Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 04.05.25 19:29 |
Bezeichnung: |
[Chardonnay] - Château de Berzé - Mâcon AC |
Winzer/Produzent: |
La Maison Romane |
Land / Region: |
Frankreich - Burgund |
Jahrgang: |
2016 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Chardonnay |
Alkohol (Vol.%): |
12 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
L.604 |
Preis: |
26 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Mes Bourgognes - 21.05.2021 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25 |
Preis / Genuss: |
grandios |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
04.05.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 30.10.2023:
Ein leicht trübes Bronze im Glas, riecht fruchtseitig nach äußerst sekundärem Pfirsich, Physalis sowie ein paar Kumquatspalten im Oberschwingungsbereich, deutliche Gerbstoffankündigung. Gaumal ist die genannte Frucht plus Mandarinenzeste im gleichen Entwicklungsstadium und wird durch satt Tannine bzw. Gerbstoffe angesamtet, eine leichte Adstringenz stellt sich ein, dazu eine potente wie flaumige Säure, mächtige Kreidebasis. Dann ein mehrminütiger Abgang, wirkt wärmend und kühlend zugleich, hier zeigt sich die Frucht am dichtesten, aber auch am meisten sekundär, läßt dabei aber der Mineralik dennoch enormen Raum, im Finale dann gut gesalzene Kumquatalbedo an der Pole.
Solch einen ungemein mineralischen Naturchardonnay habe ich bis dato nur selten im Glas gehabt, dabei wirkt diese Mineralik trotz ihrer Konzentration nie vorlaut, sondern eher nobel zurückhaltend, quasi Druck umme Ecke. Die Sekundärfrucht kommt ganz leicht und doch entscheidend reduktiv daher, Holz gibt's auf direktem Wege gar nicht und dennoch merkt man, daß es prägend im Spiel war. Das ist kein Wein, der seine Punkte mit der Brechstange erkämpfen will, er setzt sich einfach selbstbewußt, aber ohne Tamtam in Szene und schert sich einen Dreck darum, was rundrum so angesagt ist. Sehr großer Spaß!
Wertung vom 30.10.2023: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
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Verkostung vom 04.05.2025:
Visuell ein leicht trübes Bronze im Glas, geruchsseitig gibt’s erstmal einiges an zuckerfreien, leicht grünlich-säuerlich anmutenden, herben Honignoten (Thymian-, Rosmarin-, Distel- etc.), äußerst sekundär noch ein paar Fruchtfetzen von Kaki, Physalis und Aprikose, dazu einige Etherik von Kumquat und Minneloa, aber auch etwas Pomelo, einige Gerbstoffe im Anflug. Geschmacklich sind die etherischen Noten aus der Agrumik ganz vorn dran, sonstige Früchte und die Honignoten sind deutlich in der zweiten Reihe angesiedelt, spielen aber dennoch recht nachdrücklich mit, die Gerbstoffe wirken ganz leicht adstringierend, mineralischerseits bin ich bei Kreide mit moosig-flechtiger Dotierung. Beim mehrminütigen Nachhall mischt auch eine Spur grünliches Salzkaramell mit.
Im Laufe von gut einer Stunde läuft der „Berzé“ wieder zu der Höchstform auf, die er bei der Erstbegegnung auch erreicht hat. Anfangs war ich fast etwas enttäuscht und meinte, ich müsse den Wein um etwa zwei Punkte runterstufen (was immer noch excellent gewesen wäre), aber diese Formierung step by step aka Schluck auf Schluck gestaltete sich äußerst spannend und führte in eine unglaubliche, etherische Tiefe, die mir schlußendlich fast Tränen in die Augen trieb. Wobei ich anmerken muß, daß dies die Bepunktelung eines Weinnerds ist, der mit naturigen Aromen ziemlich stark „auf Du“ ist, ich kann mir durchaus vorstellen, daß ausgesprochene Klassik-Fans meilenweit drunter bewerten würden. Was mich aber nicht weiter schert, ich find’s einfach goil! |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/05/04/einmaliger-wein-von-der-festung/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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