Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 25.04.23 19:10

Bezeichnung: Gelber Muskateller - [Sulzfelder Maustal] "Nunn" - trocken - Landwein Main
Winzer/Produzent: Zehnthof Luckert
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Maustal (Sulzfeld - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2019
Typ: Weißwein
Rebsorte: Gelber Muskateller
Alkohol (Vol.%): 12
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: 24 Stunden Maischestandzeit, Spontanvergärung im 700 l-Holzfaß, wobei 20 % ganze Beeren mit ins Faß wanderten, danach gut ein Jahr Hefelager mit Bâtonnage, das Ganze dann auch noch ungeschönt, ungefiltert und ungeschwefelt. Los-Nr.: 1/20
Preis: 21,5 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Weinentdeckungsgesellschaft - 18.06.2021
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 25.04.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 19.06.2021:

Farblich ein helleres Zitronengelb, leichter Restbizzel. Riecht nach sekundärer Blumenwiese und reifen Kaktusfeigen, dezentes Großholz, die Intensität nimmt mit Luft deutlich zu. Schmeckt dann auch so, trotz aller Intensität bleibt die Leichtigkeit aber erhalten, plakativ bzw. parfümiert ist hier gar nichts, recht schön balancierte Säure, die einerseits für Frische sorgt und andererseits auch etwas elegante Noblesse zuläßt. Der schön lange Abgang repetiert das Ganze nochmals recht schön, das Finale konzentriert sich dann mehr auf das Blumenkonzentrat ohne Sättigungswirkung.

Einerseits ist der Muskateller hier klar erkennbar, an dem Wein ist auch nichts Freakiges, was man schon aufgrund der Schwefelfreiheit erwarten könnte. Hier wurde die Sorte einfach auf die elegante und auch recht edel wirkende Seite geholt. Kein lauter Brecher, der gleich Jubelstürme auslöst, eher ein Wein, dessen Qualitäten man ein bißchen rauskitzeln muß, lohnt sich aber...

Wertung vom 19.06.2021: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 25.04.2023:

Ein mittleres Goldgelb im Glas, nasal eine ziemliche Blumenbombe mit vorwiegend gelben Blüten, die jedoch in keinster Weise plakativ bzw. parfümiert wirkt, dahinter hellgelbe Frucht aus der Ecke Kaktusfeige bis Nashi-Birne, ein, zwei Moleküle von hellem Baumharz noch. Geschmacklich dann auch diese satte Blütenessenz, die trotz aller Präsenz sehr beschwingt daherkommt, die Säure wirkt eher distinguiert, verrichtet ihre Arbeit aber sehr effektiv, steinseitig bin ich bei Talcum und anderen Magnesiumsalzen. Dann hallt's auch noch ewig hinterher, man wird das Blumenmeer kaum mehr los.

Es gibt ja -wie eigentlich überall und für alles- auch im Weinbusiness in D ein Kastendenken auf breiter Front, zur oberen Kaste gehören natürlich der Riesling und der Spätburgunder, vielleicht auch noch ein paar mehr, in der dritten, vierten oder fünften Ebene von oben ist dann der Muscat à petits grains blancs aka Gelber Muskateller angesiedelt. In dieser Kaste nahe oder gleich den Parias genießt man als Rebsorte schon deutlich weniger Grundrechte als die privilegierteren Sorten, so ist es dem GM grundsätzlich verwehrt, beim VDP ein Großes Gewächs zu werden, völlig egal wie gut sein Winzer den Wein aus ihm macht. Das wird mir immer wieder klar, wenn ich Weine bzw. VDP-Weine wie diesen ins Glas bekomme, die qualitativ so "boah" sind, daß sich mir die zwei großen G's geradezu aufdrängen, letztlich steht aber doch nur "Landwein" auf dem Etikett. Konkret ist dieser Muskateller von schlicht großartiger Struktur, er ist leicht und komplex zugleich, ist eindringlich ohne Druck, filigran mit Substanz. Seit der Erstbegegnung hat der "Nunn" aromatisch und substantiell ordentlich aufgerüstet und schafft die 3er-Hürde nunmehr völlig unangestrengt.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/04/25/muskatellerentdeckung/
Link 2: -
Link 3: -
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