Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 17.02.25 23:50 |
Bezeichnung: |
Château Léoville Barton |
Winzer/Produzent: |
Château Léoville Barton |
Land / Region: |
Frankreich - Bordeaux - St. Julien |
Jahrgang: |
2021 |
Typ: |
Rotwein |
Rebsorte: |
Cabernet Sauvignon |
Alkohol (Vol.%): |
13 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
84% Cabernet Sauvignon, 11% Merlot, 5% Cabernet Franc, gelesen vom 27. September zum 7. Oktober. Weder Frost noch Pilzprobleme. Ertrag 39 hl/ha. 13.12 Vol% |
Preis: |
64 Euro je 0,75 l (im Handel) - Februar 2025 |
Bewertung: |
93-95 (94/100 Punkte) |
Preis / Genuss: |
gut |
Autor/Verkoster: |
Ollie |
Verkostungsdatum: |
16.02.2025 |
Eingetragen von: |
Ollie
... [Rückfrage zur VKN an Ollie] |
VKN im Detail: |
Sehr dunkles und undurchsichtiges Purpur. Sehr tiefe, intensive und komplexe Nase: Anfangs cremiges Holz und sahnige Milchschokolade, aber sehr schnell wird beides von einer sehr dichten, sirupigen, fast likörigen, dennoch obertonreichen Frucht verdrängt: Allerlei schwarze und rote Beeren (Brom-, Walderd-, Maul-, Preisel- und Himbeere), Cassis, reife Pflaumen und schwarze Kirschen mit einem Touch Kirschwasser. Über diese aromatische und sehr expressive Frucht legt sich schwer duftend eine wilde Rose, und dann erscheint auch der typische, fast medizinal wirkenden Ton des Médocs und das minzige Zedernholz St-Juliens, das so parfümiert ist, daß es schon Sandelholz ist.
Am Gaumen die für 2021 typische, kräftige Säure und ein erstaunlich schlanker Körper (medium-minus). Das Tannin ist anfangs völlig von der Frucht vergraben; erst mit einigen Minuten Luft im Glas spült die Säure das durchaus nur mittelfeine Tannin an die Oberfläche. Aber dann übernimmt wieder die sehr aromatische und erneut eingedickt wirkende Frucht das Regiment, was dem Wein bei aller frischen Säure eine sehr weiche Textur verleiht. Sowieso ist Textur hier das Thema und nicht Struktur: Es wurde mehr Margaux gewagt, ohne jedoch Fülle und mächtige Konzentration preiszugeben. Der sich durchziehende Säurenerv verleiht dem Weine eine recht lineare Struktur, aber das macht ihn bei aller Konzentration sehr süffig. Im sehr langen Abgang wird dieser Nerv wunderbar dicht von Tannin und Frucht umhüllt; ganz hinten dann unfruchtiges Umami, Teer (aha!) und würziges Holz, aber nie bitter, nie grün. Insgesamt bleibt der Gaumen in der Komplexität etwas hinter den durch die Nase geweckten Erwartungen zurück, aber man mag es dem Wein nicht übelnehmen — dank der nur 13 Vol-% verdampft dieser Cabernet sehr, sehr schnell. Wunderschön und stilistisch deutlich zeitgenössischer als der 2014er im selben Alter — le New Look du Médoc. Beeindruckende Leistung und ein wunderschönes Reisegeschenk für Anthony Barton.
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Trinkreife: |
trinken oder lagern (Die Hälfte jung trinken (zu Lammkarré).) |
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