Verkostungsnotiz: Silvaner - Nordheimer Vögelein - Gegenstrom - [trocken]

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 04.06.25 10:13

Bezeichnung:	Silvaner - Nordheimer Vögelein - Gegenstrom - [trocken] - Qw
Winzer/Produzent:	Rainer Zang
Land / Region:	Deutschland - Franken
Lage:	Vögelein (Nordheim - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang:	2019
Typ:	Weißwein
Rebsorte:	Silvaner
Alkohol (Vol.%):	12
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:	AP 4423 002 20
Preis:	14 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 11.11.2023
Bewertung:	Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25
Preis / Genuss:	akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster:	EThC
Verkostungsdatum:	03.06.2025
Eingetragen von:	EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail:	Im Glas ein gedecktes Messing, es riecht fruchtseitig verhalten nach äußerst sekundärem Pfirsich, aber auch ein bißchen Blumentopf. Geschmacklich zeigt sich die Frucht auch von einer sehr kargen Seite (wobei sich mit Luft noch eine ganz aparte Papaya entwickelt), hier dominieren eher getrocknete Rebelkräuter bzw. Gewürze à la Beifuß und Koriandersaat, wieder etwas Blumentopf oder wahlweise auch Kellertreppe, ein flechtiges Bitterchen schwingt mit, wirkt minimal adstringierend / dehydrierend; die Säure ist gar nicht mal soo ausgeprägt, läßt aber keinerlei Breite zu, steinseitig drängt sich mir was Zementiges auf. Der Nachhall ist dann erstmal kaum zu spüren, formiert sich aber nach einigen Sekunden mehr und mehr und konzentriert sich dann vor allem auf die bräunliche Trockenkräuterseite plus Zementwerk, im Finale werkelt nach einiger Zeit auch die erwähnte Exotik in recht sekundärer Form vor sich hin, mit sehr viel Luft entwickelt sich die Papaya aber sogar leicht zur primären Seite hin. Der Name „Gegenstrom“ für diesen Silvaner ist wahrlich treffend gewählt, denn das hat so gar nichts mit den üblichen, gerne auch leicht breiten Birne-Grapefruit-Gewächsen aus dieser Sorte zu tun, die einem in Franken mehrheitlich ins Glas gespült werden (wobei ich da gar nicht die objektiven Qualitäten der Klassiker an sich in Frage stellen möchte). Zum diesmal eher üppigen, weil panierten Spargel mit Begleitung in Form der Bozner Sauce funktioniert das äußerst gut, solo danach ist das mit seiner nicht per se einladenden Mineralik -vor allem der Zement nebst Blumentopf- kein Selbstläufer, auch wenn’s mit Luft etwas versöhnlicher wird, dennoch „hat der was“. In dem Zusammenhang erstaunlich für mich, daß dieser Silvaner tatsächlich den Qualitätsweinsegen erhalten hat, denn „typisch“ ist hier meiner Meinung nach recht wenig. Aber es gibt bei dem Gut auch nicht wenige Landweine, vielleicht hatte dieser Wein einfach „das Glück der geneigten Prüfer“ bei der sensorischen Bewertung…
Trinkreife:	trinken oder lagern
Link 1:	https://ec1962.wordpress.com/2025/06/04/silvaner-gegen-den-strom/
Link 2:	-
Link 3:	-
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Silvaner - Nordheimer Vögelein - Gegenstrom - [trocken] - Qw 2019 (Rainer Zang) 

Im Glas ein gedecktes Messing, es riecht fruchtseitig verhalten nach äußerst sekundärem Pfirsich, aber auch ein bißchen Blumentopf. Geschmacklich zeigt sich die Frucht auch von einer sehr kargen Seite (wobei sich mit Luft noch eine ganz aparte Papaya entwickelt), hier dominieren eher getrocknete Rebelkräuter bzw. Gewürze à la Beifuß und Koriandersaat, wieder etwas Blumentopf oder wahlweise auch Kellertreppe, ein flechtiges Bitterchen schwingt mit, wirkt minimal adstringierend / dehydrierend; die Säure ist gar nicht mal soo ausgeprägt, läßt aber keinerlei Breite zu, steinseitig drängt sich mir was Zementiges auf. Der Nachhall ist dann erstmal kaum zu spüren, formiert sich aber nach einigen Sekunden mehr und mehr und konzentriert sich dann vor allem auf die bräunliche Trockenkräuterseite plus Zementwerk, im Finale werkelt nach einiger Zeit auch die erwähnte Exotik in recht sekundärer Form vor sich hin, mit sehr viel Luft entwickelt sich die Papaya aber sogar leicht zur primären Seite hin.

Der Name „Gegenstrom“ für diesen Silvaner ist wahrlich treffend gewählt, denn das hat so gar nichts mit den üblichen, gerne auch leicht breiten Birne-Grapefruit-Gewächsen aus dieser Sorte zu tun, die einem in Franken mehrheitlich ins Glas gespült werden (wobei ich da gar nicht die objektiven Qualitäten der Klassiker an sich in Frage stellen möchte). Zum diesmal eher üppigen, weil panierten Spargel mit Begleitung in Form der Bozner Sauce funktioniert das äußerst gut, solo danach ist das mit seiner nicht per se einladenden Mineralik -vor allem der Zement nebst Blumentopf- kein Selbstläufer, auch wenn’s mit Luft etwas versöhnlicher wird, dennoch „hat der was“. In dem Zusammenhang erstaunlich für mich, daß dieser Silvaner tatsächlich den Qualitätsweinsegen erhalten hat, denn „typisch“ ist hier meiner Meinung nach recht wenig. Aber es gibt bei dem Gut auch nicht wenige Landweine, vielleicht hatte dieser Wein einfach „das Glück der geneigten Prüfer“ bei der sensorischen Bewertung…

Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25

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