Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 26.10.24 19:52 |
Bezeichnung: |
Teroldego - [Mezzolombardo] Sgarzon - Vigneti delle Dolomiti IGT |
Winzer/Produzent: |
Foradori |
Land / Region: |
Italien - Trentino |
Jahrgang: |
2013 |
Typ: |
Rotwein |
Rebsorte: |
Teroldego |
Alkohol (Vol.%): |
12 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
L.16/14 |
Preis: |
28,71 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 18.05.2020 |
Bewertung: |
Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
24.10.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 15.10.2021:
Farblich ein dunkles Violettrot mit mäßiger Transparenz, riecht nach herben und leicht staubigen Schattenmorellen, dahinter verstecken sich als deutlicher Kontrapunkt auch ein paar süßliche Kirscharomen sowie ein bißchen Johannisbeere, etwas Lehmig-Toniges noch. Schmeckt dann etwas leichter als erwartet, die Kirschen sind hier fast ausschließlich auf der herben Seite angesiedelt, ein paar recht kühl wirkende Tannine führen zu leichter Adstringenz, auch die durchaus potente Säure wirkt fast unterkühlt, steinseitig bin ich hier eher bei Zement. Der ziemlich lange Nachhall führt diese Coolness weiter, im Finale ein adstringierendes Zementbitterchen.
In erster Linie ist hier die kühle, mineralische Seite prägend, die stark reduzierte Kirschfrucht setzt noch einige kantige Marken. Ist alles andere als "warm", wirkt jedoch in keinster Weise grün oder unreif, sondern einfach "sophisticated" kühl-distanziert. Der überwiegende Teil ist in der Flasche verblieben, da die roten Sachen von Elisabetta Foradori bis jetzt immer mit Luft deutlich gewonnen haben, mehr oder weniger frisch aus der Flasche gibt's
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: nasal kommen die süßeren Kirschen etwas mehr zum Vorschein, auch ein paar Brombeeren haben sich eingefunden, vielleicht noch ein paar Mandelschalen, später auch etwas graues Fichtenholz. Gaumal hat sich die Rotfrucht ebenfalls deutlich gesammelt, ist dabei aber nach wie vor sehr klar und frisch wirkend und weist kaum Fruchtsüße auf, steinigerseits bin ich jetzt eher bei Ton bzw. Terracotta, mit Schwenkerei und Temperatur blitzt dann auch eine kleine rote Paprika auf. Der Abgang hat sich ebenfalls mit Paprika angereichert, hier aber eher das edelsüße Pulver, die glasklare Säure zeigt sich am prägnantesten.
Nach wie vor ein eher filigraner, leiser Wein, der allerdings in den 24 Stunden eine bemerkenswerte Wandlung hingelegt hat, manche Aromen sind komplett verschwunden, andere dazu gekommen. Insgesamt nun deutlich wärmer im Eindruck, aber immer noch ein Wein, der gegen viele wirklich warme Sachen im direkten Vergleich wohl hoffnungslos untergehen würde. Aber für sich gesehen -und wenn man auch solche leiseren Vertreter zu schätzen weiß- ist das schon recht eindrucksvoll.
Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
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Verkostung vom 24.10.2024:
Visuell ein dunkles, etwas schmutzig wirkendes Rubinrot mit geringer Transparenz, es riecht initial etwas nach UHU, das verzieht sich aber in kurzer Zeit fast vollständig und mutiert zu Cantaloupemelonenkonzentrat (eine der Früchte, in der relativ viel natürliches Ethylacetat vorkommt), wodurch der Raum frei wird für die eigentliche, rote Aromatik in Form von Schattenmorellen, Aronia und ein paar schwarzen Johannisbeeren, dazu leicht Eukalyptus sowie Lorbeer. Geschmacklich gibt’s von Anfang an keinen Kleberverdacht, die Tannine sind hier noch ziemlich stramm „beinand“ und wirken gut pelzfördernd, die Frucht ist nicht ganz so expressiv wie nasal angekündigt; die stramme Säure sorgt für Niederviskosität, steinseitig wirkt das Ganze erst kreidig-tonig, später kommt noch ein Touch Zement hinzu. Auch nachhallseitig sind die Tannine noch recht präsent, die Frucht wirkt etwas heller und relativ filigran, dafür legt hier die Steinseite etwas zu.
Das ist gerade ein kleiner „Nasenbär“, denn ab dem Mundgefühl läßt die Substanz ein bißchen nach, was man wohlwollend mit Filigranität umschreiben kann, gefühlt fehlt aber einfach was in der Relation zum schönen Bukett. Ist aber nach wie vor ein insgesamt recht animierender Wein, völlig speckfrei, etwas fordernd zwar, aber für meine Begriffe alles andere als abweisend, ein wunderbarer Pizza-Begleiter. Allerdings reicht’s nicht mehr ganz zum „3er“, vielleicht morgen wieder?
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: die Tannine sind heute geschmeidiger, die Rotfrucht wirkt deutlich klarer, was auch dem Auftauchen von etwas Zitronensäure geschuldet ist, könnte man nun mit einem sehr fokussierten Blaufränkisch verwechseln; Mineralik wie Kräuter sind nach wie vor präsent, haben sich jedoch ein bißchen zurückgezogen. Zu alten Höhen wird sich der „Sgarzon“ wohl nicht mehr aufschwingen, macht aber dennoch Freude und zeigt aktuell noch keine Altersgebrechen.
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Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/10/24/teroldego-der-leisen-tone/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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