Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 16.08.24 20:23 |
Bezeichnung: |
Riesling - Forster Pechstein - trocken - Große Lage - GG |
Winzer/Produzent: |
Von Winning |
Land / Region: |
Deutschland - Pfalz |
Lage: |
Pechstein (Forst an der Weinstr. - Pfalz) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2014 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Riesling |
Alkohol (Vol.%): |
13 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
AP 5 106 327 043 15 |
Preis: |
45 Euro je 0,75 l (Sonstige Bezugsquelle) - 26.09.2019 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
16.08.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 20.06.2023:
Ein recht sattes Goldgelb zeigt sich im Glas, nasal dachte ich erst mal aufgeschreckt "Au weia, Kork!", stellte sich dann aber als normaler Holzbestandteil heraus, hier ist neben Koriandersaat auch etwas seuchenfreies Korkmehl enthalten, ein Hauch heller Tabak sowie Malz noch, etwa gleichberechtigt daneben eine dichte Honigorange. Schmeckt dann mehr nach den Honigagrumen, hier sind auch Mandarinen im Spiel, Physalis gibt's auch noch, recht straffe Säure, die durch den Gehalt aber weit genug eingebremst wird, so daß das Ganze nicht kantig wird, ein paar Gerbstoffe sorgen für einen Nanopelz, stein- bzw. bodenseitig assoziiere ich eher schwereren Ackerboden. Abgangsseitig noch weniger Holz, dafür umso mehr Honigfrucht mit leichten Bitterchen, die Säure arbeitet auf Hochtouren, aber im Hintergrund, finalseitig bleibt dann vorwiegend herber Trockenhonig übrig.
Das ist aktuell ein ziemlich herb-opulenter Riesling, der spätestens ab dem Gaumen mehr von der Honigfrucht lebt denn von dem weingutstypischen Holzausbau, ist deshalb auch ganz klar mehr Essensbegleiter denn Soloist; zeigt zwar noch keine rieslingtypischen Alterungsnoten, sollte man aber dennoch zeitnah wegtrinken, wird wohl nicht mehr besser, es sei denn, man steht auf die Tankstellenaromen, die irgendwann noch kommen werden. Aber das ist natürlich auch nur eine Wette von mir...
Wertung vom 20.06.2023: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25
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Verkostung vom 16.08.2024:
Visuell ein recht dunkles Goldgelb, nasal gibt’s reif wie frisch, dicht wie leichtfüßig einen Agrumenmix aus Yuzu, gelber Orange, Ugli, Pomelo und Pampelmuse, daneben auch etwas sehr sekundäre Physalis, ganz dezentes Holz mit grünlichem Tabak und einem Hauch Essigbaum, minimaler Frischkohltouch, der mit einiger Luft dann zum Thymian metamorphiert. Nach gut 10 Minuten Rumriecherei der erste Schluck, im Prinzip die selben Zitrusfrüchte, aber etwas mehr zur leicht orangen Seite verschoben, durch ordentlichen Albedoanteil eine leichte Samtigkeit, ein klein bißchen zuckerfreier Salbeihonig; die Säure ist sehr agil, dabei aber nicht vorlaut, steinseitig würde ich eine Art Lehm mit Eisensalzeinschluß, aber auch ein paar dunkler anmutende Sprengsel assoziieren. Auch abgangsseitig dann dieser samtausgeschlagene Zitruskorb, hier dezidiert auch mit Kumquat bestückt, neben dem Salbeihonig (der als einer der wenigen Honigse auch das Aroma des eigentlichen Krauts emittiert) zeigt sich auch Kräuterigkeit in Reinkultur mit eben etwas Salbei und vermehrt Oregano, mit Luft im Finale auch ein Hauch dunkles Trockenkaramell.
Diese Flasche steht um einige Jahre jünger und beschwingter da als die erste, im letzten Jahr geöffnete. Entweder hatte der damalige Kork doch einen leichten Pecker -welchen auch immer- oder es ist mal wieder einer dieser mir in letzter Zeit öfters auffallenden Fälle von Korken mit anscheinend drastisch unterschiedlichen Sauerstoffdiffusionsraten; aufgrund solcher Vorfälle schwindet meine Akzeptanz gegenüber dem Korken -auch hochwertigem- mehr und mehr. Denn so, wie der Pechstein hier im Glas steht, das ist schon richtig großes Kino: ein wunderbar ausdifferenzierter Zitruskorb im besten Erwachsenenalter, ebenso wunderbar feine Noten von Kräutern, Honig und Holz, eine stramme wie elegante Säure, alles nochmals wunderbar gegeneinander ausgewogen und dennoch die Spannung hochhaltend, große Freude! Sollte aber -insbesondere bei den aktuellen Temperaturen- nicht zu warm werden, ist mit 12 bis 14 °C am schönsten… |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/08/16/kleiner-schreck-in-der-abendstunde/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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