Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 27.01.25 20:57

Bezeichnung: [Pinot noir] - Les Longeroies - Marsannay AC
Winzer/Produzent: Sylvain Pataille
Land / Region: Frankreich - Burgund
Jahrgang: 2017
Typ: Rotwein
Rebsorte: Spätburgunder (Pinot noir)
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L 15
Preis: 38 Euro je 0,75 l (im Handel) bei GrandsBourgognes - 07.02.2020
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 23.01.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 25.07.2024:

Fürs Äuglein ein dunkleres Kirschrot minimalem Braunschlag, mittlere Transparenz, nasal auch in erster Linie schwarzkirschlastig, leicht anfermentiert sowie mit gelben Pilzaromen gepudert, mit Luft auch etwas rote Pflaume sowie zuckerfreie Preiselbeeren. Am Gaumen bekommen die warmen Pilze etwas Raum, mit Luft entwickelt sich auch feiner, heller Tabak, sehr feines Tanningerüst mit Nanofaserpelz, die Säure ist moderat wie potent zugleich, unter dem Holz tummelt sich ein Kalk-Talcum-Gemisch. Abgangsseitig ist die Würze noch etwas prägnanter, ohne dem Rest die Show zu stehlen oder den Wein in plumpe Ecke zu manövrieren.

Mit etwas Luft entwickelt sich dieser Pinot zu einem sehr ausgewogenen Wein, der aber dennoch ein paar Holzmuskeln im Maßanzug zeigt, die jedoch zu keinem Zeitpunkt zuviel und bei aller Präsenz auch recht fein gestrickt sind. Großer Spaß weit entfernt vom üblichen Niveau in dieser Preisklasse, die seinerzeitigen 38 Euronen reuen da überhaupt nicht, mittlerweile sind’s für den aktuellen Jahrgang leider schon zwischen 60 und 70, da relativiert sich das schon deutlich. Unsere Flasche ist aber noch klar im „3er“-Bereich...

Wertung vom 25.07.2024: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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Verkostung vom 23.01.2025:

Optisch ein leicht schmutzig-dunkler wirkendes Kirschrot mit mittlerer Transparenz, fürs Näschen gibt’s einen leicht fermentiert wirkenden Mix aus helleren wie dunkleren Kirschen, dahinter in völlig unplakativer Weise dem Wald entsprungene Erd- und Himbeeren, dazu eine sehr feine Würze aus dem herbstlichen Unterholz plus einem Hauch Räucherspeck. Geschmacklich ist die Würze etwas präsenter und bringt Holzteer und dunklen Tabak ins Spiel, auch hier was dezent Räucherspeckiges, die Kirschen wirken hier dunkler und fleischiger als nasal angekündigt, statt der Beeren hier eher rote Pflaumen, aber nur als Oberschwingung; die Säure ist lebendig wie nobel, steinseitig sind wir eher auf der erdigen, aber dennoch kühlen Seite unterwegs, die Tannin sind weitgehend abgeschmolzen und sorgen für einen wohligen Nanofaserpelz. Dann ein mehrminütiger Abgang, mit der Kirsche kommt auch etwas süßliches, dunkles Karamell mit, im Finale dann auch ein paar kleine Pfifferlinge.

Das ist nach wie vor richtig gut gemachter Pinot, in dem eigentlich alles drin ist, was man sich von so einem Wein wünscht, wenn man es auf eher kühl-filigrane Vertreter abgesehen hat, die aber dennoch substantiell auftreten können. Beim Öffnen der Flasche war diese noch recht kühl, bei gerade mal 12 Grädern drehte der Wein aber schon ordentlich auf und zeigte sich mit weiteren 4 Kelvin mehr dann von seiner allerbesten, durchaus Grand cru-equivalenten Seite; ab dieser Temperaturmarke verliert die Frische zwar ganz leicht an Boden, aber das ist dann schon Gemecker auf sehr hohem Niveau. Ein wunderbarer Allrounder, der es mit etwas gehaltvolleren Speisen trotz seiner eigentlich eher filigranen Struktur sehr gut aufnehmen kann, leichtere Gerichte aber auch nicht platt macht und solo maximal animierend wirkt, vor allem weil er im eher kühlen Zustand schon seine volle Expressivität ausspielen kann, große Freude!

Nachtrag 1 nach 24 h mit Luft: einerseits nun runder und ausgewogener, aber durchaus mit einigen Restkanten, insbesondere was die nun leicht ruppige, zementig-schieferige Mineralik angeht, die jedoch kein Stückchen abweisend wirkt. Schöne Seitwärtsbewegung…

Nachtrag 2 nach 48 h mit Luft: deutliche Zunahme an Wald und Pilz in Nase und am Gaumen, was den Wein nochmals deutlich klassischer macht, die Kanten der einst sehr kühlen Mineralik sind weitgehend weg, dennoch hat die Säure alles sehr schön im Griff. Nun halt ein Burgunder, wie man ihn sich gemeinhin wohl so vorstellt, das Querschlägerige des ersten Tages war mir zwar lieber, ist aber auch in diesem Stadium so saugut, daß ich keinen Abschlag vornehme…
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/01/23/pinot-gut-gekuehlt/
Link 2: -
Link 3: -
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