Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 09.04.22 11:28

Bezeichnung: Chateau Gruaud-Larose 2e Grand Cru Classe
Winzer/Produzent: Domaines Cordier
Land / Region: Frankreich - Bordeaux - St. Julien
Jahrgang: 1982
Typ: Rotwein
Rebsorte: Bordeaux-Cuvée
Alkohol (Vol.%):
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 35 Euro je 0,75 l (im Handel) - Ende 80er Jahre
Bewertung: Ganz großer, zeitloser Klassiker (97/100 Punkte)
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: weinaffe
Verkostungsdatum: 08.04.2022
Eingetragen von: weinaffe
VKN im Detail: Optik:
überraschend jugendlicher Eindruck, hat noch einen rubinroten Kern, dezentes Ziegelrot im Aussenbereich, keinerlei Brauntöne, sieht optisch wie ein 15-20 Jahre alter Rotwein aus.

Nase:
wow, was für eine komplexe Aromatik. Ein Hauch Bret, Tabak, Leder, Graphit, Zedernholz wetteifern mit reifen dunklen Beeren, Cassis, Brombeere, Koriander und kräutrigen Noten. Unheimlich komplex, der Wein wird mit Lufteinfluss immer besser, unheimlich tiefe Frucht, man riecht fast die Extraktsüsse. Man könnte fast das Trinken vergessen. Was für ein Nasentier!!

Gaumen:
hier geht das Feuerwerk weiter, zwar trocken, aber unheimlich extraktsüss, wunderbar austarierte Säure, es ist sogar noch etwas körniges Resttannin vorhanden, was den Wein auf angenehme Weise etwas Rustikalität gibt und ihn wahrscheinlich noch viele Jahre weitertragen würde, der mir leider nicht bekannte Alkoholgehalt ist bestens integriert, sehr komplex in Frucht und Würze, reife Cassis, Herzkirsche, Granatapfel, vermischt mit altem Leder, Havannatabak, rauchigen Aspekten, man entdeckt immer wieder neue Nuancen, unheimliche Fruchtkonzentration, aber ohne jede Marmeladigkeit oder Schwere, ellenlanger,komplexer Nachhall.

Fazit:
Ich hatte wohl sehr viel Glück mit dieser Flasche, was man bei einem rund 40 Jahre alten Bordeaux leider nicht voraussetzen kann. Der lange Korken war nur zu 1/3tel durchweicht, liess sich aber nur schrittweise in Brocken und Bröseln entfernen. Der Füllstand dieser Flasche war sensationell gut (Flüssigkeitsspiegel nur 1,4 cm unter dem Korkspiegel), fast wie bei einem wenige Jahre alten Bordeaux. Wenn die Flasche nicht bereits seit 35 Jahren in meinem Weinkeller liegen würde, wäre ich bei dieser optimalen Füllhöhe doch ein wenig mißtrauisch.
Diese Flasche war jedenfalls absolute Weltklasse; man kann Bordeaux vielleicht anders machen, aber kaum besser. Ich könnte jeden verstehen, der hier glatt 100 Punkte ziehen würde. Beeindruckt hat mich vor allem die Jugendlichkeit (!!) dieses Klassikers, der sogar -wenn der Kork mitspielt- noch Potential für viele weitere Jahre besitzen würde. Der 82er Pichon-Comtesse ist sicherlich der etwas elegantere Wein, aber gegen diese Urgewalt und Konzentration würde er im direkten Vergleich wahrscheinlich den Kürzeren ziehen. Beide Weine sind aber letztendlich auf dem selben Niveau, spielen nur in verschiedenen Tonarten. Ich könnte mich tatsächlich schwer zwischen beiden entscheiden. Leider war dies meine einzige und damit letzte Flasche. Wer von diesem Wein noch etwas im Keller hat, darf sich auf jeden Fall glücklich schätzen.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: -
Link 2: -
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 246 mal abgerufen

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2012 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung