Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 04.12.24 10:49 |
Bezeichnung: |
Trousseau - En Muzart - Carbo - Arbois AC |
Winzer/Produzent: |
Bénédicte & Stéphane Tissot |
Land / Region: |
Frankreich - Jura |
Jahrgang: |
2020 |
Typ: |
Rotwein |
Rebsorte: |
Trousseau |
Alkohol (Vol.%): |
14 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
L 88-20 |
Preis: |
43 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 28.08.2023 |
Bewertung: |
Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
27.11.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Im Glas ein dunkles Karminrot mit mittlerer Transparenz, nasal eine dunkle, würzige Kirsche, leicht mit edelsüßem Paprika gepudert, Ankündigung einer fortgeschrittenen Trockenheit sowie lebendiger Säure, dezente Altholzanmutung. Geschmacklich zeigt sich die Kirsche frisch wie sekundär, zum Paprika kommt noch etwas Salz; die Säure hält ihr Frischeversprechen voll ein, das Ganze ist auch kompromißlos trocken, fordert aber (mich) nicht, hier zeigt sich dann auch kühles Holz in Form von frisch polierten, älteren Massivholzmöbeln und etwas Sternanis, zu guter Letzt eine leicht schiefrig-ackerschollige Basis. Abgangsseitig setzt sich das mit ordentlicher Länge so fort, die Kirsche ist hier besonders kantig, bleibt aber fern jeder Plakativität, eine sehr sekundäre Blutorange spielt insbesondere im Finale noch mit.
Die Maceration carbonique ist ja vor allem im Beaujolais weit verbreitet, führt aber meiner Wahrnehmung nach häufig zu einer Überbetonung der Frucht, läßt diese gerne auch mal etwas schrill erscheinen. Klar, kühl, kantig sind wir hier auch, der Wein gleitet aber nicht ins Artifizielle ab, wie das bei nicht wenigen MC-BoJos schon mal passiert bzw. mir so vorkommt. Vielleicht ist Trousseau ja auch einfach besser in meinem Sinne zur MC-Vergärung geeignet als Gamay, vielleicht haben’s die Jura-Winzer aber auch einfach nur besser drauf, vielleicht ist die Vergärung hier ja auch ein bißchen „semi-carbonique“, jedenfalls finde ich diesen Carbo-Trousseau sehr animierend und ernsthaft zugleich, er zaubert für mich in leicht gekühlt ein Stückchen Rotweinsommer in den garstigen, das Hotelzimmer umgebenden Spätherbst.
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: nasal nunmehr auch ordentlich zitruslastig mit nicht wenig Etherik von Limette und Pomelo, knapp vor der Grenze, an der das Ganze zu Super plus umschlägt; gaumal sind wir von dieser Grenze deutlich weiter entfernt, die Agrumik verdrängt die Kirsche etwas und belebt den Trousseau hier ungemein, der Paprika mutiert zu grünem Pfeffer, das Salz ist leicht gekräutert. Beim sehr langen Nachhall dann wieder eher Paprika, hier die etwas schärfere Rosenvariante, die zu einer leichten Wärme im Rachen führt.
Zeigt sich heute deutlich quirliger und eigenständiger als gestern, hat nun auch Attribute eines atlantischen Listán blanco (ja, weiß!) im Gepäck, sehr animierende Entwicklung!
Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25 |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/12/04/carbo-in-ernsthaft-geht-das/ |
Link 2: |
- |
Link 3: |
- |
|
Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 82 mal abgerufen |
Bilder:
Kommentar zu dieser VKN schreiben:
Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
|