Verkostungsnotiz: Blaufränkisch - [Schützener] Goldberg - trocken - Qw 2018, Die Winzerei

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 02.10.24 22:09

Bezeichnung:	Blaufränkisch - [Schützener] Goldberg - trocken - Qw
Winzer/Produzent:	Die Winzerei - Harald Pairits
Land / Region:	Österreich - Leithaberg
Lage:	Goldberg (Schützen am Gebirge - Burgenland) (in weinlagen.info)
Jahrgang:	2018
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Blaufränkisch
Alkohol (Vol.%):	13,5
Verschluss:	Schraubverschluss
Weitere Angaben:	LN21206/21
Preis:	15 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 29.04.2022
Bewertung:	Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss:	gut
Autor/Verkoster:	EThC
Verkostungsdatum:	02.10.2024
Eingetragen von:	EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail:	Verkostung vom 09.11.2022: Im Glas ein leuchtendes Violettrot mit geringer Transparenz, in der Nase eine Mischung von Schattenmorellen, etwas schwarzer Johannisbeere sowie einem Schuß Aronia, schon hier staubtrocken anmutend, dezenter Großholzeindruck. Schmeckt dann auch so trocken wie vermutet, straffe, aber nicht sperrige Tannine mit angenehmer Pelzbildung, auch hier ist die Rotfrucht eher kühl und herb und wird durch einen Hauch Bitterorange ergänzt; die Säure ist ziemlich straff und dennoch scheue ich mich nicht, hier auch das Attribut "ausgewogen" zu verwenden, dazu ein kleiner Mix aus etherischen Ölen und Waldkräutern, mit Luft zeigt sich vermehrt eine leicht puffernde Kreidebasis. Auch der ordentlich lange Nachhall zeigt vorrangig die tanningecoatete Frucht, im Finale schiebt sich dann eine Bitterblutorange (habe ich gerade neu erfunden) nach vorne. Das ist schon ausnehmend schön, wenn man auf Blaufränkisch der etwas kantig-kühler-frischeren Seite steht, vor allem, weil der "Goldberg" dennoch als harmonisch und ausgewogen bezeichnet werden kann, ich zumindest kenne nicht sooo viele Weine, bei denen man all diese Adjektive in einem Kontext verwenden kann. Das Einzige, was man dem BF im Ansatz ankreiden kann, ist, daß er eigentlich noch ein bißchen jung ist, ich kann mir sehr gut vorstellen, daß er mit den Jahren noch zulegen wird. Wertung vom 09.11.2022: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25 ------- Verkostung vom 02.10.2024: Ein dunkles Violettrot im Glas, fast opak, nasenmäßig eine intensive, dennoch sehr klare, auch hier schon sehr trocken anmutende Mischung aus Sauerkirschen, schwarzer Johannisbeere und einem Hauch Aronia, ein leichter Holzhauch noch. Gaumal gleich gut adstringierend, obwohl die Tannine sehr fein gewoben sind; hier deutlich mehr, leicht lakritzig-karamelliges Holz, das dennoch eher kantig wirkt, die Frucht befindet sich trotz leichter Kompottierung auch auf der einerseits eher klaren, herb-kantigen Seite, ein Hauch Bitterorange noch, dagegen steht aber einiges an Etherik, die nicht nur agrumalen Ursprungs ist und munter dagegensamtet; dazu eine potente, nicht vorlaute Säure, untendrunter kühle Kreide. Beim ellenlangen Nachhall ethert (etherikt?) es dann noch deutlicher, das Holz bringt hier auch ein bißchen Tabakkondensat ins Spiel, im Finale kantelt die Säure frech vor sich hin. Puuhhh, die zwei Jahre Kellerlager haben dem Goldberg doch recht gut getan, die Einzelaromen haben sich nicht großartig verändert, der Wein wirkt aber nun signifikant runder, erwachsener, ohne dabei seine Kanten über Bord geworfen zu haben; das sprichwörtliche „Maul voll Wein“ trifft hier tatsächlich zu, hat aber keinerlei Behäbigkeit im Gepäck. Ich bin mir nur unsicher, wie schnell sich die aufkommenden Tertiäraromen aus dem Holz weiterentwickeln, denn wenn die überhand nehmen, könnte das mit der derzeit spannungsgeladenen Harmonie auch relativ schnell kippen; mal sehen, hab noch was. Aber aktuell auch angesichts des Preises ein äußerst gelungener BF mit vielen Facetten.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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Blaufränkisch - [Schützener] Goldberg - trocken - Qw 2018 (Die Winzerei - Harald Pairits) 

Verkostung vom 09.11.2022:

Im Glas ein leuchtendes Violettrot mit geringer Transparenz, in der Nase eine Mischung von Schattenmorellen, etwas schwarzer Johannisbeere sowie einem Schuß Aronia, schon hier staubtrocken anmutend, dezenter Großholzeindruck. Schmeckt dann auch so trocken wie vermutet, straffe, aber nicht sperrige Tannine mit angenehmer Pelzbildung, auch hier ist die Rotfrucht eher kühl und herb und wird durch einen Hauch Bitterorange ergänzt; die Säure ist ziemlich straff und dennoch scheue ich mich nicht, hier auch das Attribut 'ausgewogen' zu verwenden, dazu ein kleiner Mix aus etherischen Ölen und Waldkräutern, mit Luft zeigt sich vermehrt eine leicht puffernde Kreidebasis. Auch der ordentlich lange Nachhall zeigt vorrangig die tanningecoatete Frucht, im Finale schiebt sich dann eine Bitterblutorange (habe ich gerade neu erfunden) nach vorne.

Das ist schon ausnehmend schön, wenn man auf Blaufränkisch der etwas kantig-kühler-frischeren Seite steht, vor allem, weil der 'Goldberg' dennoch als harmonisch und ausgewogen bezeichnet werden kann, ich zumindest kenne nicht sooo viele Weine, bei denen man all diese Adjektive in einem Kontext verwenden kann. Das Einzige, was man dem BF im Ansatz ankreiden kann, ist, daß er eigentlich noch ein bißchen jung ist, ich kann mir sehr gut vorstellen, daß er mit den Jahren noch zulegen wird.

Wertung vom 09.11.2022: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 02.10.2024:

Ein dunkles Violettrot im Glas, fast opak, nasenmäßig eine intensive, dennoch sehr klare, auch hier schon sehr trocken anmutende Mischung aus Sauerkirschen, schwarzer Johannisbeere und einem Hauch Aronia, ein leichter Holzhauch noch. Gaumal gleich gut adstringierend, obwohl die Tannine sehr fein gewoben sind; hier deutlich mehr, leicht lakritzig-karamelliges Holz, das dennoch eher kantig wirkt, die Frucht befindet sich trotz leichter Kompottierung auch auf der einerseits eher klaren, herb-kantigen Seite, ein Hauch Bitterorange noch, dagegen steht aber einiges an Etherik, die nicht nur agrumalen Ursprungs ist und munter dagegensamtet; dazu eine potente, nicht vorlaute Säure, untendrunter kühle Kreide. Beim ellenlangen Nachhall ethert (etherikt?) es dann noch deutlicher, das Holz bringt hier auch ein bißchen Tabakkondensat ins Spiel, im Finale kantelt die Säure frech vor sich hin.

Puuhhh, die zwei Jahre Kellerlager haben dem Goldberg doch recht gut getan, die Einzelaromen haben sich nicht großartig verändert, der Wein wirkt aber nun signifikant runder, erwachsener, ohne dabei seine Kanten über Bord geworfen zu haben; das sprichwörtliche „Maul voll Wein“ trifft hier tatsächlich zu, hat aber keinerlei Behäbigkeit im Gepäck. Ich bin mir nur unsicher, wie schnell sich die aufkommenden Tertiäraromen aus dem Holz weiterentwickeln, denn wenn die überhand nehmen, könnte das mit der derzeit spannungsgeladenen Harmonie auch relativ schnell kippen; mal sehen, hab noch was. Aber aktuell auch angesichts des Preises ein äußerst gelungener BF mit vielen Facetten.

Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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