Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 20.12.24 17:11

Bezeichnung: Spätburgunder - Leimener Herrenberg "Spermen" - "R" - trocken - Große Lage - GG
Winzer/Produzent: Seeger
Land / Region: Deutschland - Baden
Lage: Herrenberg (Leimen - Baden) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2014
Typ: Rotwein
Rebsorte: Spätburgunder (Pinot noir)
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 620 03 16
Preis: 36 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 09.08.2017
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 18.12.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 06.08.2021:

Die Farbe ist ein dunkleres Rubinrot, eher mäßig durchblickbar. Bukettmäßig gibt's Pfifferling und Ziegenbart mit leichter Kirschdotierung, ein bißchen Gutenberg-Klebestift mit fallendem Gradienten, dann herbstwaldliches Laub und rote Blumen. Geschmacklich zeigt sich der "Spermen" stark fruchtreduziert, hier deutlich Rauch und Teer wie von einer abgebrannten Holzhütte, dann öffnet sich der Wald zusehends; dazu gibt's eine schöne Kaltjahrsäure nebst recht kühler und doch auch kalkiger Mineralik, weiters 85er Schokolade mit begleitendem Bitterchen. Der sehr lang hallende Nachhall ist der kantigste Teil des Genusses, fast schon ruppig, aber -zumindest für mich- nicht unangenehm, im Finale dann deutlich Menthol bzw. Minze.

Was mir an diesem Kaltjahr-Spätburgunder gefällt, ist vor allem die Tatsache, daß er trotz der kühlen Gesamtstruktur von der Substanz her nicht absäuft, wie ich das insbesondere bei Spätburgundern aus nicht so warmen Jahren schon des öfteren erlebt habe. Ist aber dennoch ein bißchen ausbaufähig.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: Der Wein wirkt nunmehr ein klein bißchen fülliger und gleichzeitig auch ein bißchen jünger, da die Frucht einen Tick präsenter wirkt. Der Kleberhauch ist nunmehr komplett weg, etwas Kreide puffert ein wenig, den Frischeeindruck trübt das nicht nachhaltig, aber ganz so kühl wie gestern ist das Jahr nun nicht mehr, was sich in diesem Fall durchaus positiv auswirkt.

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 18.12.2024:

Farblich dunkel kirschrot mit leicht ziegeligen Rändern, mittlere Transparenz, geruchlich kommt einem ein kühler wie prägender Spätherbstwald mit Totholz, Pilz und einem Hauch Schuhcreme entgegen, dahinter würzige Sauerkirschen. Am Gaumen dann ein Gehakel zwischen kantig-herben Tanninen -die aber auch samtige Anteile zeigen- sowie der an sich warmen Holzseite, die aber wiederum mit fast schieferiger, jedenfalls kühl-blauer, minimal auch jodiger Mineralik unterlegt ist, dazu eine straff-klar-kühle Säure; die Frucht hier nur auf den Rängen, dennoch lassen sich Kirsche, schwarze Johannisbeere und Blutorange gut voneinander differenzieren. Abgangsseitig dann ebenfalls diese eher schlanke Struktur, die aber nicht in die Kargheit führt, die Tannine sind hier etwas geschmeidiger unterwegs, im Finale ganz leicht was Holzteeriges.

Das ist jetzt im zehnten Jahr tatsächlich ein hochanimierendes Stöffchen geworden! Spätburgunder bzw. generell Rotweine aus kühleren Jahren geraten mir nicht selten zu schwindsüchtig aka substanzarm und kaum einer der besser geratenen Weine kann schon in jungen Jahren seine Qualitäten ausspielen. Auch hier hat sich die Warterei gelohnt, denn nun sind kalte und warme Bestandteile in spannender Balance. Geschmeidig-elegant geht allerdings anders, wenn man darauf eher steht, sollte man nicht unbedingt zum 14er greifen. Für mich aber eine große Freude!
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/12/20/cool-substantieller-bergstraessler-relaunch/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2021/08/21/46-weinrunde-in-um-munchen/
Link 3: -
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