Verkostungsnotiz: Scheurebe - GSKR - Fass 500 - trocken

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 12.06.21 23:06

Bezeichnung:	Scheurebe - GSKR - Fass 500 - trocken - Qw
Winzer/Produzent:	Stahl
Land / Region:	Deutschland - Tauberfranken
Jahrgang:	2016
Typ:	Weißwein
Rebsorte:	Scheurebe
Alkohol (Vol.%):	13,5
Verschluss:	Schraubverschluss
Weitere Angaben:	AP 7251 115 17
Preis:	29,58 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 01.12.2018
Bewertung:	Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss:	akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster:	EThC
Verkostungsdatum:	12.06.2021
Eingetragen von:	EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail:	Im Glas ein etwas knalliges Gold- bis Cadmiumgelb, riechkolbenmäßig gibt's auf der grüneren Seite ein paar recht reife Jostabeeren und ein bißchen Limette sowie Melisse, auf der gelberen Seite dann eine kleine Mandarinenzeste nebst deutlich würzigen Pfirsichen und Aprikosen, weiters dezent grüner Tabak und etwas Totholz. Geschmacklich zeigt sich ebenfalls dieser sehr schön ausbalancierte Mix aus grün, gelb und braun, die Säure ist sehr frisch, bleibt dabei jedoch distinguiert, untendrunter ein Mix aus Ackerscholle, Lakritz, Kalk und Pfeffer. Abgangsmäßig ist der Lakritz- / Totholzmix etwas präsenter, eine ganz leichte und etwas wärmende Adstringenz zeigt sich, ansonsten eine schöne Fortsetzung der obigen Eindrücke. Es gibt ja eine Menge von Rebsortenfetischisten, die diesbezüglich eine Art Kastensystem forcieren, oben steht König Riesling neben Pinot noir & Co., zu den unteren Ebenen zählen dann z.B. Sorten wie die Scheurebe, die per Dekret nur zu niederen Weinen taugen, d.h. ein Scheurebe-GG ist da völlig undenkbar bzw. würde in einer Art Rebsortenrassismus offen oder latent belächelt bis verhöhnt. Ich bin da toleranter (hoffe ich), und auch wenn ich gerne bestätigen kann, daß die o.g. Königssorten super Sachen hervorbringen, heißt das nicht, daß Vergleichbares nicht auch mit weniger im Fokus stehenden Arten gelingen kann, deshalb ist diese Scheu für mich auch ein Aspirant auf das künftige "GG für alle" gemäß aktuell novelliertem Weingesetz (zumindest wenn die Trauben aus einer Einzellage kämen). Insofern bin ich froh, daß mal jemand deutlich mehr als üblich aus der Scheurebe rauskitzelt und den Weinrassisten den Spiegel vorhält. Für mich jedenfalls ein echter Hochklassewein mit ganz eigenem Charakter, der als Pirat in einer gehobenen Loire-Sauvignon blanc-Probe sicher gut bestehen würde.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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Scheurebe - GSKR - Fass 500 - trocken - Qw 2016 (Stahl) 

Im Glas ein etwas knalliges Gold- bis Cadmiumgelb, riechkolbenmäßig gibt's auf der grüneren Seite ein paar recht reife Jostabeeren und ein bißchen Limette sowie Melisse, auf der gelberen Seite dann eine kleine Mandarinenzeste nebst deutlich würzigen Pfirsichen und Aprikosen, weiters dezent grüner Tabak und etwas Totholz. Geschmacklich zeigt sich ebenfalls dieser sehr schön ausbalancierte Mix aus grün, gelb und braun, die Säure ist sehr frisch, bleibt dabei jedoch distinguiert, untendrunter ein Mix aus Ackerscholle, Lakritz, Kalk und Pfeffer. Abgangsmäßig ist der Lakritz- / Totholzmix etwas präsenter, eine ganz leichte und etwas wärmende Adstringenz zeigt sich, ansonsten eine schöne Fortsetzung der obigen Eindrücke.

Es gibt ja eine Menge von Rebsortenfetischisten, die diesbezüglich eine Art Kastensystem forcieren, oben steht König Riesling neben Pinot noir & Co., zu den unteren Ebenen zählen dann z.B. Sorten wie die Scheurebe, die per Dekret nur zu niederen Weinen taugen, d.h. ein Scheurebe-GG ist da völlig undenkbar bzw. würde in einer Art Rebsortenrassismus offen oder latent belächelt bis verhöhnt. Ich bin da toleranter (hoffe ich), und auch wenn ich gerne bestätigen kann, daß die o.g. Königssorten super Sachen hervorbringen, heißt das nicht, daß Vergleichbares nicht auch mit weniger im Fokus stehenden Arten gelingen kann, deshalb ist diese Scheu für mich auch ein Aspirant auf das künftige 'GG für alle' gemäß aktuell novelliertem Weingesetz (zumindest wenn die Trauben aus einer Einzellage kämen). Insofern bin ich froh, daß mal jemand deutlich mehr als üblich aus der Scheurebe rauskitzelt und den Weinrassisten den Spiegel vorhält. Für mich jedenfalls ein echter Hochklassewein mit ganz eigenem Charakter, der als Pirat in einer gehobenen Loire-Sauvignon blanc-Probe sicher gut bestehen würde.

Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

Details unter https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_details.php?ID=73172

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