Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 31.08.25 11:56

Bezeichnung: Riesling - Forster Pechstein - trocken - Große Lage - GG
Winzer/Produzent: Von Winning
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Lage: Pechstein (Forst an der Weinstr. - Pfalz) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2019
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5 106 327 029 20
Preis: 60 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 23.04.2021
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 24.08.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 02.11.2023:

Ein leuchtendes Goldgelb im Glas, geruchsmäßig zeigt sich ein weit aufgefächerter Zitruskorb mit Kumquat, Minneloa, Blutorange und Grapefruit (die ist bei mir immer pink, ansonsten ist's Pampelmuse), dahinter ein sehr feines wie prägendes Holz mit Zeder und etwas Ledertasche. Am Gaumen ebenfalls diese fein ausdifferenzierte Zitrusfrucht, hier in der Reihung Minneloa, Yuzu, Kumquat und Grapefruit, dezent auch ein bißchen Kaki, dazu eine strahlende Säure, die zwar durch das Holz nicht "messerscharf" wirkt, aber dennoch für gefährlichen Trinkfluß sorgt; steinseitig wirkt das Ganze irgendwie rotlagig ohne die Viskosität zu erhöhen. Der äußerst ausufernde Nachhall bringt dann auch etwas Honigaromatik (Koriander-) ohne Süßeeintrag ein, was die Frische nicht weiter beeinträchtigt.

Der Pechstein zeigt sich als ziemlich frische, lebendige und erheblich differenzierter Wein, die Säurestruktur ist straff, das Holz sehr fein. Anfangs dachte ich mir noch, daß das aufgrund des Preises doch eher ein "2er" ist, aber je länger ich meinen Spaß mit dem Wein hatte, desto mehr dachte ich mir: "Scheiß drauf!"

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: der etwas weniger orange Zitruskorb enthält nun nasalerseits auch Physalis und Kaki, das Holz ist nunmehr leicht angegrünt. Auch am Gaumen diese Entwicklung ins leicht grünholzig Burgundische, soweit man das bei Riesling behaupten kann; die straffe Säure bekommt einen noblen Anstrich, steinseitig geht's auch weg von der Rotlage hin zu einer Art kreidegecoatetem Schiefer. Auch beim sehr langen Abgang eine Wende hin zur leicht kantigen Grünholzigkeit, die leichte Honigaromatik ist komplett Vergangenheit.

Insgesamt eine recht deutliche Seitwärtsbewegung, wobei ich jetzt gar nicht sagen kann, was mir besser gefällt, bei aller Unterschiedlichkeit ändert sich an der Bewertung nichts.

Wertung vom 02.11.2023: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

-------

Verkostung vom 24.08.2025:

Optisch ein dunkleres, leuchtendes Goldgelb, nasenmäßig gibt’s zuerst Erikahonig im dunklen Rauch, dahinter allerlei reifes, aber auch sehr reduziertes Steinobst, mit Luft ein leichter Schwenk zum Dunkelwachsigen hin. Am Gaumen dann eher zuckerfreier Buchweizenhonig, begleitet von etwas Graphit, was zu einer leicht kantigen Herbheit führt, dahinter wieder das gehabte Steinobst, mit der ordentlichen Säure kommt ein Schlag Bitterorange mit, bodenseitig spielt tatsächlich auch etwas Pech mit, wobei das einerseits natürlich vom Lagennamen getriggert sein kann, aber auch das Gegenüber sprach andererseits -blind- von was Asphaltigem, dahinter eher sandige Assoziationen. Dann ein Mehrminutennachhall, der ebenfalls das leicht Pechige zwar prägend, aber nicht vorlaut präsentiert, die herbe Honigfrucht ist hier eher im Hintergrund, im Finale breitet sich ein deutliches Kombi-Bitterchen aus der entsprechenden Orange plus Holzteer aus, ohne dabei ins Rabaukige abzugleiten.

Inwieweit die graphitig-asphaltigen Aromen tatsächlich lagengeprägt oder einfach dem Holzausbau geschuldet sind, vermag ich nicht zu sagen, vielleicht ist es auch ein bißchen von beidem. Es ist mir auch nicht ganz klar, inwieweit die Rieslingalterungsaromen hier schon im Eingriff sind bzw. welcher Anteil dem Holzausbau geschuldet ist und ob’s nun gemäß meiner geschmacklichen Vorlieben so langsam bergab geht, denn im Vergleich zur Erstbegegnung hat sich die frische, agrumige Seite stark zurückgezogen. Und wieder die Frage: „normale Alterung (innerhalb von nur zwei Jahren) oder ein Korken mit erhöhtem Sauerstoffdurchlaß?“ Is aber eh egal (für mich), da letzte Flasche, aktuell macht das aber noch ordentlich Freude, sowohl als Begleitung wie auch solo…
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/08/31/normal-gealtert-oder-sauerstoffschock/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2023/11/03/david-gegen-goliath/
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 300 mal abgerufen

Bilder:

 

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2024 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung