Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 19.03.25 20:55

Bezeichnung: Adams Parmäne - brut - Apfelwein aus der Uckermark
Winzer/Produzent: Gutshof Kraatz
Land / Region: Deutschland - Sonstige
Jahrgang: 2018
Typ: Weißwein
Rebsorte: Äpfel
Alkohol (Vol.%): 9,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: L. Nr. 201803
Preis: 10,9 Euro je 0,75 l (Sonstige Bezugsquelle) - 19.02.2021
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 19.03.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 19.02.2021:

Im Glas ein sattes, leicht trübes Altgold. Riecht nach schön mostigen, sehr reifen Äpfeln mit ordentlicher Gerbstofffracht. Am Gaumen knalltrocken bei für Apfelwein amtlichen 9,5 Umdrehungen, wieder deutliche Gerbstoffe, durch die ordentliche Säure wird der Trinkfluß auch durch das quasi-Apfelkonzentrat in keinster Weise gehindert, dazu gibt's ein leicht rauchiges Bitterchen. Auch der sehr lange Abgang wirkt recht maischevergoren, schön sekundärfruchtig, mit einiger Hefe und weißem Tannin.

Geniales Zeuch mit gefährlichem Trinkfluß, welches so manchem maischevergorenem Natur(trauben)wein in nichts nachsteht. Das ist tatsächlich "richtiger Wein", würde als Pirat z.B. in einer Orangewein-Runde vermutlich auch so durchgehen...

Wertung vom 19.02.2021: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 21.07.2022:

Im Glas ein leicht trübes Gelborange, noch etwas Blubber im Glas. Riecht nach sehr herben, mürben Äpfeln, die mit ordentlich Gerbstoff paniert sind, in zweiter Reihe auch etwas Orangenschale. Am Gaumen überwiegt dann die Mineralik mit weicher, kalkig-tuffiger, auch etwas hefiger Struktur, durch die Gerbstoffe leicht adstringierend, völlig trockene Anmutung, stramme Säure, dennoch sehr geschmeidig wirkend. Der schön lang hallende Nachhall lebt dann ebenfalls von dieser fluffig-eleganten und zuckerfreien Frische, Microfaserpelz im minutenlangen Finale.

Seit der Erstbegegnung vor knapp eineinhalb Jahren ist die Frucht weiter zugunsten der Mineralik zurückgewichen, was sich in keinster Weise negativ bemerkbar macht. Nach wie vor ein super Zeuch, das man fast wie Wasser wegtrinken kann, da gefühlt kein Gramm Zucker den Trinkfluß hemmt und dennoch sowohl Zug als auch Druck ausüben kann. Und: könnte ich mir nach wie vor als Piraten in einer Naturweinrunde vorstellen.

Wertung vom 21.07.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 19.03.2025:

Farblich ein minimal trübes Gelborange, fürs Näschen gibt’s ledrig-mürbe, aber nicht ältlich wirkende Mostäpfel mit ordentlichem Gerbstoffcoating, dazu getrocknete Orangenringe. Am Gaumen dann knarzetrocken, zuerst erreicht einen die etwas kantige Mineralik mit viel Korund und etwas Zement auf Tuffbett, erst dahinter die Äpfel und Orangen in fast schon staubförmig, die Säure ist stramm und kantig, es ist aber doch genügend Extrakt vorhanden, um eine spannende Balance zwischen den Extremen hinzubekommen. Auch der sehr lange Nachhall ist in erster Linie von Steinen und Gerbstoffen geprägt, aber hier sorgt der Trockenfruchtextrakt ebenfalls dafür, daß der Wein neben seiner mineralischen Sprödheit auch ausreichend versöhnliche Komponenten bereithält.

In den letzten knapp 3 Jahren hat sich nicht so wahnsinnig viel verändert, vielleicht hat die Mineralik noch etwas mehr Gewicht erlangt, es bleibt auf jeden Fall ein äußerst spannender Apfelwein, der aktuell noch keinerlei Schwächen oder auch Alterungsnoten zeigt; noch immer könnte man „Adams Parmäne“ recht gut als Piraten in einer Naturweinrunde mit hoher Wahrscheinlichkeit der Nichterkennung einschleusen. Der warme Jahrgang 2018 brachte wohl recht zuckerreiche Äpfel hervor, so hat dieser Apfelwein für seine Art einen recht amtlichen 9,5er Alloholgehalt, aber eben komplett trocken und dabei alles andere als substanzarm, große Freude!
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/03/19/apfelwein-oder-kein-apfelwein-das-ist-hier-die-frage/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2021/02/22/ungewohntes-elsas/
Link 3: -
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