Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 13.02.25 20:36 |
Bezeichnung: |
Roter Traminer - Freyheit - (6 Mon) - trocken - Wein aus Österreich |
Winzer/Produzent: |
Heinrich |
Land / Region: |
Österreich - Leithaberg |
Jahrgang: |
2021 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Gewürztraminer |
Alkohol (Vol.%): |
13 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
Die Trauben stammen aus den Rieden Spiegel in Breitenbrunn sowie Hochfeld in Winden, 6 Monate in der Amphore vergoren, Keramikflasche, L0322 |
Preis: |
29,9 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Weinfurore - 27.09.2022 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
07.02.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Im Glas ein mittleres Bräunlichorange, fürs Näschen gibt’s einen intensiven Rosenduft, der fast schon etwas in Richtung Terpentin mutiert, dahinter allerlei fermentierte Frucht wie Guave, Physalis und Marula sowie ein paar Mandarinenzesten, auch teeige Noten wie Earl Grey und Apfelmischung sind mit dabei, eher dezent ein kleines Gewürzsträußchen. Am Gaumen wird die Frucht von einer sehr feinkörnigen Gerbstoffmischung begleitet, die Säure ist relativ kantig, es bleibt aber eine leichte Schmelzigkeit im Raum, ein paar Natrium- wie Eisensalze pimpen die breite Kalkspur. Dann ein sehr langer Abgang, bei dem sich die Säure nicht die Butter vom Brot nehmen läßt, die stoffigeren Bestandteile halten aber gut dagegen und holen im kaum abflauenden Finale gut auf, gerade hier setzt sich noch ordentlich Limettenetherik in Szene.
Traminer in klassisch ist mir ja häufig „too much“, im Naturbereich kann ich aber regelmäßig recht gut damit umgehen. Anfangs war selbst mir der Wein fast etwas zu fordernd, die Rosen haben sich aber mit der Zeit weiter vom Terpentin entfernt und die Säure hat sich besser ins Gesamtbild eingegliedert, ohne dabei wirklich Federn zu lassen. Ein sehr spannendes und vielschichtiges Traminererlebnis!
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: in der Nase nunmehr fast exclusiv ein Potpourri von albedolastigen Agrumen aller Farben, von Limette bis Minneloa ist so ziemlich alles dabei, auf der Teeseite deutlich Earl Grey, die Rosen in zweiter Reihe, aber nicht unterwürfig, minimal saures Karamell. Geschmacklich ist die immer noch sehr selbstbewußte Säure deutlich besser integriert, die Mineralik ist nun ebenfalls besser vernetzt ohne dabei ihr Rückgrat zu verbiegen. Signifikante Entwicklung nach vorne!
Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
Nachtrag nach 72 Stunden mit Luft: heute ist der Wein deutlich tramineriger unterwegs als frisch aus der Flasche, die Rosen sind nasal intensiver, der Gewürzstrauß etwas größer. Geschmacklich die gleiche Entwicklung, glücklicherweise strafft sich die Säure wieder deutlich, was aber kein Nachteil ist, denn gegen die erstarkte Tramineraromatik tut solch ein Gegengewicht recht gut., es ist sogar dank etwas Limettensaft so hoch, daß die daraus resultierende Spannung recht enorm wird und so manchem Traminerfreund eher ein Kopfschütteln abringen wird. Auch beim sehr langen Nachhall bleibt die Spannung durch die strammen, grünen Agrumen hoch, die würzige Seite hält gut dagegen, bleibt aber auf den Plätzen. Das ist nun schon hyperspannend und macht mir in dieser Form auch sehr viel Freude, nur die Komplexität leidet ein bißchen darunter, deshalb heute ein kleiner Rückfall.
Wertung am vierten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Nachtrag nach 4 Tagen mit Luft: im Wesentlichen unverändert gegenüber gestern, am Gaumen taucht ein leichtes mineralisches Bitterchen der guten Art auf, assoziativ in etwa wie Grünschiefer. Wertungsmäßig keine Änderung.
Nachtrag nach 5 Tagen mit Luft: mit etwas mehr Heferest im Glas wirkt das Ganze initial etwas geschmeidiger als gestern, die Säure hat sich aber auch leicht in Richtung Verjus verschoben, die Mineralik betont den Grünschiefer noch etwas mehr. Flaumig-cool im besten Sinne!
Nachtrag nach 6 Tagen mit Luft: der allerletzte Rest hat noch etwas mehr Bodensatz im Gepäck, das ändert aber nur wenig gegenüber dem gestrigen Eindruck, allenfalls wirkt die Säure nun noch etwas kantiger, trotz der erhöhten Hefekonkurrenz. |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/02/07/finde-den-unterschied/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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