Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 03.12.24 21:34 |
Bezeichnung: |
[Cuvée] - Ex Vero III - trocken - Landwein Steirerland |
Winzer/Produzent: |
Werlitsch |
Land / Region: |
Österreich - Südsteiermark |
Jahrgang: |
2012 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Cuvée |
Alkohol (Vol.%): |
13,5 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
Cuvée aus 50 % Sauvignon blanc und 50 % Chardonnay,
L28042014 |
Preis: |
29,69 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 09.12.2017 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 25 von 25 |
Preis / Genuss: |
grandios |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
01.12.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Im Glas ein dunkles, minimal getrübtes Goldgelb mit orangem Schimmer, nasenmäßig fängt’s mit einem recht sekundären, leicht anfermentierten Mix aus gelber (Ostafrika-) Orange, Ugli und Zitrone, etwas später auch Kumquat an, das Ganze begleitet von Jasmin- und auch Darjeeling-Tee; im weiteren Verlauf kommen und gehen grüner Pfeffer, weiße Johannisbeeren, Physalis, im Oberschwingungsbereich auch Rotfruchtiges wie Brom- und sogar schwarze Johannisbeeren, Essigbaum sowie eine deutliche Kalkankündigung, nach etwa zwei Stunden kommen auch grünlakritzige Noten auf. Nach gut 15 Minuten reinem Rumgerieche dann der erste Schluck mit minimal und hier bereits initial grünlakritzgeschwängerter, sehr klarer Frucht mit sekundärer Kaki und Physalis, rauchiges Malz ohne Breitenwirkung, leicht rasse Kräuter wie Estragon, Zitronengras und auch Kardamom unterlegen das Ganze mal mehr, mal weniger; die Säure ist deutlich und wirkt trotz leichter Kante recht nobel, steinseitig fallen mir Kalk, rauchiger Basalt, VA-Schnitt sowie leicht torfhaltiger Ackerboden ein, auch ein paar Flechten spielen ab und an mit. Der mehrminütige Abgang ist dann recht kantig, dabei würzig-mineralisch unterwegs, neben eisenoxidhaltigem Gestein spielt hier auch Glimmer mit leichtem Bitterchen mit.
Das ist wie erhofft schon ein ziemlich außergewöhnliches Potpourri an changierenden Aromen, die Höchstbewertung wie für frühere Jahrgänge zücke ich hier jedoch nicht, da diese halt doch noch eine Schippe mehr draufgelegt haben. Dennoch eine schier großartige Aromenexplosion fernab gängiger Erlebnisse, wie sie Chardonnay und Sauvignon blanc -ob einzeln oder zusammen- sonst so bieten können.
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: das Wechselspiel der Aromen hält auch am zweiten Tag munter an, fast alle gestrigen Schubladen werden erneut aufgezogen und teils auch wieder geschlossen, signifikante Veränderungen bzw. Neuzugänge sind für mich eine Abnahme der lakritzigen bzw. malzigen Noten, was der sekundärfermentierten Fruchtseite mehr Raum gibt, Curcuma ist das Gewürz des Tages beim IIIer Ex Vero, etwas Kreuzkümmel spielt aber auch mit, die Agrumen werden von intensiven, orangen Düften aus dem Bereich der Liliengewächse sowie Nachtkerzen begleitet, insgesamt wirkt das nun nochmal deutlich komplexer, differenzierter und auch spannender als gestern, es geht aufwärts!
Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: zum Curcuma kommen jetzt auch noch gelbe Eisensalze hinzu, nasal erstmals auch einige sehr feine Großholznoten in Form eher hellerem Möbelholzes, Birke zum Beispiel; am Gaumen wird das schon eingeführte Grünholz heute extremst mit einer Art grünem Trockenhonig verfeinert (der mit Luft etwas zum Distelhonig hin changiert), was zu burgundischer Anmutung im allerbesten Sinne führt, die Säure ist heute würzig-stramm-sanft-elegant unterwegs, Agrumen und Exotik verschmelzen zu neuen Hybriden, teeseitig ist’s als trönke man fünf verschiedene Sorten gleichzeitig, bodenseitig nunmehr ein würzig-feines Tuff-Bachbett wie aus dem Paterzeller Eibenwald; die allermeisten der oben bereits erwähnten Aromen spielen nach wie vor mit, manche nur innerhalb eines kürzeren Zeitfensters, manche wirken zeitweise direkt, ansonsten eher als Oberschwingung. Auch der Nachhall ist hochkomplex, unglaublich dicht und wirkt gleichzeitig filigran, hier „singt“ der Ex Vero am eindrücklichsten. Tatsächlich meinte ich ja am ersten Tag, daß das mit den 25er-Hattrick nichts wird, aber der Wein hat’s in den drei Tagen tatsächlich gewuppt und mich erneut am richtigen Punkt maximal getriggert! Ich bin bin ja eigentlich eher der rationale Typ, aber heute kamen mir ob der sinnlichen Geschmackserfahrung fast Tränen in die Augen…
Wertung am dritten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 25 von 25 |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/12/03/3-000-beitraege-wer-soll-die-alle-lesen/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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