Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 14.02.25 21:32 |
Bezeichnung: |
Kékfrankos - [Sopron] Steiner - száras - OEM |
Winzer/Produzent: |
Weninger |
Land / Region: |
Ungarn - Sopron |
Lage: |
Steiner (Sopron - Sopron) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2013 |
Typ: |
Rotwein |
Rebsorte: |
Blaufränkisch |
Alkohol (Vol.%): |
13 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
L 15-180 |
Preis: |
21,9 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 30.07.2022 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
13.02.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 09.10.2022:
Farblich ein mittleres Rubinrot mit ebenso mittlerer Transparenz, geruchlich geht's erst ziemlich pinotig mit Kirsche im Wald zur Sache, mit ein bißchen Luft kommen dann aber auch Brombeeren, aufkommende Tannine und etwas Staub ins Spiel, weiters die Ankündigung einer deutlichen Säure, dann wieder ein kleiner Schwenk in Richtung Pfifferling und Totholz. Geschmacklich jedoch vom Fleck weg ein Monument von einem Blaufränkisch, staubig-waldige Schwarzkirschen (wobei das Waldige mit der Zeit weitgehend schwindet), ein bißchen Aronia, dazu ein noch recht jugendlich auftretendes Tanningerüst, dieses wirkt fordernd und samtig zugleich; die Säure ist straff und kühl, mineralischerseits sind wir ebenfalls sehr herb-kühl unterwegs, etwas aus der jodig-blutigen Ecke schwingt noch mit. Der Mehrminutenabgang zelebriert dann vor allem die herbe Staubfrucht nebst kantigem Tannincoating, die kernige Säure hält die Spannung auf höchstem Niveau.
Die vor allem anfangs deutliche Pinot-Charakteristik hält sich beim Bukett recht lange, ansonsten ist das nur eine schöne Nebenrolle, welche ab dem Mundgefühl die Festlegung auf BF nicht strittig macht. Der "Steiner" ist einerseits ziemlich kühl und fast noch jugendlich unterwegs, baut aber dennoch Druck ohne Schwäche auf. Großartiger Kékfrankos, der anscheinend jetzt erst richtig Fahrt aufnimmt.
Wertung vom 09.10.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
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Verkostung vom 25.11.2023:
Optisch ein dunkles Braunrot, fast opak, fürs Näschen gibt's sekundäre Pflaumen, ein paar Einzelkirschen noch, dezentes Großholz. Am Gaumen erst mal ordentlich dehydrierende Tannine, knarztrockene Schlehen, aber auch Brombeeren, kantige Säure, kaum Holz, Kalk und Glimmer als Basis. Langer Abgang mit deutlich kantigen Gerbstoffen.
Die vorherige Flasche machte -auch von der Holzseite her- einen deutlich "pinotigeren" Eindruck. Für sich gesehen bringt mich diese Flasche zu dem Schluß, daß sie aufgrund ihrer kantig-klaren Kargheit eher noch auf dem Weg nach oben ist, vielleicht ist es aber genau andersherum und das Schwinden der seinerzeit sehr animierenden Holzwürze führt nun zu einem leichten Verlust an Komplexität. Trotzdem immer noch ein sehr schöner Wein.
Wertung vom 25.11.2023: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
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Verkostung vom 13.02.2025:
Ein leicht bräunliches Rubinrot mit geringer Transparenz im Glas, olfaktorisch gibt’s dunkle, minimal mürbe Kirschen mit leichter Bepflaumung, dazu ein dichter, herbstlicher, kühl-feuchter Pinot-Wald mit Gelbpilzbefall. Auch am Gaumen dieser eigentlich eher pinotige Eindruck reiferer Natur, der aber mit einer durchaus belebenden Säure unterlegt ist, stark abgeschmolzene Tannine mit einer feinen Minimaladstringenz, recht kalkig-erdige Bodenanmutung. Dann ein mehrminütiger, flaumiger Nachhall mit vielen Kuschelkirschen, leicht ledrig-karamelligem Holz und konträr dazu die reife, samtige und doch auch kernig-stramme Säure.
Diese -dritte- Flasche bewegt sich nun entwicklungsmäßig recht genau in der Mitte zwischen der ersten und der zweiten, was meine Vermutung stützt, nein, daß hier mal wieder glorreich bestätigt wird, wie krass unterschiedlich die O2-Diffusionsraten der einzelnen Korken tatsächlich ausfallen (die Literatur spricht ja von Extremen bis 1:100, auch innerhalb einer einzelnen Kork-Charge). Das relativiert natürlich die vielfältig im Netz herumschwirrenden Wasserstandsmeldungen zu allerlei Weinen -insbesondere Langläufern wie z.B. Bordeaux- hinsichtlich ihres aktuellen Reifestadiums, jedenfalls sind diese Einzelschicksale mit steigendem Alter der Flaschen für noch ungeöffnete Exemplare aus meiner Sicht und mittlerweile mehrfach gemachter Erfahrung nicht mal grobe Schätzeisen, das Ganze ist ab einem Weinalter von ca. 5 Jahren einfach nur noch Korklotto. Deshalb hier nochmals mein Aufruf: „Schrauber vor!“ Mit diesem speziellen Zapfen rangiert die heutige, spezielle Flasche aber noch knapp in der „3er“-Riege, allerdings sollte man nun nicht mehr allzu lange zuwarten.
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: keine wesentliche Änderung, vielleicht ein ganz klein bißchen mehr Pflaume, ohne daß dadurch die gestern vorhandene Frische Abstriche machen mußte, steht wie eine Eins im Glas! |
Trinkreife: |
jetzt trinken |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/01/13/kekfrankos-mit-leichtem-pinot-schlag/ |
Link 2: |
https://ec1962.wordpress.com/2023/12/10/auf-dem-weg-zum-privatstern/ |
Link 3: |
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Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 351 mal abgerufen |
Bilder:
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