Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 19.05.21 13:36

Bezeichnung: Château Canon
Winzer/Produzent: Château Canon
Land / Region: Frankreich - Bordeaux - St.Emilion
Jahrgang: 2018
Typ: Rotwein
Rebsorte:
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: 72 Merlot, 28 CabFranc
Preis: -
Bewertung: 94-96(++) (94/100 Punkte)
Preis / Genuss: keine Angabe
Autor/Verkoster: Ollie
Verkostungsdatum: 19.05.2021
Eingetragen von: Ollie ... geändert von Ollie ... [Rückfrage zur VKN an Ollie]
VKN im Detail: Anfangs sehr verhaltene Nase mit einer seltsamen Kombination aus Blut (rohes Fleisch, Eisen?) und Blumen über einer sehr unbestimmten, dunklen, würzigen Frucht wie bei junger Syrah. Mit viel Luft (siehe unten) macht der Wein auf, die Frucht wird komplexer: getrocknete Erdbeeren und Kirschen, Gelee von roten und schwarze Johannisbeeren (da ist etwas leicht angekocht Wirkendes…), unterlegt mit sehr feinen Gewürzen (Vanille, Zimt, Kardamom, roher Teig - das hat schon was von Linzer Torte!) und feinen Kräutern, aber alles super fein und elegant. Darüber ein würziger, leicht parfümierter Ton wie bei Touriga Naçional (kandierte Veilchen?). Noch später dann wird die Nase dunkler: Brombeere, sogar eine dunkle Erdigkeit. Alles sehr fein, recht komplex und mit schöner Tiefe.

Am Gaumen eine sehr, sehr feine Textur mit extrem seidigen Tanninen , hochbeeindruckend und wirklich den Wein definierend. Sehr aromatische Frucht, leicht beißende („pungent“)) Noten von Kalk, ganz perfektes Holz, das ganz, ganz schwach im Untergrund werkelt. Feinste Gewürze, mit Luft etwas Süßholz. Keinerlei Sämigkeit oder Sahnigkeit, der Wein ist quasi nur Aroma, seidenweiche Textur und „mit ohne Körper“. Was ihm dann auch zum Verhängnis wird, denn der Alkohol (14.5% laut Etikett, also mehr als die en-primeur berichteten 14%) ist spürbar vorhanden und gibt dem Wein Wärme und auch eine leichte Schärfe mit. Vielleicht ist letzteres aber auch nur die Kraft des Kalkes. Etwas mehr Körper wäre hilfreich gewesen, die Frage abschließend zu klären. Sehr, sehr langer, hocharomatischer Abgang, in dem ganz kurz die Tannine aufblitzen, um dann wieder von der feinen, süßen und würzigen Frucht vereinnahmt zu werden.

Der Wein braucht wirklich viel Zeit, bis er sich öffnet, mindestens eine Viertelstunde im Glas. Dennoch bleibt er sehr, sehr fein und „burgundisch gebaut“; sogar für einen Wein vom Kalkplateau ist das schon extrem fein und ätherisch. Ich finde ihn stilistisch maximal entfernt von den satten, vollen und dichten Merlot-Bomben, die man sonst so auf dem geistigen Gaumen hat. Punktabzug wegen des Alkohol-Fragezeichens und der ganz leicht angekochten Frucht, deshalb am unteren Ende der Spanne. Aber wenn sich das fängt, kann der Wein in Sphären entweichen, in denen Punkte keine Bedeutung mehr haben. Wenn nicht, ist es immer noch ein hervorragender Wein. 94-96(++).
Trinkreife: keine Angabe
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