Verkostungsnotiz: "Lidl"-"Amarone" 2002, unbekannt

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 01.11.06 13:09

Bezeichnung:	"Lidl"-"Amarone"
Winzer/Produzent:	unbekannt
Land / Region:	Italien - Venetien
Jahrgang:	2002
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Cuvée
Alkohol (Vol.%):	14,5
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:
Preis:	7,9 Euro je 0,75 l (im Handel) - 30.10.2006
Bewertung:
Preis / Genuss:	keine Angabe
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	30.10.2006
Eingetragen von:	eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	Eigentlich sollte es bei "Lidl" nur ein Kasten Mineralwasser werden. Da leuchtet beim Passieren des Weinregals ein Schild mit der Aufschrift "Amarone, 7,95 Euro. Nur für kurze Zeit". Für 7,95 einen etwa trinkbaren Amarone, sollte Lidl unter die Wein-Mäzene geraten sein? Mit aller Skepsis das unter üppiger Verwendung von Goldfarbe aufgemachte Etikett der vertraut amaronestämmigen Flasche betrachtet. "Amarone della Valpolicella Classico DOC 2002" - ein im Veneto als verunglückt zu geltender Jahrgang. 14,5 Prozent. Kein Hersteller ausfindig zu machen, nur die Angabe "Imbottigliato da VR/1122-Italia". Dafür aber die Flasche nummeriert mit "5055". Es geht das "Lidl" nicht unsympathische Gerücht um, daß auch durchaus bekanntere Hersteller anonymisiert ihre Lagerüberhänge dorthin verkaufen. 7,95, das ist ein begrenztes Risiko sich auf ein Wein-Abenteuer einzulassen. Zuhause am Abend den Naturkorken gezogen. Hellgranat plätschert der Wein bei 20 Grad ins vorsichtshalber doch große Glas, in dem er sich toter Nase in Alkoholdunst verläuft. Antrunk: Die Zunge gerät ins lidleln. Was soll das sein, Jahrgang hin, Jahrgang her? Für einfachen Valpolicella nicht fruchtig genug, für Superior à la Ripasso eh zu flach. Als Amarone vollends eine Pleite. Weinartiges am Gaumen umgehend bitterbrandig. Hallo, "VR-1122 Italia", sind in diesem "Amarone" tatsächlich auch Corvina-Trauben, oder nur Rondinella und Molinara? Da sollen überhaupt angetrocknete Trauben drin sein? Vielleicht kurz der Form halber an der Heizung vorbeigerollt. Hätte man doch wenigstens, wie im Amarone-Boom verbotene Praxis stellenweise , diesem Wein süditalienischen Cannonau oder Primitivo hinzugefügt. Zwei Stunden später noch ein Versuch. Etwas wandelte sich zu gering Besserem hinsichtlich des sich scheu bemerkbar Machens magerer Frucht. Aber immer noch: Landwein als Brandwein. Wer soll zufrieden sein, der vom Kotelett nur den blanken Knochen bekommt? Empfehlung zur Trinkreife: Gar nicht erst kaufen. Bei, 7,95 sollte man sich nicht teuer geblufft fühlen, es nur sei denn, um die heimliche Hoffnung auf - wider alle Erfahrung - doch mal einen reellen Schnapp. Auf dem Korken der Flasche steht zu lesen, der Wein sei "in unserer Cantina auf die Flasche gefüllt". Laut Oxford-Weinlexikon heißt "Cantina": "Keller, Weinfachgeschäft (bessere heißen allerdings ENOTECA), Weinkellerei." Beim Verabschieden dieses Weines in den Ausguss wieder einmal kurz die Frage gestellt, wann die Venetier sich nicht mehr wehren wollen, ihre DOC-Bestimmungen in Ordnung zu bringen. Die Mineralwasser-Abteilung "Lidls" ist zuverlässiger.
Trinkreife:	keine Angabe
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'Lidl'-'Amarone' 2002 - Cuvée (unbekannt) 

Eigentlich sollte es bei 'Lidl' nur ein Kasten Mineralwasser werden. Da leuchtet beim

Passieren des Weinregals ein Schild mit der Aufschrift 'Amarone, 7,95 Euro. Nur für kurze Zeit'.

Für 7,95 einen etwa trinkbaren Amarone, sollte Lidl unter die Wein-Mäzene geraten sein? 

Mit aller Skepsis das  unter üppiger Verwendung von Goldfarbe aufgemachte Etikett der vertraut amaronestämmigen Flasche betrachtet. 'Amarone della Valpolicella Classico DOC 2002' - ein im Veneto als verunglückt zu geltender Jahrgang. 14,5 Prozent. Kein Hersteller ausfindig zu machen, nur die Angabe 'Imbottigliato da VR/1122-Italia'. Dafür aber die Flasche nummeriert mit '5055'. Es geht das 'Lidl' nicht unsympathische Gerücht um, daß auch durchaus bekanntere Hersteller anonymisiert ihre Lagerüberhänge dorthin verkaufen. 7,95, das ist ein begrenztes Risiko sich auf ein Wein-Abenteuer einzulassen.

Zuhause am Abend den Naturkorken gezogen. Hellgranat plätschert der Wein bei 20 Grad ins vorsichtshalber doch große Glas, in dem er  sich  toter Nase in Alkoholdunst verläuft. Antrunk: Die Zunge gerät ins lidleln. Was soll das sein, Jahrgang hin, Jahrgang her? Für einfachen Valpolicella nicht fruchtig genug, für Superior à la Ripasso eh zu flach. Als Amarone vollends eine Pleite. Weinartiges am Gaumen umgehend bitterbrandig. 

Hallo, 'VR-1122 Italia', sind  in diesem 'Amarone' tatsächlich auch Corvina-Trauben, oder nur Rondinella und Molinara? Da sollen überhaupt angetrocknete Trauben drin sein? Vielleicht kurz der Form halber  an der Heizung vorbeigerollt. Hätte man doch wenigstens,  wie im Amarone-Boom verbotene Praxis stellenweise , diesem Wein süditalienischen Cannonau oder Primitivo hinzugefügt. 

Zwei Stunden später noch ein Versuch. Etwas  wandelte sich zu gering Besserem hinsichtlich des sich scheu bemerkbar Machens  magerer Frucht. Aber  immer noch: Landwein als Brandwein. Wer soll zufrieden sein, der vom Kotelett nur den blanken Knochen bekommt? Empfehlung zur Trinkreife: Gar nicht erst kaufen.

Bei, 7,95 sollte man sich nicht  teuer geblufft fühlen, es nur sei denn, um die heimliche Hoffnung auf - wider alle Erfahrung - doch mal einen reellen Schnapp. Auf dem Korken der Flasche steht zu lesen, der Wein sei 'in unserer Cantina auf die Flasche gefüllt'.  Laut Oxford-Weinlexikon heißt 'Cantina': 'Keller, Weinfachgeschäft (bessere heißen allerdings ENOTECA), Weinkellerei.'

Beim Verabschieden dieses Weines  in den Ausguss wieder einmal kurz  die Frage gestellt, wann die Venetier sich nicht mehr wehren wollen, ihre DOC-Bestimmungen in Ordnung zu bringen. 

Die Mineralwasser-Abteilung 'Lidls' ist zuverlässiger. 







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