäßig größtes Weingut des Libanon, mit einem Ausstoß von 1,8 Millionen Flaschen vom Produktionsumfang gleich hinter Chateau Ksara rangierend, doch hierzulande weniger bekannt als Chateau Musar. Was daran liegen mag, dass Kefraya zwar in rund 40 Länder exportiert, im deutschsprachigem Raum mit seinen Spitzenprodukten aber nur selten im Handel erhältlich ist.

Bis in die Hügel des Berg Libanon sich hinauf auf 950 bis 1100 Metern Höhe zum Teil in Terassen hinziehend, bestehen die Böden Kefrayas aus lehmigem, kalkigem und so hartem Steingrund, dass zu Beginn des Unternehmens Anfang der 50ger Jahre Areale mit Dynamit aufgesprengt werden mussten. Die erste Ernte konnte erst 20 Jahre später erfolgen. Das läßt auf viel Willen und Durchhaltekapital schließen. Die Trauben wurden zunächst an andere Kellereien verkauft, ehe sich der aus einer Bankiers- und Diplomatenfamilie stammende damalige Alleinbesitzer Michel de Bustros 1979 entschied ein eigenes hochmodernes Weingut aufzubauen.

Zu Anfang waren Cinsault, Carignan, Grenache und Ugni Blanc angebaut. Wenig später folgten ebenfalls aus Frankreich importierte Cabernet Sauvignon-Klone, die heute den größten Teil der Anbaufläche einnehmen, sowie Syrah und Mourvedre.

Prunkstück der aus neun Weinen bestehenden Kollektion ist der Comte de M., ein Cuvée, das mit rund 30 000 Flaschen als 98ger hergestellt wurde aus handgeerntet 65 Prozent Cabernet Sauvignon und 35 Prozent Syrah, ausgebaut zwölf Monate in neuer französischer Eiche. Die Trauben stammten von Rebstöcken, die ihrerzeit 20 Jahre alt, außerordentlich niedrige Erträge erbrachten. Das Verdienst den Comte de M. 1996 erstmals komponiert zu haben trägt der Önologe Gabriel Jean-Michel Ferandez. Kefraya hatte das Glück, daß Parker, früh aufmerksam geworden, dem Erstling schon 91 Punkte gab, und das im Jahr 1997, als der Wein längst noch nicht auf der Flasche Bestreife zustrebte.

Als einer der großen Kefraya-Jahrgänge gilt der 98ger-Comte. La Revue du Vin gab ihm 2004 verkostet das Maximum von fünf Sternen. Folgejahrgänge werden inzwischen mit mehr als 40 000 Flaschen produziert. Das Cuvée variiert mit zunehmendem Syrah-Anteil.

Eine dichte Wolke von schwarzer Frucht, exotischen Gewürzen, Zeder und diskreter Röstnuance entsteigt im großen Glas bei 19 Grad dem kurz dekantiertem, rubinrotem 98ger. Am Gaumen kommen eine Prise Kakao und ein Lederton hinzu. Eine perfekte Balance von reifer Frucht, rund gewordenen Gerbstoffen und dezent guter Säure gleitet im Seidenfluss über die Zunge.
Bis in den sehr langen Abgang hinein ein eleganter Charakterwein mit Finesse, dem exotische Würze den besonderen, warmen Touch gibt.

Der 98ger Comte de M. ist seine 62 teuren Euro wert, zumal, wenn erst heute in dieser bestens abgelagerten Trinkverfassung erworben. Der Importeur sagt eine Lagerfähigkeit von 20 Jahren ab Ernte voraus. Kefraya-Kenner meinen, dieser Comte de M., der stets seine Zeit brauche, um sich ganz herzugeben, könne sich sogar noch immer steigern.

Wem 62 Euro dann doch zu heftig sind, der könnte 24,5o Euro für den Kefraya Chateau rouge anzulegen wagen. Dieses Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Grenache, Carignan und Mourvedre sagt der Fachkritik als seidig komplex ebenfalls zu.
Trinkreife: trinken oder lagern
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