Verkostungsnotiz: Riesling - Eisquell - trocken - Gutswein 2021, Battenfeld Spanier

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 30.10.22 14:29

Bezeichnung:	Riesling - Eisquell - trocken - Gutswein
Winzer/Produzent:	Battenfeld Spanier
Land / Region:	Deutschland - Rheinhessen
Jahrgang:	2021
Typ:	Weißwein
Rebsorte:	Riesling
Alkohol (Vol.%):	12
Verschluss:	Schraubverschluss
Weitere Angaben:	AP 4 343 179 04 22
Preis:	12,8 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Weinfurore - 06.09.2022
Bewertung:	Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25
Preis / Genuss:	akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster:	EThC
Verkostungsdatum:	29.10.2022
Eingetragen von:	EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail:	Farblich irgendwas zwischen Messing und Strohgelb, riecht in der ersten Stunde etwas angegrünt nach sekundärer Reneclaude im leicht bemoosten Tuffsteinbachbett im Eibenwald bei Paterzell; mit viel Luft dann ein leichter Wandel zu gelberen Aromen wie Zitronenzesten hin. Gaumal dann auch diese leichte, (für mich) nicht unangenehme Unreife, die initial neben grüner Apfelschale auch etwas Wirsing im Gepäck hat, die Säure wirkt auch recht verjusig, steinseitig wieder der Eibenwald; hier führt viel Luft zwar nicht zu o.a. Vergelbung, aber doch zu einer leichten Abnahme des Unreifeeindrucks. Auch der sehr ausdauernde Abgang setzt auf diese leichte Unreifestilistik, die sich hier gar nicht verringert, aber doch etwas versöhnlicher wird. Je länger man anfangs den "Eisquell" im Glas hat, desto weniger sagt mir das Bukett "Riesling", mancher würde das wohl eher als modern burgundisch bezeichnen, was es aus meiner Sicht nicht wirklich trifft, aber ein bißchen Schielen dahin ist schon dabei. Mit einiger Luft dann aber irgendwann die Umkehr zurück in Richtung Riesling. Auch am Gaumen erinnert anfangs im Wesentlichen die straffe, kühle Säure an Riesling, ansonsten könnt's auch ein früh gelesener Aligoté eines besseren, burgundischen Erzeugers sein. Die Säurestruktur und die verzögerte agrumale Entwicklung ist jedenfalls insgesamt vielversprechend, deshalb denke bzw. hoffe ich, daß dieser Gutswein mit 4 bis 5 Jahren mehr auf dem Buckel deutlich animierender daherkommt; für recht viele Rieslingliebhaber dürfte der Wein aktuell jedoch eher harsch und abweisend wirken, sowas als Gutswein zu produzieren, das den Geschmack eines breiteren Publikums vermutlich erst in einigen Jahren erreichen wird, finde ich schon mutig...
Trinkreife:	noch lagern
Link 1:	https://ec1962.wordpress.com/2022/10/30/mutiger-guts-riesling/
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Riesling - Eisquell - trocken - Gutswein 2021 (Battenfeld Spanier) 

Farblich irgendwas zwischen Messing und Strohgelb, riecht in der ersten Stunde etwas angegrünt nach sekundärer Reneclaude im leicht bemoosten Tuffsteinbachbett im Eibenwald bei Paterzell; mit viel Luft dann ein leichter Wandel zu gelberen Aromen wie Zitronenzesten hin. Gaumal dann auch diese leichte, (für mich) nicht unangenehme Unreife, die initial neben grüner Apfelschale auch etwas Wirsing im Gepäck hat, die Säure wirkt auch recht verjusig, steinseitig wieder der Eibenwald; hier führt viel Luft zwar nicht zu o.a. Vergelbung, aber doch zu einer leichten Abnahme des Unreifeeindrucks. Auch der sehr ausdauernde Abgang setzt auf diese leichte Unreifestilistik, die sich hier gar nicht verringert, aber doch etwas versöhnlicher wird.

Je länger man anfangs den 'Eisquell' im Glas hat, desto weniger sagt mir das Bukett 'Riesling', mancher würde das wohl eher als modern burgundisch bezeichnen, was es aus meiner Sicht nicht wirklich trifft, aber ein bißchen Schielen dahin ist schon dabei. Mit einiger Luft dann aber irgendwann die Umkehr zurück in Richtung Riesling. Auch am Gaumen erinnert anfangs im Wesentlichen die straffe, kühle Säure an Riesling, ansonsten könnt's auch ein früh gelesener Aligoté eines besseren, burgundischen Erzeugers sein. Die Säurestruktur und die verzögerte agrumale Entwicklung ist jedenfalls insgesamt vielversprechend, deshalb denke bzw. hoffe ich, daß dieser Gutswein mit 4 bis 5 Jahren mehr auf dem Buckel deutlich animierender daherkommt; für recht viele Rieslingliebhaber dürfte der Wein aktuell jedoch eher harsch und abweisend wirken, sowas als Gutswein zu produzieren, das den Geschmack eines breiteren Publikums vermutlich erst in einigen Jahren erreichen wird, finde ich schon mutig...

Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25

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