Verkostungsnotiz: [Cuvée] - Rosé-Weiss - Muschelkalk - Pet Nat - brut nature

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 15.06.25 23:36

Bezeichnung:	[Cuvée] - Rosé-Weiss - Muschelkalk - Pet Nat - brut nature - Deutscher Perlwein
Winzer/Produzent:	Kraemer
Land / Region:	Deutschland - Tauberfranken
Jahrgang:	2021
Typ:	Schaumwein
Rebsorte:	Cuvée
Alkohol (Vol.%):	10,5
Verschluss:	Kronkorken
Weitere Angaben:	Cuvée aus Regent und Müller-Thurgau, L-Nr. WR22/PN
Preis:	17 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 06.11.2022
Bewertung:	Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss:	gut
Autor/Verkoster:	EThC
Verkostungsdatum:	15.06.2025
Eingetragen von:	EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail:	Verkostung vom 09.03.2024: Nach dreifachem Umgedrehe der Flasche zeigt sich ein recht trübes Grapefruitrosé (ein gefühltes halbes Pfund Weinstein-Hefe-Agglomerat verblieb im Glasbehälter), eher verhaltener Blubber, aber mit guter Ausdauer. Riecht dann auch nach Grapefruit mit ein klein bißchen Klebezucker, dahinter etwas Preiselbeere, feiner Hefehauch. Am Gaumen dann Grapefruitsaft in weinig-schaumig, dazu eine deutliche Agrumensäure, der Bizzel ist ein wenig süßbrausig im besten Sinne (also komplett unplakativ und freizuckerfrei), hier ebenfalls ein paar rote Beeren im Oberschwingungsbereich, etwas Zwetschgenknödel noch, ganz schön viel Kalk als Basis. Auch der ordentlich lange Abgang ist grapefruitdominant mit ziemlich stoffigem Extrakt, die daraus resultierende Trockensüße ist komplett belastungsfrei, Kalk und Kreide wirken im Finale sehr trocknend und mundwässernd zugleich. Da ist schon ziemlich viel Substanz in diesem an-sich-Hyperfrischling, der durch die leichte Extraktsüße und die massive Calciumbasis ordentlich Substanz erhält, ohne dabei auch nur im Ansatz in die Breite zu gehen. Unkompliziert und anspruchsvoll in Personalunion, quasi edel-lekker! Und das aus allgemein als zweitklassig angesehenen Rebsorten... Wertung vom 09.03.2024: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25 ------- Verkostung vom 15.06.2025: Im Glas ein helleres Erdbeerrot bis Grapefruitrosé, lebendiger, etwas gröberer Blubber mit Ausdauer; es riecht anfangs eher verhalten nach sekundärer Walderdbeere und einer kleinen Spanplatte in nicht unangenehmer Weise, dazu ein Hauch Karamell. Geschmacklich ist die Frucht einerseits sehr zurückgenommen, andererseits aber doch ziemlich prägend und bei aller Filigranität doch recht differenziert, die schon erwähnte Walderdbeere wird hier gleichberechtigt noch von roter Johannisbeere, Hagebutte, Grapefruit und Preiselbeere begleitet; der feinen Säure steht etwas Süße entgegen, von der ich nicht sagen kann, ob sie aus Restzucker oder Extrakt resultiert, wirkt jedenfalls nicht maskierend; mineralischerseits sind wir recht kühl, am ehesten gebirgsbachig unterwegs; für die späteren Gläser wurde die Flasche zweimal gestürzt, was einiges des Heferests ins Spiel brachte und den Schaum entsprechend geschmeidiger machte ohne ihm die Frische relevant zu beschneiden, steinseitig outet sich dann auch der Kalk deutlich. Der schön lange Nachhall bietet dann den deutlichsten Süßeeindruck, der aber auch hier (sogar auf mich) nicht belastend wirkt, fruchtseitig drängelt sich die Hagebutte etwas nach vorne, die Preiselbeere auf Platz zwei. Mit so leicht süßlich wirkenden Schäumern stehe ich mehrheitlich auf Kriegsfuß, nämlich wenn die Süße die sonstige Aromatik teilweise oder ganz überdeckt. Doch es gibt immer mal wieder Fläschchen, bei denen dieser Effekt nicht auftritt, meist weil Extrakt und / oder Mineralik so potent sind, daß ihnen eine leichte Süßespur nichts anhaben kann. Hier aber sind die Fruchtaromen durchweg von eher zarter und doch klar abgrenzbarer Struktur, da ist es umso erstaunlicher, daß die feine Aromatik hier keinerlei Süßeschaden erleidet. Und beide Darreichungsformen -sedimentiert und klar wie gestürzt und leicht trüb- haben ihre Reize, ich kann hier keinen Favoriten benennen. Weiters wieder mal die Erkenntnis, daß auch PétNats ein paar Jahre Reife gut zu Gesicht stehen kann. Ein großartiges, erfreulich niedervolumiges (zehneinhalb) Getränk für schwül-heiße Sommerabende!
Trinkreife:	trinken oder lagern
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[Cuvée] - Rosé-Weiss - Muschelkalk - Pet Nat - brut nature - Deutscher Perlwein 2021 (Kraemer) 

Verkostung vom 09.03.2024:

Nach dreifachem Umgedrehe der Flasche zeigt sich ein recht trübes Grapefruitrosé (ein gefühltes halbes Pfund Weinstein-Hefe-Agglomerat verblieb im Glasbehälter), eher verhaltener Blubber, aber mit guter Ausdauer. Riecht dann auch nach Grapefruit mit ein klein bißchen Klebezucker, dahinter etwas Preiselbeere, feiner Hefehauch. Am Gaumen dann Grapefruitsaft in weinig-schaumig, dazu eine deutliche Agrumensäure, der Bizzel ist ein wenig süßbrausig im besten Sinne (also komplett unplakativ und freizuckerfrei), hier ebenfalls ein paar rote Beeren im Oberschwingungsbereich, etwas Zwetschgenknödel noch, ganz schön viel Kalk als Basis. Auch der ordentlich lange Abgang ist grapefruitdominant mit ziemlich stoffigem Extrakt, die daraus resultierende Trockensüße ist komplett belastungsfrei, Kalk und Kreide wirken im Finale sehr trocknend und mundwässernd zugleich.

Da ist schon ziemlich viel Substanz in diesem an-sich-Hyperfrischling, der durch die leichte Extraktsüße und die massive Calciumbasis ordentlich Substanz erhält, ohne dabei auch nur im Ansatz in die Breite zu gehen. Unkompliziert und anspruchsvoll in Personalunion, quasi edel-lekker! Und das aus allgemein als zweitklassig angesehenen Rebsorten...

Wertung vom 09.03.2024: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 15.06.2025:

Im Glas ein helleres Erdbeerrot bis Grapefruitrosé, lebendiger, etwas gröberer Blubber mit Ausdauer; es riecht anfangs eher verhalten nach sekundärer Walderdbeere und einer kleinen Spanplatte in nicht unangenehmer Weise, dazu ein Hauch Karamell. Geschmacklich ist die Frucht einerseits sehr zurückgenommen, andererseits aber doch ziemlich prägend und bei aller Filigranität doch recht differenziert, die schon erwähnte Walderdbeere wird hier gleichberechtigt noch von roter Johannisbeere, Hagebutte, Grapefruit und Preiselbeere begleitet; der feinen Säure steht etwas Süße entgegen, von der ich nicht sagen kann, ob sie aus Restzucker oder Extrakt resultiert, wirkt jedenfalls nicht maskierend; mineralischerseits sind wir recht kühl, am ehesten gebirgsbachig unterwegs; für die späteren Gläser wurde die Flasche zweimal gestürzt, was einiges des Heferests ins Spiel brachte und den Schaum entsprechend geschmeidiger machte ohne ihm die Frische relevant zu beschneiden, steinseitig outet sich dann auch der Kalk deutlich. Der schön lange Nachhall bietet dann den deutlichsten Süßeeindruck, der aber auch hier (sogar auf mich) nicht belastend wirkt, fruchtseitig drängelt sich die Hagebutte etwas nach vorne, die Preiselbeere auf Platz zwei.

Mit so leicht süßlich wirkenden Schäumern stehe ich mehrheitlich auf Kriegsfuß, nämlich wenn die Süße die sonstige Aromatik teilweise oder ganz überdeckt. Doch es gibt immer mal wieder Fläschchen, bei denen dieser Effekt nicht auftritt, meist weil Extrakt und / oder Mineralik so potent sind, daß ihnen eine leichte Süßespur nichts anhaben kann. Hier aber sind die Fruchtaromen durchweg von eher zarter und doch klar abgrenzbarer Struktur, da ist es umso erstaunlicher, daß die feine Aromatik hier keinerlei Süßeschaden erleidet. Und beide Darreichungsformen -sedimentiert und klar wie gestürzt und leicht trüb- haben ihre Reize, ich kann hier keinen Favoriten benennen. Weiters wieder mal die Erkenntnis, daß auch PétNats ein paar Jahre Reife gut zu Gesicht stehen kann. Ein großartiges, erfreulich niedervolumiges (zehneinhalb) Getränk für schwül-heiße Sommerabende!

Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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