Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 14.10.25 18:12

Bezeichnung: Riesling - brut nature - Deutscher Schaumwein
Winzer/Produzent: d.b Schmitt
Land / Region: Deutschland - Rheinhessen
Jahrgang: 2019
Typ: Schaumwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 11,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Ein Jahr auf der Vollhefe im Holzfass gereift. Méthode Traditionelle. Nach 24 Monaten degorgiert. Ohne Dosage versektet. L-Nr. 23-19
Preis: 25 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 08.03.2023
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 14.10.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 31.03.2024:

Ein leicht gedecktes Goldgelb im Glas, mittelfeiner Blubber mit Ausdauer. Das Bukett ist anfangs eher verhalten, es gibt relativ frische und doch eher gelbe Apfelaromen plus etwas Zitrone und einem Hauch Ananas, minimal auch Hefeknödel. Am Gaumen sind die Äpfel mürbe und frisch zugleich, ein bißchen Williamsbirne spielt mit, mit der Säure kommt noch etwas Limettenzeste dazu, untendrunter gibt's gelöschten Kalk. Der recht lange Abgang ist dann etwas grünapfeliger, die Säure wirkt leicht verjusig, hier leicht adstringierend.

Daß dieser Schaum aus Riesling gemacht ist, erschließt sich einem nicht zwangsläufig, könnte in einer Runde mit Schäumern aus Burgundersorten ohne weiteres unerkannt als Pirat durchgehen; wenn man's denn weiß, kann man sich das über Ananas und Agrumen aber schlüssig hinbiegen. Sehr schöner, knarztrockener, aber nicht karger Blubber, der seine Substanz aber nicht vordergründig aus dem Extrakt zieht. Ist allerdings nicht so expressiv wie die Pinot-Schaumer aus gleichem Hause...

Wertung vom 31.03.2024: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

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Verkostung vom 14.10.2025:

Das Glas präsentiert ein dunkleres Messing, schaummäßig ist’s fein und nicht überbordend, dafür aber äußerst nachhhaltig; nasenmäßig gleich von Beginn an viele reife und dennoch frisch wirkende Äpfel aus der Renettenecke, dazu ein kleiner, minimal gewachster Hefeknödel. Gaumenmäßig dann wieder vorwiegend frische, mürbe Äpfel (sic!) sowie eine kleine Abate-Birne, dazu noch weiße Johannisbeeren auf Zitrone und einem Hauch Limette, welche die klare, potente Säure transportieren, als Basis viel gelöschter Kalk. Der ordentlich lange Nachhall wirkt fast staubig, hier toben sich in erster Linie die gewachsten Agrumen aus, wobei mit Yuzu auch dezent orange Noten ins Spiel kommen.

Nach wie vor kein „Riesling auf den ersten Schmeck“, verräterisch sind aber heute eher die leicht wachsigen Komponenten, die die fortschreitende Rieslingreife vertreten. Ansonsten ist der „brut nature“ auch wirklich brut nature und spielt den Kritikern dieser Schaumkategorie in die Hände, die solches Zeugs als kühl, fordernd und unnahbar abtun. Was in diesem Fall auch nicht ganz falsch ist, allerdings mag ich sowas ja trotzdem sehr gerne, vor allem, wenn man dem Sprudler dennoch keine Substanzlosigkeit vorwerfen kann. Kommt aber immer noch nicht an die Burgundersekte des Guts heran…
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/10/14/potentieller-schaumpirat/
Link 2: -
Link 3: -
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