Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 20.07.23 11:09

Bezeichnung: [Cuvée] - Ex Arena - Pays d'Oc IGP
Winzer/Produzent: Domaine de Cébène - Brigitte Chevalier
Land / Region: Frankreich - Languedoc
Jahrgang: 2019
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Cuvée aus 85 bis 90 % Grenache noir und entsprechend Mourvèdre aus dem Languedoc, gewachsen auf sogenanntem Villafranchian-Boden (ein 30 Meter tiefes Bett aus Meeressedimenten und Schwemmland mit Ablagerungen von Steinen, Kieselsteinen, rotem Sand und Kies), L201901
Preis: 12,91 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 18.12.2021
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 18.07.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 19.04.2022:

Farblich zeigt sich ein noch sehr jugendlich und fast etwas kitschig wirkendes Violettrot mit mittlerer Transparenz. Frisch geöffnet riecht "Ex Arena" noch ziemlich vordergründig nach Plastikkirsche, gut 10 Minuten später jedoch eine komplette Wandlung hin zu einer sehr ernsthaften, mit Gesteinsmehl panierter, reifer Kirsche plus leichter Pflaumenbegleitung, ein Minihauch Kleber noch. Am Gaumen ebenfalls dieser sehr mineraldotierte Fruchtmix, recht geschmeidige und leicht adstringierende Tannine, fluffig-straffe (sic!) Säure, steinseitig ein komplexer Mix aus allem Möglichen incl. Kalk, Schiefer, Ton und Kies, mit Luft zunehmend Holzaromatik aus der Neuwaren-Lederecke (auch wenn der Wein kein Holz gesehen hat). Der mehrminütige Nachhall lebt dann auch von der mineralisierten Frucht, die hier die höchste Extraktsüße vermittelt.

Auch wenn dieser Wein des Guts -anders als der Rest des Portfolios- explizit nicht auf Schieferfelsen gewachsen ist, ist dieses Mineralaroma doch recht deutlich präsent; entweder hat sich auch etwas Schiefer in den Boden verirrt oder es sind ganz andere chemische Mechanismen, die diesen Geschmack verursachen. In jedem Fall ein Wein, der die Balance aus Frucht und Mineralik wunderschön ausbalanciert, südfranzösische Dichte und kühlere Frische sind hier ebenfalls vorbildlich austariert.

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: die Heimseite des Guts weist in der Weinbeschreibung auf "eine bemerkenswerte Entwicklung innerhalb von 24 Stunden" hin. Tatsächlich nehmen die Tannine mehr Raum ein, die Säure wirkt geschmeidiger ohne dabei an Präsenz einzubüßen, die Frucht wirkt etwas sekundärer, vom Kleber ist nur noch ein Miniminihauch übrig, das Leder ist wieder etwas dezenter. Insgesamt eine schöne Weiterentwicklung in die richtige Richtung; die Bewertung tangiert das jedoch nicht (wenn ich halbe Punkte geben würde, vielleicht...).

Wertung vom 19.04.2022: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 18.07.2023:

Ein dunkles Rubinrot mit violettem Schimmer und mäßiger Transparenz im Glas. Nasal gibt's primär holzwürzige Kirschen mit Tabak, Zeder und einer Spur Sandelholz, dahinter auch Obertöne von roten Pflaumen und Brombeeren. Gaumal zeigt sich eine straffe wie geschmeidige Tanninstruktur, die Frucht wird durch ein dezentes Kräuterbitterchen begleitet und befindet sich in einer Art Kompottvorstufe, die super balancierte Säure hält den Wein aber gut in der Schwebe, untendrunter eine kühl-herbe, leicht schieferige Anmutung. Beim Mehrminüterabgang zeigen sich dann auch ganz leicht jodige Noten, vor allem das Finale lebt von den supersamtigen Tanninen, der würzige Extrakt wirkt hier leicht kandiert, was die Säure aber gut im Griff hat.

Das ist würzig-stoffig mit einer gewissen Leichtigkeit, trotz einigem Druck auf dem Kessel wird dieser Wein auch solo zu keinem Zeitpunkt anstrengend, steht aber spaßmäßig doch einen Tick hinter dem 20er zurück.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: nasal hat die Holzseite etwas zugenommen ohne dabei schon vordergründig zu wirken, auf der Schmeckseite wirkt der "Ex Arena" insgesamt runder, das Holz ist auch hier prominenter, vor allem die mineralische Seite leidet etwas darunter, gleiches gilt letztlich auch für den Abgang. Ich als alter Kantenfreak fand den Wein am ersten Tag insgesamt etwas spannender, das mag mancher vielleicht genau andersherum sehen.

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/07/19/kein-schiefer-und-doch-schiefer-incl-nachtrag/
Link 2: -
Link 3: -
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