Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 30.06.24 21:21 |
Bezeichnung: |
Chardonnay - [Ingelheimer Höllenweg] - [trocken] - R - Landwein Rhein |
Winzer/Produzent: |
Saalwächter |
Land / Region: |
Deutschland - Rheinhessen |
Lage: |
Höllenweg (Ingelheim Am Rhein - Rheinhessen) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2020 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Chardonnay |
Alkohol (Vol.%): |
12 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
L 0621 |
Preis: |
64,5 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Weinfurore - 05.08.2023 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
30.06.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Visuell ein sehr leuchtendes Messing, nasal beginnt’s erst mal sehr fein mit einer minimalen Reduktionsnote und sehr dezentem Holz, kaum Frucht; innerhalb von etwa einer halben Stunde schraubt sich das deutlich nach oben, das nun recht präsente, aber hyperfeine Holz ist unten grünlich, oben bräunlich, auch die Frucht in Form von sekundärem Weinbergspfirsich mit Bananensoufflée und ein wenig Butterscotch-Sauce formiert sich und baut unangestrengten Druck auf. Auch geschmacklich diese beeindruckende Reise vom fast zarten Pflänzchen -dessen Potential sich jedoch von Anfang an offenbart- zum sehr ausdrucksstarken Chardonnay, der Grünanteil des Holzes ist hier deutlich höher, die braune Seite holt jedoch mit Luft etwas auf; die Rate der Reduktion ist prägnant wie distinguiert zugleich, fruchtseitig sind wir hier eher bei Reneclaude mit grüner Kochbananenschale; die Säure ist potent und geschmeidig zugleich, mit ihr kommen auch Aromen von Pomelo und Tamarinde mit, steinseitig eins der bemoosten Tuffbachbetten im Eibenwald. Der letztlich mehrminütige Nachhall ist dann der grünste und frischeste Teil des Genusses, dabei kommt jedoch keinerlei Unreife auf, auch die Säure ist zwar straff und kantig, führt aber nicht zu Entgleisungen der Mimik, ein ordentlicher Albedoanteil wirkt hier äußerst versöhnlich.
Zum Glück hab ich das Karaffierungsgebot gemäß Rückenetikett nicht beachtet, denn die schrittweise Entwicklung des Weins insbesondere innerhalb der ersten Dreiviertelstunde ist schon die halbe Miete bei der genüßlichen Bewertung! Letztlich hat der -R- ordentlich Druck wie Zug, er verläßt jedoch die feine, elegante, subtile Seite dabei in keiner Minute, auch Holz und Reduktivität sind wunderbar balanciert, grüne wie braune Würze ergänzen sich geradezu vorbildlich, trotz der an sich limitierten Zahl an Einzelaromen sorgen die, die da sind, für eine Tiefe, die einen bei jedem Schluck lange innehalten läßt. Der Wein entspricht übrigens überhaupt nicht dem teils im Netz auffindbaren Klischee der expressiven Jungwinzer-Reduktivität in Verbindung mit bissiger Verjus-Säure. Entweder hat der Winzer seine Stellschrauben hier mittlerweile anders justiert oder meine Wahrnehmung ist einfach abweichend. Ich finde das schlicht großartig, kann aber durchaus sein, daß der Wein andernorts aufgrund seiner insgesamt dann doch eher feinen Textur gegenüber den lauteren Rebsortengenossen etwas abfällt… |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/06/30/sanfter-druck-behutsamer-zug/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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