Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 25.03.24 19:59

Bezeichnung: Riesling - Kröver Paradies - [fruchtsüß] - Spätlese*** - Pw
Winzer/Produzent: Martin Müllen
Land / Region: Deutschland - Mosel
Lage: Paradies (Kröv - Mosel) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2010
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 9
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 2 588 656 5 11
Preis: 25 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 06.02.2020
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 24.03.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Farblich ein sattes Honiggelb, nasal gibt's einen recht opulenten Zitruskorb mit gut gewachsten Orangen, Yuzu und Mandarinen, auch etwas sehr herber Honig ist im Spiel; schon hier eine schöne Spannung zwischen der wachsbedingten Geschmeidigkeit und der angekündigten Säure. Das Ganze schmeckt dann im Prinzip auch so, allerdings schrauben Tamarinde, Zitronen- und Limettenzesten, sowie die noch agilere Säure als erwartet die Spannung noch weiter nach oben, das Wachs ist dabei eine Art Übergangsstufe zwischen reinem Paraffin und Bienenwachs; bodenseitig wirkt der Schiefer leicht grünlich, was ggf. von der Tamarinde abfärbt, die für meine Verhältnisse nicht gerade wenigen Restzuckermoleküle sind so rund, runder geht's nicht. Abgangsseitig hat man mehrere Minuten was davon, auch hier führt der kantig-geschmeidige (sic!) Zitruskorb das Orchester an, die Tamarinde übernimmt im superfrischen Finale die Pole und stiehlt dem Schiefer die Show.

Wieder mal ein wunderbares Paradebeispiel des einst so verschrieenen 2010er Jahrgangs; hier gibt es keinerlei Anmutung der Verwendung von Botrytis-Trauben, alles wirkt trotz der unglaublichen Dichte hyperklar, der fast schon irrsinnig zu nennende Gegensatz zwischen Süße und Säure wirkt ungemein belebend. Ich weiß nur nicht, wie lange sich dieser Zustand noch halten wird, denn aktuell zeigen sich keinerlei Tankstellennoten, alles befindet sich noch klar auf der Zitruskonzentratseite, nur das -aktuell sehr schöne- Wachs ist meines Erachtens ein Indikator für den allmählichen Wechsel zur typischen Rieslingpetrolreife, weshalb ich empfehlen würde, den Wein jetzt zu trinken und nicht allzu lange zu warten. Ich kann mich natürlich auch irren...

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: so wahnsinnig viel hat sich seit gestern nicht getan, weder nach oben noch nach unten. Im Detail fällt mir aber doch auf, daß die eh schon potente Säure nochmal ein Stückchen selbstbewußter geworden ist ohne daß dabei die Balance ins Wanken gerät oder das einem etwaigen Fruchtschwund zuzuschreiben wäre. Und der Schiefer kann sich ein bißchen besser gegen die Tamarinde behaupten. Insgesamt eine sehr animierende Seitwärtsbewegung auf stetigem Niveau, nur wer eh schon ein bißchen säureempfindlich ist, wird wohl einen leichten Abstieg konstatieren...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/03/24/hochspannung-am-scheideweg/
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