Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 15.05.22 11:49

Bezeichnung: Riesling - Forster Pechstein - trocken - Große Lage - GG
Winzer/Produzent: Reichsrat von Buhl
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Lage: Pechstein (Forst an der Weinstr. - Pfalz) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5 106 044 33 16
Preis: 36 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Lobenberg - 30.11.2016
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 14.05.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 09.04.2021:

Farblich ein sattes Goldgelb, in der Nase deutlich Eukalyptushonig, leicht Bienenwachs sowie Naphtalin, dahinter Orangenkonzentrat. Am Gaumen merkliche Reifenoten mit wieder (Thymian-) Honig, aufkommendem Firn, Restfrucht in Form von fortgeschrittenem Steinobst, darunter rauchig-erdige Steinchen. Der sehr lange Abgang ist dann der (holz-) würzigste Teil des Genusses, auch die Säure erreicht hier ihr gefühltes Maximum, was zur höchsten Spannung führt.

Aktuell ein recht großer Wein, aber wahrscheinlich mit nicht mehr allzu langem Leben, was sich in etwa mit unserer Erfahrung mit dem "Forster Ungeheuer" aus dem gleichen Jahr deckt, welches wir erst vor ein paar Wochen probiert haben. Beim "Pechstein" ist der Reifeprozeß zwar noch nicht ganz so weit fortgeschritten, aber über mehrere Jahre weiterer Lagerzeit würde ich auch hier nicht mehr nachdenken...

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: Wachs und Honig haben sich in der Nase leicht zurückgezogen, auf der Agrumenseite nun deutlich Kumquat, was dem Frischeeindruck sehr zuträglich ist. Am Gaumen ebenfalls ein Anstieg der Frische, jedoch etwas zu Lasten der Komplexität und Dichte, dafür nun auch ein paar grünliche Zitrussprengsel, die Steinseite präsentiert sich kühler, klarer. Auch der Nachhall ist jetzt etwas beschwingter unterwegs. Schöne Seitwärtsbewegung auf gleichbleibendem Niveau.

Wertung vom 09.04.2021: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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Verkostung vom 14.05.2022:

Im Glas ein dunkleres Goldgelb, fast schon Altgold. Nasal eine Mélange aus Orange, etwas Kumquat (mehr Spalten als Zesten), Physalis und Mirabelle, irgendwann auch Tamarinde, alles recht reduziert und dennoch potent, sanfte Großholzwürze mit Koriandersaat und Beifuß. Am Gaumen wird das Ganze durch ordentlich Säure mit Limettenbegleitung gestützt, hier auch ein paar Honigfetzen (Koriander-, Thymian- ?) ohne jeglichen Zuckeranteil, leichte Bitterchen aus der Trockenkräuterecke, steinseitig ein eher scharfes Profil mit ein paar Schiefersprengseln. Abgangsseitig währt die Freude im Mehrminutenbereich, wobei eine gepfefferte Orange klar den Ton angibt, im Finale eine sehr klare, strahlende Säure.

Das ist nach wie vor ein recht großer Wein, allerdings ebenso nach wie vor in seiner Zeit kurz vor der Rente, auch wenn bei dieser Flasche keinerlei wachsige bzw. Naphtalin-Noten auftauchten; an "je oller, je doller" mag ich auch in diesem Fall nicht so recht glauben, denn ich gehe davon aus, daß die Bitterchen mit fortschreitender Zeit sich eher zur garstigen Seite hin entwickeln werden. Diese Flasche befindet sich insgesamt aktuell auf dem gleichen Niveau wie die letzte, sie wirkt aber vor allem etwas jünger; das liegt vielleicht daran, daß diese Flasche den größten Teil ihres Lebens in meinem Keller verbracht hat, während die letzte bis kurz vor der Öffnung das Weingut nicht verlassen hat. Oder ist's eine Korkvarianz? Wie dem auch sei, es zeigt wieder mal recht schön, daß es bei Flaschen mit Korkverschluß und / oder unterschiedlicher Kellervergangenheit ab einem gewissen Alter mehr oder weniger Glückssache ist, in welcher Form sich die einzelne Flasche jeweils präsentiert. Das relativiert dann natürlich auch die daraus resultierenden Bewertungen...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/05/15/die-welt-der-varianzen-relaunch/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2021/04/11/deidesheimer-klassentreffen/
Link 3: -
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