Verkostungsnotiz: Untertürkheimer Gips Chardonnay 2021, Weingut Gerhard Aldinger

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 07.03.24 17:51

Bezeichnung:	Untertürkheimer Gips Chardonnay
Winzer/Produzent:	Weingut Gerhard Aldinger
Land / Region:	Deutschland - Württemberg
Lage:	Gips (Untertürkheim - Württemberg) (in weinlagen.info)
Jahrgang:	2021
Typ:	Weißwein
Rebsorte:	Chardonnay
Alkohol (Vol.%):	13
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:	Der Untertürkheimer Gips ist eine Erste Lage. (Von der Webseite) Spontangärung in französischen Holzfässern und Hefelager bis Mitte März 2023. Ausbau 80% Tonneaux, 20% Barrique für 12 Monate. Restzucker 1.5 g/l, Säure 6.6 g/l.
Preis:	45 Euro je 0,75 l (ab Hof) - März 2024
Bewertung:	Coche-Dury in the Slaughterhouse (85/100 Punkte)
Preis / Genuss:	schlecht
Autor/Verkoster:	Ollie
Verkostungsdatum:	07.03.2024
Eingetragen von:	Ollie ... [Rückfrage zur VKN an Ollie]
VKN im Detail:	In der Nase ein frisch abgebranntes Streichholz, helles, aber perfektes Holz (mit Luft wirkt es zunehmend frischer gesägt), frisch aufgebrochene, grüne Haselrute. Null Frucht. Am Gaumen mächtig intensiver Antritt, Mordssäure (geschätzt deutlich über 6.5 g/l), die tatsächlich salzig wirkt (der Winzer macht die Lage für diese Salzigkeit verantwortlich); grüne Haselrute, später dann tatsächlich etwas grüne Haselnuss. Zu wenig Körper, um der Säure Einhalt gebieten oder ihr doch zumindest etwas Widerstand entgegensetzen zu können. Entsprechend schnell verblasst der Wein, nach der initialen Explosion in Grün verschwindet der Wein sofort wieder - übrig bleibt eine lange nachklingende Säure am Gaumen und die grüne Haselnuss im Aroma. Immer noch Null Frucht. Vielleicht füllt die Flaschenreife den Wein noch etwas auf (hoffentlich sogar mehr als nur etwas), aber ich glaube nicht, daß dieser betont unfruchtige, skandinavisch-karge Stil in einem säurereichen und traubenreifebegrenzten Jahr wie ausgerechnet 2021 funktioniert; es braucht ein wärmeres Jahr mit einer gnädigeren Säure. Selbst dann muss man diese Interpretation des Chardonnay mögen (ich tu's nicht). Das Holzmanagement allerdings is Eins A: Extrem polierter Stil, sowas hätt's noch vor 10 Jahren in ganz Deutschland nicht gegeben. Ein ehrliches "Wow!" von mir, das ist ganz große Klasse.
Trinkreife:	keine Angabe
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Untertürkheimer Gips Chardonnay 2021 (Weingut Gerhard Aldinger) 

In der Nase ein frisch abgebranntes Streichholz, helles, aber perfektes Holz (mit Luft wirkt es zunehmend frischer gesägt), frisch aufgebrochene, grüne Haselrute. Null Frucht. Am Gaumen mächtig intensiver Antritt, Mordssäure (geschätzt deutlich über 6.5 g/l), die tatsächlich salzig wirkt (der Winzer macht die Lage für diese Salzigkeit verantwortlich); grüne Haselrute, später dann tatsächlich etwas grüne Haselnuss. Zu wenig Körper, um der Säure Einhalt gebieten oder ihr doch zumindest etwas Widerstand entgegensetzen zu können. Entsprechend schnell verblasst der Wein, nach der initialen Explosion in Grün verschwindet der Wein sofort wieder - übrig bleibt eine lange nachklingende Säure am Gaumen und die grüne Haselnuss im Aroma. Immer noch Null Frucht.

Vielleicht füllt die Flaschenreife den Wein noch etwas auf (hoffentlich sogar mehr als nur etwas), aber ich glaube nicht, daß dieser betont unfruchtige, skandinavisch-karge Stil in einem säurereichen und traubenreifebegrenzten Jahr wie ausgerechnet 2021 funktioniert; es braucht ein wärmeres Jahr mit einer gnädigeren Säure. Selbst dann muss man diese Interpretation des Chardonnay mögen (ich tu's nicht). Das Holzmanagement allerdings is Eins A: Extrem polierter Stil, sowas hätt's noch vor 10 Jahren in ganz Deutschland nicht gegeben. Ein ehrliches 'Wow!' von mir, das ist ganz große Klasse.


Coche-Dury in the Slaughterhouse (85 Punkte)

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