Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 18.12.25 20:49

Bezeichnung: Riesling - Großkarlbacher Burgweg - trocken - 1. Lage - GG
Winzer/Produzent: Philipp Kuhn
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Lage: Burgweg (Großkarlbach - Pfalz) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2010
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5 128 037 025 11
Preis: 23,88 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 07.06.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 18.12.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 03.07.2021:

Ein leuchtendes Goldgelb im Glas, nasal ein Mix aus Zitronen, Orangen und Mandarinen, vorwiegend Spalten, versetzt mit zuckerfreiem Honig, mit Luft auch Orangenöl, mit noch mehr Luft eine signifikante Verschiebung zur orangen Seite hin. Geschmacklich zeigen sich auf der zitrischen Seite ein paar mehr Zesten, ergänzt durch Pampelmuse incl. zugehörigem Bitterchen, sehr straffe und mundwässernde Säure, trotz ordentlich Substanz völlig schwerelos wirkend, mineralischerseits sehr kühl, fast etwas schieferig anmutend. Der mehrminütige Nachhall bietet nochmals die gesamte Zitruspalette mit leichter Honigdotierung, hier auch ein bißchen Melisse, die Knacksäure sorgt für extreme Spannung.

Ein 10er der Extraklasse, knackig und straff, satte Zitrusdominanz, gefährlicher Trinkfluß. Dabei zeigt der Wein keinerlei Alterungsmerkmale, dürfte sich nunmehr nahe seines Zenits befinden; ob kurz davor oder kurz dahinter, who cares...

Wertung vom 03.07.2021: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 18.12.2025:

Nach der Entfernung eines elenden Bröselkorkens findet sich etwas dunkel Bernsteiniges im Glas, fürs Näschen gibt’s satt Trockenagrumen von Orange über Minneloa bis zu Kumquat nebst ebensolchen Aprikosen mit Ankündigung sehr hoher Extraktsüße, minimal auch saures Karamell und ein Schwupps Tigerlilie. Geschmacklich präsentiert sich das dann wie eine TrBA (Trockene Beerenauslese), die fruchtseits nochmals oranger daherkommt als nasal angekündigt; der trockensüße Extrakt wird durch die sehr agile und auch recht klar bis jugendlich wirkende Säure wunderbar in Schach gehalten, dazu wieder diese orange Floralik; steinseits wirkt’s wie kühler, frisch gebrochener Kies mit salzigen Anhaftungen. Dann ein mehrminütiger Nachhall, der die orange Trockenfrucht am besten auseinanderklamüsert, im Finale ein leichter wie trockener und brandfreier Cointreau-Hauch.

Ich gehe mal schwer davon aus, daß dieser Wein weniger oxidiert gewesen wäre, wenn der Korken nicht so gebröselt hätte oder der Winzer gar einen Schraubverschluß eingesetzt hätte. Zum Glück befinden sich die Aromen aber immer noch klar auf der höchst animierenden Seite, tatsächlich gibt’s auch bei aller (Oxi-) Reife keinerlei der -bei mir- gefürchteten Riesling-Tankstellen-Noten. Trotz der Dichte flutscht dieser Wein „weg wie nix“, baut dabei ordentlich Spannung auf, ist ziemlich komplex und vor allem sehr klar differenzierbar. Deshalb: diesmal hab ich wohl Glück gehabt beim Korklotto, muß ja auch mal sein. Bitte die heutige Wertung deshalb nicht auf den Wein generell beziehen, denn nach 15 Jahren mit Korken kann man nach meiner Meinung bzw. Erfahrung eh nur noch Einzelflaschen bewerten, egal ob Brösel oder solide…
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/12/18/trockene-beerenauslese/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2021/07/09/vogelfrei/
Link 3: -
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