Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 27.09.24 19:38 |
Bezeichnung: |
Riesling - Würzburger Stein - trocken - Erste Lage |
Winzer/Produzent: |
Juliusspital |
Land / Region: |
Deutschland - Franken |
Lage: |
Stein (Würzburg - Franken) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2018 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Riesling |
Alkohol (Vol.%): |
12,5 |
Verschluss: |
Schraubverschluss |
Weitere Angaben: |
AP 3000 056 19 |
Preis: |
12,99 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Edeka Stockdorf - 25.07.2019 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25 |
Preis / Genuss: |
gut |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
27.09.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 04.04.2023:
Das Glas zeigt ein dunkleres Gold- bis Messinggelb, es riecht nach relativ frischem, gereiften Silvaner, also mit Torf und Totholz, wie sich das für einen reiferen Silvaner gehört. Ein kurzer Blick auf die Flasche: doch Riesling! Oder falsch etikettiert? Nein, geschmacklich ist der Riesling absolut schlüssig, jedoch auch hier die silvanertypischen Reifenoten, allerdings ergänzt um etwas Flint und Basalt sowie dunklem Karamell, dazu eine eher leicht wirkende Mélange aus Yuzu, Pampelmuse und einem Hauch Kumquat; eine ziemlich straffe Säure sorgt für relative Frische, steinseitig könnte man fast Schiefer vermuten (klar, gibt's am Stein nicht, schmeckt aber so). Dann hallt's noch schön lange nach, die Säure bekommt hier noch etwas mehr Raum, im Finale ein leichtes Chinin-Bitterchen.
Wenn man aufgrund multipler Enttäuschungen mit den Jahrgängen 2017, 2028 und 2019 eigentlich so gar keine Erwartungen an einen Wein hat und die Flasche eher mit so einem "muß schließlich auch mal weg"-Gefühl aufschraubt, ist das Erstaunen umso größer, wenn dann auf einmal doch was Spaßiges im Glas landet. Man spürt zwar deutlich, daß der Riesling nach nunmehr erst 5 Jahren in der "jetzt trinken"-Liga angekommen ist (die Frucht schwindet wohl gerade und hinterläßt ein kleines Loch, das aktuell nicht anderweitig gefüllt wird) und Typizitätsfetischisten werden möglicherweise gar keine Freude damit haben, da ich darauf aber nichts gebe, freue ich mich einfach, den Wein in einem animierenden Stadium "erwischt" zu haben. Eine längere und / oder gar glorreiche Zukunft sehe ich aber nicht.
Wertung vom 04.04.2023: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25
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Verkostung vom 27.09.2024:
Visuell ein helleres, leuchtendes Goldgelb mit leichtem Grünstich, geruchlich sind wir erst mal leicht reduktiv-flintig, dahinter schimmern nicht zu primäre Nektarinen und Mirabellen durch, auch Zitronenzesten machen mit. Gaumal dann ein Tusch für einen prall gefüllten Zitruskorb mit Yuzu, gelber Orange und Grapefruit, mit Luft auch Tendenzen zur Minneloa, minimal Pastinake, recht animierende, kantig-klare Säure, sehr kühle Steinseite, fast ein bißchen Schieferanmutung. Abgangsseitig schleppen die Agrumen insbesondere auf der orangen Seite eine leichte Etherik mit, trotz der strammen Säure ist hier auch Platz für eine kleine Samtigkeit, im Finale dann ein Heimspiel für die Minneloa, nicht hochintensiv, aber doch recht prägend.
Vom Juliusspital hatte ich ja seit dem Jahrgang 2017 praktisch nur unerfreuliche Erlebnisse und dieser Riesling war in der kontinuierlichen Reihe der Enttäuschungen schon bei der Erstbegegnung eine löbliche Ausnahme. Nun bin ich doch recht erstaunt, wie schön sich dieser Stein-Riesling entwickelt hat, noch dazu in einer Form, wie sie für einen 18er aufgrund meiner schlechten Erfahrungen mit dem Jahrgang alles andere als normal ist. Zudem hat der Wein die bei der Erstverkostung festgestellten, leichten wie eher silvanertypischen Reifenoten komplett abgeworfen und wirkt nun jugendlich-frisch, wenn auch nicht wirklich kaltjahrig, was aber in diesem Fall nicht zum Nachteil gereicht, also eine grobe Fehlprognose meinerseits. Ein „3er“ aus 2018 und vom Juliusspital, das muß ich mir rot im Kalender ankreuzen! |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/09/27/freudige-uberraschung/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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