Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 13.06.25 19:42 |
Bezeichnung: |
Riesling - Westhofener - «vom Kalkstein» - trocken - Qw |
Winzer/Produzent: |
Seehof |
Land / Region: |
Deutschland - Rheinhessen |
Jahrgang: |
2021 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Riesling |
Alkohol (Vol.%): |
13 |
Verschluss: |
Schraubverschluss |
Weitere Angaben: |
AP 4 327 058 27 22 |
Preis: |
9,56 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 30.07.2022 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25 |
Preis / Genuss: |
grandios |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
12.06.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 05.09.2022:
Farblich haben wir hier ein dichtes Strohgelb, riecht anfangs verhalten, aber nach gut einer halben Stunde zeigt sich ein frischer Mix aus Zitronenkonfekt, Yuzu und reiferer Kaktusfeige, kalkiger Mineralhauch. Schmeckt dann auch mit etwas Anlauf intensiv fruchtig, dabei aber nicht vorlaut, sehr klare, straffe, aber nicht kantige Säure, ziemlich kühle Kalkbasis. Beim sehr langen Abgang ploppt dann quasi aus dem Nichts eine amtliche Salzspur auf, die auch so manchem Atlantikwein in nichts nachsteht, da paßt dann auch die hier besonders hohe Extraktsüße einwandfrei ins Konzept.
Hier paßt für mich alles zusammen, was das 21er-(Säure)-Herz so begehrt, angefangen mit der sehr animierenden Säurestruktur, welche hier dankenswerterweise nicht mit Zucker übertüncht wird, auch der aktuell nicht geringe Extrakt kommt der Säure nicht nachteilig in die Quere. Das ist zwar noch ein bißchen frech-jugendlich, läßt sich aber dennoch ohne Spaßabstriche wunderbar zum China-Gewokke konsumieren, ich hoffe auf eine spannende Entwicklung in den nächsten Jahren!
Verkostung vom 05.09.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 19 von 25
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Verkostung vom 09.08.2023:
Farblich ein helleres, leuchtendes Goldgelb, es riecht knarztrocken, herb und kantig nach einer leicht reduktiven Agrumenfront in gelb und grün, etwas Blaukopfschnitt, auch nasser Schotter schlägt hier schon durch. Schmeckt dann auch frisch, frischer, am frischersten nach Limette, Zitrone und Pomelo, glockenklare Knacksäure, herb-blaue Steinbasis. Der ziemlich lange Nachhall räumt die Speiseröhre gut auf, im Finale dann ein Hauch grünes Lakritz und letztlich auch ein bißchen gelöschter Kalk.
Wenn's darum geht, sich einfach mal einen hyperfrischen Säureschocker ohne jeglichen Speck reinzudrücken, ist man hier goldrichtig! Ist allerdings nix für Säurephobiker...
Nachtrag nach 8 Tagen mit Luft: irgendwie verschwand ein kleiner Rest der Flasche aufgrund ausgedehnter Reisetätigkeit aus dem Blickfeld, vor dem Einsatz des Rests für Kochzwecke noch ein kleiner Probeschluck. Die mineralische Seite ging etwas zurück, die Fruchtseite erstarkt aufgrund des Erscheinens von etwas Steinobst, aber ansonsten steht der Wein wie eine Eins im Glas und wirkt nach wie vor sehr erfrischend; gute Aussichten für einige Jahre!
Wertung vom 09.08.2023: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 19 von 25
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Verkostung vom 09.13.2023:
Im Glas ein helleres, leuchtendes Goldgelb, riecht leicht scharf mineralisch / reduktiv mit ein paar Zündplättchen, Bariumchlorid und Basalt, was die Zitrusseite -bestehend aus Zitronen- und Pampelmusenzesten- begleitet. Am Gaumen dann zusätzlich noch etwas Limette, der satte Extrakt wirkt ganz leicht trockensüßlich, etwas weißer Pfeffer ist im Spiel, dann die superklare Strahlesäure, kalkige Basis mit kühlenden, bläulichen Beigaben. Beim sehr langen Abgang dann wieder etwas grünliches Laktritz gegen die satte Säurefront, im Finale haben dann die gelben Zesten ihren Solo-Auftritt.
Es ist ja gerade mal 4 Monate her, daß ich diesen Wein zuletzt probiert habe, deshalb ist meine Feststellung, daß der Riesling nunmehr extraktseitig zugelegt hat ohne dabei an Frische einzubüßen, mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, vielleicht ist’s auch einfach nur Tagesform meinerseits. Allerdings bin ich hier und heute dennoch geneigt, hier punktemäßig ordentlich was draufzulegen:
Wertung vom 09.13.2023: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
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Verkostung vom 12.06.2025:
Farblich sind wir bei einem dichteren Strohgelb, es riecht intensiv nach einem klaren Zitrusmix mit Pampelmuse, Zitrone sowie in geringeren Anteilen auch Minneloa bzw. Kumquat, ganz minimal auch Korund bzw. VA-Schnitt. Geschmacklich werden vor allem die gelben Agrumen mit einiger Etherik ergänzt, dazu kommt eine größere Prise Salz sowie etwas Zitronenmelisse; die Säure ist äußerst klar und „guad beinand“, der vom Etikett versprochene Kalk liegt in frisch gelöschter Form vor. Beim folgenden Mehrminüter setzt sich dann eine Limette mit aller ihr zur Verfügung stehenden Etherik an die Pole, der Rest der Agrumik sorgt für fortgeschrittene Saftigkeit niederviskosester Art, der hier besonders deutliche Extrakt bringt auch etwas Zitronat ins Spiel, im Finale hat dann nochmals die Zitronenmelisse ihren großen Auftritt.
Dieser Riesling ist auch heute für mich eine Art Phänotyp des 21er Weißweinjahrgangs in D, er ist maximal speckfrei, hyperfrisch und dennoch durch die hochdifferenzierte und etherische Zitrusseite mit ordentlich Substanz gesegnet, was für eine unglaubliche Lebendigkeit sorgt. Nach wie vor ist das einer meiner besten < 10 Euronen-Weine ever und er ist vor allem noch lange nicht am Ende, denn es weist rein gar nichts darauf hin, daß der Zenit schon in Sichtweite ist. Sehr große Freude zu einer Latte von leicht Gochujang-geschärften Sommerrollen. |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/06/13/riesling-furs-21er-saure-herz/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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