Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 04.12.24 21:40 |
Bezeichnung: |
Müller Thurgau - Feldmarschall von Fenner zu Fennberg - Südtirol DOC |
Winzer/Produzent: |
Tiefenbrunner |
Land / Region: |
Italien - Südtirol |
Lage: |
Feldmarschall (Margreid - Südtirol - Alto Adige) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2011 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Müller-Thurgau |
Alkohol (Vol.%): |
13 |
Verschluss: |
Schraubverschluss |
Weitere Angaben: |
L2194 |
Preis: |
24 Euro je 0,75 l (im Handel) bei PIN - Beste Weine - 04.01.2017 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
04.12.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 08.08.2015:
Im Glas präsentiert sich der "Feld" mit einem schön leuchtenden Goldgelb, das -glaube ich- etwas intensiver ist als beim 2012er. In der Nase das durchaus typische Feldmarschall-Aroma nach Mango, Pfirsich, Marillen, ein bißchen Wiesenblumen und Salbei. Allerdings anfangs recht verhalten, aber nach etwa einer halben Stunde explodiert der Wein hier förmlich und überholt den 2012er in puncto Intensität deutlich. Vielleicht ist es einfach auch der Reifevorsprung? Am Gaumen kommen zu den oben genannten Fruchtnoten auch noch schöne Orangen- und Limettenzesten. Anfangs kann man hier ein leichtes Bitterchen spüren, das sich jedoch mit der Zeit zurückzieht bzw. von der sich auch hier enorm entwickelnden Fruchtaromatik überdeckt wird. Auch wenn der "Feld" irgendwann fast schon opulent wird, hält die Säure immer genügend dagegen, sodaß der Wein seine Frische nie verliert. Die 13 PS merkt man auch bei diesem gehaltvolleren Jahrgang kaum. Der Abgang zeichnet sich durch eine schöne Mineralik aus und bietet recht lange die Möglichkeit, auch hier nach den vielen Aromafetzen zu suchen.
Insgesamt ist der 2011er Feldmarschall aus meiner Sicht genauso vielschichtig wie der 2012er, aber -nach einiger Zeit- deutlich intensiver. Der 2012er ist dagegen feiner und eleganter in der Stilistik. Aber beide verdienen ohne Wenn und Aber meine Höchstbewertung.
Wertung vom 08.08.2015: Nachkauf 3 von 3
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Verkostung vom 31.12.2021:
Im Glas ein ziemlich sattes Goldgelb, nasal zeigen sich erstmal zuckerfreier Rosmarin und Salbeihonig, dann eine sehr dichte und doch frische Gelbfrucht mit Mirabellen, sehr reifer Kaktusfeige und etwas Minneloa, weiters Thymian und Salbei. Am Gaumen dicht und frisch, erwachsen, aber firnfrei, die Frucht ist etwas angeölt und doch sehr kantig-frisch, hier auch Limette und Pomelo, wieder Salbei und eine Spur Estragon; sehr klare, jugendliche Säure, schlußendlich eine kühle blaue Steingrundlage. Dann noch ein minutenlanger Abgang, kühl und frisch, im Finale auch leicht unreife Zwetschgen.
Ganz großartiger Feld, wahrscheinlich sehr nahe seinem Zenit und noch kein bißchen gealtert, hohe Spannung zwischen Jugend und Reife, sehr gelungener Jahresausklang!
Wertung vom 31.12.2021: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
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Verkostung vom 04.12.2024:
Optisch ein sehr intensives Goldgelb, fürs Näschen gibt’s staubige, reife und doch klar wirkende Frucht in Form von Kaki und Marula, etwas Aprikose noch; ganz leichte Braunwürze aus der Muskatblütenecke, mit Luft kommen mehr und mehr Magnesium-Schleifstaub sowie Zement auf. Geschmacklich etwas kantiger als initial erwartet, ein Hauch Kellertreppe der angenehmen Art sorgt nebst etwas Buntmetallabrieb und einer Spur Jod für eine ganz eigene Steinseitenassoziation, die Frucht ist einerseits schmelzig-frisch und hinsichtlich der Aufteilung in Exotik und Heimspiel sehr ausgewogen, wird aber sehr weit von der mastigen Seite ferngehalten, denn die Säure ist potent, aber nicht fordernd und steinseitig setzt sich hier leicht bitternder Glimmer nebst etwas kühlem Rauch in Szene. Dann ein amtlich langer, der Mineralik geschuldet sehr herber und doch auch weicher Nachhall, bei dem die Frucht nur noch eine untergeordnete, jedoch nicht unwichtige Rolle spielt, explizit trumpft hier eine Bitterorange im besten Sinne auf.
Die frucht- wie steinseitigen Bitterchen -die sich alle noch im angenehmen, sogar höchst angenehmen Bereich befinden- zeugen zwar vom laufenden Reifeprozeß, von Ältlichkeit kann man aber bei Weitem noch nicht reden. Aktuell ein zwar angereifter, aber in einem sehr uniquen Stadium befindlicher MT der Spitzenklasse, der Frische und kühle Eleganz nebst einer prägnanten wie feinen Ruppigkeit regelrecht zelebriert. Verglichen mit der Wertung, die ich vor 3 Jahren rausgehauen habe, zwar ein kleiner Abschlag, nach wie vor aber ein höchst animierender Wein; ich bin sehr froh, ihn in diesem recht eigenen Zustand „erwischt“ zu haben. |
Trinkreife: |
jetzt trinken |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/12/04/der-feld-in-etwas-aelter/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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