Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 17.06.25 21:15 |
Bezeichnung: |
[Cuvée] - Himmel auf Erden II - maischevergoren - trocken - Landwein Weinland |
Winzer/Produzent: |
Christian Tschida |
Land / Region: |
Österreich - Neusiedlersee |
Jahrgang: |
2016 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Cuvée |
Alkohol (Vol.%): |
12 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
Cuvée aus Weißburgunder und Scheurebe,
L2017/02 |
Preis: |
22,41 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Wein am Limit - 18.10.2017 |
Bewertung: |
Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
17.06.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 13.04.2022:
Der Maische-Himmel präsentiert sich in einem trüben Gelborange, er riecht nach deutlich gerbstoffdotierten, sehr reifen Maracujas und Orangenschalen, ein Hauch trockenes Karamell kommt noch dazu. Schmeckt dann auch so, die Gerbstoffe führen zu einer leichten Adstringenz, die Säure ist flaumig-knackig, was den Wein einerseits sehr leicht macht, es ist aber dennoch ordentlich Druck auf dem Aromenkessel; die Steinunterlage zeigt für mich klar in die Kreiderichtung. Der minutenlange Nachhall verbindet ebenfalls Leichtigkeit und nieder(st)viskose Fülle miteinander.
Diese subtilen Naturinger, die es verstehen auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, nämlich der der frischen Leichtweine und der der aromenkomplexen Hipster, faszinieren mich immer wieder aufs Neue, denn vielfach wird die Meinung vertreten, daß nur gut ist, wo auch massemäßig viel drin ist. Daß es auch anders geht und Leichtigkeit nicht automatisch mit Leere einhergehen muß und dazu auch nur 12 Umdrehungen notwendig sind, beweisen solche Landweine immer wieder aufs Neue, für mich ist sowas ein großer Spaß!
Wertung vom 13.04.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
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Verkostung vom 17.06.2025:
Nach zweimaligem Gestürze ein mitteltrübes Bräunlichorange im Glas, nasal wirkt der Wein an dieser Stelle bereits nicht nur staubtrocken, sondern regelrecht hart und fordernd; alles was an Frucht vorhanden ist, liegt gefühlt in pulverisierter Form vor, quasi Bitterorangenmehl und solches von einer Mandarine, aber auch etwas Etherisches von einer Minneloa spielt ein klein bißchen mit. Am Gaumen ist das Ganze dann deutlich versöhnlicher als nasenmäßig angekündigt, wir bleiben aber klar nullzuckerig, der nicht geringe Extrakt wirkt auch recht herb und bringt eigentlich gar keinen Süßeeindruck mit, was Forderndes erlebe ich hier aber dennoch nicht; die Säure ist recht stramm, wirkt aber in Verbindung mit dem Heferest auch leicht samtig mit daraus resultierender Miniadstringenz, dazu gibt’s einen animierenden Mix aus Kalk und etwas Magnesiumoxid. Der ziemlich lange Nachhall staubt dann wieder etwas mehr, im Finale kommt auch etwas herber Glimmer ins Spiel.
Ich hatte auch schon über zehn Jahre alte Himmel im Glas, die ihren „3er“-Status über die Zeit souverän halten konnten, der 16er Maische-Himmel schafft das nicht ganz, er hat in den letzten 3 Jahren dann doch eine Spur zu viel an Komplexität eingebüßt. Dabei ist der Wein keinesfalls „drüber“, aber sein Zenith liegt halt jetzt doch schon leicht zurück. Für jetzt gleich sofort aber theoretisch durchaus noch nachkaufwürdig… |
Trinkreife: |
jetzt trinken |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/06/17/der-auf-zwei-hochzeiten-tanzt/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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